23. September 2015

DLR lädt zu Parlamentarischen Abend erstmals mit Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund ein

Unter dem Titel "DLR im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Herausforderungen, Wettbewerbsfähigkeit und exzellenter Wissenschaft" lud das DLR zu seinem ersten parlamentarischen Abend mit der neuen Vorstandsvorsitzenden, Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund, ein. Sie erläuterte, zu welchen Lösungen das DLR mit seiner Forschung in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Verkehr, Energie und Sicherheit zur Bewältigung anstehender globaler Herausforderungen beitragen kann und skizzierte ihre strategischen Ziele für das DLR.

Traditionell eröffnete der Vorsitzende der Parlamentsgruppe für Luft- und Raumfahrt (PGLR), Klaus-Peter Willsch MdB, den Abend. Er betonte, es sei ein sehr gutes Zeichen für die Zusammenarbeit mit der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt, dass sich die neue Vorstandsvorsitzende nur 24 Tage nach ihrem Amtsantritt Zeit für den Deutschen Bundestag nehme. Es folgte ein Grußwort des Staatssekretärs im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Matthias Machnig, unter dessen Vorsitz im DLR-Senat Frau Prof. Dr. Ehrenfreund gewählt wurde.

"Sie können nicht nur Wissenschaft, sondern auch Wissenschaft managen (…). Das DLR kann bei den großen Herausforderungen dieser Zeit eine wichtige Rolle übernehmen", so Machnig. Er freue sich auch persönlich auf die Zusammenarbeit mit der neuen Vorstandsvorsitzenden.

Nach einem kurzen Film, in dem das DLR einige seiner Beiträge zu den globalen Herausforderungen zeigte, erläuterte die neue Vorstandsvorsitzende diese Beiträge aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Verkehr, Energie und Sicherheit an Hand von Beispielen. Als globale Herausforderungen, denen wir begegnen müssen, zählte sie exemplarisch unter anderem den demografischen Wandel, den Klimawandel, Gesundheit und Wohlergehen, Bildung, Nahrungsmittelsicherheit, Klimaschutz, Ressourcen- und Rohstoffeffizienz und die sichere Gesellschaft auf. Die technologischen Lösungen hierfür seien dabei interdependent. Deshalb habe sie es sich als neue Vorstandsvorsitzende zum Ziel gesetzt, das große Synergiepotential des DLR, bestehend aus Forschungseinrichtung, Raumfahrtagentur und Projektträger, noch besser zu nutzen und das DLR konkurrenzfähig zu halten.

In diesem Zusammenhang wird der Vorstand des DLR bis Mitte kommenden Jahres eine neue Strategie dem Senat vorlegen. "Mit all seinen Bereichen hat das DLR große Möglichkeiten, die wir nutzen wollen", so Frau Prof. Dr. Ehrenfreund.

Die Bundesregierung hat sich zur Bewältigung der anstehenden globalen Herausforderungen in den unterschiedlichen Bereichen Ziele gesetzt, wie zum Beispiel die Reduktion des CO2-Ausstoßes bis 2020 um 50 Prozent in der Luftfahrt oder den Anteil der erneuerbaren Energien bei der Stromversorgung Deutschlands bis 2050 auf 60 Prozent zu erhöhen. Für das DLR seien diese Ziele bindend, es trage mit seinen Forschungsbeiträgen aus den fünf interdependenten Forschungsbereichen wesentlich zur Erreichung dieser Ziele bei.

So kann zum Beispiel die Luft- und Raumfahrtforschung wichtige Beiträge zum Klimaschutz liefern, sowohl durch das satellitengestützte Monitoring des Klimawandels als auch durch die Emissionsreduktion im Luftverkehr. Mit dem neuen Forschungsbereich Maritime Sicherheit kann das DLR technologische Lösungen für viele Bereiche im Schiffsverkehr erarbeiten. Die Entwicklung neuer Lösungen für die Mobilität von morgen sei ein gutes Beispiel für die einzigartigen Synergien, die im DLR genutzt werden können, so Frau Prof. Dr. Ehrenfreund. Bei der Entwicklung von Strukturen und der Aerodynamik für das Zugkonzept Next Generation Train fließen die Erkenntnisse aus der Luft- und Raumfahrt direkt mit ein. Durch die ständige Optimierung der Technologien zur Energiegewinnung und der Steigerung ihrer Wirkungsgrade kann das DLR auch zum Gelingen der Energiewende beitragen. Auch hier wies sie auf die einzigartige Verknüpfung der Forschung im DLR hin, wenn zum Beispiel Erkenntnisse aus der Luftfahrt direkt in die Entwicklung neuer Rotorblätter für die Windräder einfließen und gleichzeitig Satellitentechnik genutzt wird, um die Ausrichtung der Windräder zu optimieren. Abschließend betonte sie, dass das DLR seine Forschung der Gesellschaft zur Verfügung stelle und ein verlässlicher Partner für Politik, Gesellschaft und Industrie sei.

Moderiert von Ulrich Bobinger beantwortete Frau Prof. Dr. Ehrenfreund im Anschluss an Ihren Vortrag die Frage nach der Rolle der Grundlagenforschung "ohne Grundlagenforschung, kein iPhone". Die Grundlagenforschung sei die Basis für radikale Innovationen, es müsse aber auf ein gutes Gleichgewicht zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung geachtet werden. Angesprochen auf ihre Wünsche für das DLR, führte sie an, dass eine Erhöhung der Grundfinanzierung der Energieforschung wünschenswert wäre, um in diesem Bereich die Potentiale voll ausnutzen zu können.

Bei der Frage nach Ihrem Verhältnis zur Politik betonte Frau Prof. Dr. Ehrenfreund "Es ist sehr wichtig auf die Politik zuzugehen, ihr zu erklären was wir machen und wofür wir es tun". Es sei die Verantwortung eines Wissenschaftlers, seine spannende Arbeit in die Politik und die Gesellschaft zu tragen.

Am Ende des offiziellen Teils hatten mehr als 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft die Möglichkeit, mit Prof. Dr. Ehrenfreund ins Gespräch zu kommen.

Kontakt

Daniel Strijbos

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Politik- und Wirtschaftskontakte Bund
Politik- und Wirtschaftskontakte Bund

Dr. Nina-Louisa Remuß

Stellvertretende Leitung Büro Berlin
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Bundespolitik
Markgrafenstraße 37, 10117 Berlin