5. April 2016

Hallo und Schalom: deutsch-israelisches Schülerprojekt zur Fernerkundung

Internationale Zusammenarbeit mal anders: Bei einem gemeinsamen Projekt des DLR_School_Lab des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen, des Gräfelfinger Kurt-Huber-Gymnasium (KHG) und der "Earth and Planetary Image Facility" (EPIF) der israelischen des Negev

des Negevin Beer-Sheeva

werden je 20 Jugendliche die Methoden der Satellitenfernerkundung auf ganz besondere Weise kennenlernen. Unter Verwendung spezieller Kameras sollen die jungen Forscher die spezifischen Umweltbedingungen – vor allem die jeweilige Vegetation – ihrer Partnerregion erforschen, ohne selbst dort vor Ort zu sei. Der Startschuss zu dieser besonderen Mission fiel am 4. April 2016 mit einer Videokonferenz zwischen den beiden Schülergruppen.

In den kommenden zwei Monaten werden die beiden Gruppen verschiedene Messungen mit modernen optischen Systemen in ihrer Heimatregion durchführen und dabei besonders die Pflanzenwelt unter die Lupe nehmen. Die Teams bereiten dann ihre Daten auf und stellen sie ihren ausländischen Partnerschülern zur Auswertung zur Verfügung. Ausgestattet mit den Fernerkundungsdaten der jeweils anderen Gruppe, müssen die Jugendlichen diese analysieren und mit der im Vorfeld angeeigneten Erfahrung herausfinden, was auf den Bildern abgebildet ist. Neben spannenden Erkenntnissen über die jeweiligen Umwelt- und Lebensbedingungen ihrer Partnerschüler werden die Jugendlichen bei diesem vom DLR_School_Lab betreuten Projekt auch viel über Satellitensensorik und -fernerkundung erfahren – einschließlich des Nutzens in unserem Alltag.

Bei der Auftaktveranstaltung, einer ersten gemeinsamen Videokonferenz im DLR Oberpfaffenhofen, lernten sich die beiden Schülergruppen kennen und hatten die Chance sich über ihre Länder auszutauschen. Schnell merkten die beiden Gruppen, dass die jeweiligen geographischen Gegebenheiten nicht unterschiedlicher sein könnten: Die üppige Vegetation des frühlingshaften Fünf-Seen-Landes in Bayern trifft auf die karge Schönheit der israelischen Negev-Wüste. Die Schüler des Kurt-Huber-Gymnasiums bekamen bei der Videokonferenz auch schon die ersten Tipps. "Wüste" bedeutet nicht unbedingt vegetations-arm. Wie das dann auf den Fernerkundungsdaten aussieht, werden die 20 Jungforscher aus Gräfelfing allerdings erst später erfahren. Ebenso werden die Schüler der Mekif Ramot Highschool in Beer-Sheeva im Laufe der nächsten zwei Monate lernen, ein ihnen fremdes Ökosystem zu analysieren.

Bis Mitte Mai haben nun beide Klassen Zeit Bilder von ihrer jeweiligen Heimat zu machen und sich auf den Austausch vorzubereiten. Dann wird es ernst und sie bekommen die Daten aus dem Partnerland. Anfang Juni wird es dann eine weitere Videokonferenz geben, bei der die Jugendlichen ihre Ergebnisse präsentieren werden – und erfahren, ob sie mir ihrer Analyse richtig liegen.

"Das Projekt ist ein Beispiel für den nach wie vor wohl schönsten Nebeneffekt der Raumfahrt: das vom Forscherdrang getriebene internationale Miteinander über alle Ländergrenzen hinweg. Oder um es mit den Worten des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst zu sagen: 'Die Erde hat keine Grenzen'", so Projektleiter Tobias Schüttler vom DLR_School_Lab Oberpfaffenhofen. "Für die Schüler ist das eine einzigartige Gelegenheit in Echt zu sehen und zu erleben, wie eine internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit abläuft. Wir sind absolut begeistert, den Schülern von Beer-Sheva so eine Möglichkeit mit so einem bedeutenden Partner wie dem DLR bieten zu können", ergänzt Dr. Shimrit Maman, Direktorin der Earth and Planetary Image Facility.

Über das DLR_School_Lab

Das DLR betreibt an 12 Standorten in Deutschland ein "DLR_School_Lab", in denen die Schüler die verschiedenen Forschungsthemen selbst kennenlernen können. Das Schülerlabor in Oberpfaffenhofen bietet 13 spannende High-Tech-Experimente und begrüßt jedes Jahr über 3.000 Schüler. Insgesamt erreichen die DLR_School_Labs jährlich mehr als 37.000 Schüler und leistet damit einen wichtigen Beitrag, um junge Menschen für Naturwissenschaft und Forschung zu begeistern.

Über EPIF

Das multidisziplinäre Labor "Earth and Planetary Image Facility” (EPIF) ist am "Department of Geography and Environmental Development” der Ben-Gurion Universität des Negev angesiedelt. Die Forschungsschwerpunkte liegen auf der Nutzung von Fernerkundungsdaten für unterschiedliche Anwendungen und auf der Weiterentwicklung der derzeit verfügbaren Fernerkundungsmethoden. Die Schüler und Studenten im Labor kommen aus unterschiedlichen Bereichen, darunter Geographie, Geologie, Elektrooptik, Elektrotechnik, Bio-Medizintechnik, Computerwissenschaften und Landwirtschaft. Das EPIF gehört zum "Regional Planetary Image Facilities"-Programm der NASA und verfügt über ein aktives fernerkundungsdatenbasiertes Bild- und Kartenarchiv des Sonnensystems.

Verwandte Links

Kontakt

Elisabeth Schreier

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Standort Kommunikation Oberpfaffenhofen
Münchener Straße 20, 82234 Weßling

Tobias Schüttler

Leiter DLR_School_Lab Oberpfaffenhofen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
DLR_School_Lab Oberpfaffenhofen
Münchner Straße 20, 82234 Weßling