Girls'Day 2016: Wie funktioniert eigentlich…?
Einen Tag lang experimentieren, Forschungsanlagen besichtigen, die Arbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus nächster Nähe erleben: Die Teilnehmerinnen des Girls'Day erlebten am 28. April 2016 einen spannenden Tag beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Insgesamt sieben DLR-Standorte beteiligten sich am "Mädchenzukunftstag" und boten den Schülerinnen Einblicke in die Forschungsbereiche Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Sicherheit und Verkehr. Außerdem konnten die Schülerinnen in den DLR_School_Labs selbst als Nachwuchs-Forscherinnen tätig werden.
Wissenschaftlerinnen für einen Tag
Wie sieht die Welt in Slow Motion aus? Welches sind die einzelnen Bestandteile einer Flamme? Wie kann man mithilfe der Sonne so viel Energie erzeugen, dass tausende Menschen genügend Strom erhalten? Versuchsanlagen und Werkstätten am Standort Stuttgart öffneten ihre Tore für die Schülerinnen am Girls'Day. An acht Stationen konnten die Nachwuchsforscherinnen selbst Experimente zu verschiedenen Themen durchführen und für einen Tag lang herausfinden wie es ist, Wissenschaftlerin zu sein.
Auf zum Mars
Am Standort Berlin schnupperten rund 50 Mädchen in den Forschungsalltag der DLR-Institute hinein. Mit 3D-Aufnahmen, die das DLR in hoher Auflösung und Farbe aufnimmt, lernten sie den Nachbarplaneten Mars genauer kennen. Im DLR_School_Lab untersuchten die Schülerinnen Meteoriten und erforschten mithilfe von Infrarotsensoren die Tiefen des Weltalls. Mit selbst gebastelten Wärmepads konnten sie unterschiedliche Methoden der Wärmespeicherung selbst erfahren. An den Instituten für Verkehrsforschung und Systemtechnik sowie Planetenforschung stellten Wissenschaftler den jungen Gästen ihre Arbeit vor.
Roboter und Flugsimulatoren
Ausprobieren und experimentieren hieß es im DLR_School_Lab in Oberpfaffenhofen. Dort erfuhren die Besucherinnen viel Wissenswertes über den Einsatz von mobilen Höhenforschungsraketen und konnten sich selbst an der Programmierung von Robotern versuchen. In einem Flugsimulator testeten sie, ob sie selbst das Zeug zur Pilotin hätten. Im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum informierten sich die Schülerinnen bei Raumfahrtexperten über aktuelle Raumfahrtmissionen.
Flugzeuge sicher steuern
45 Mädchen kamen am Donnerstag an den DLR-Standort Braunschweig. Dort hatten sie Gelegenheit, den Alltag der Wissenschaftler mitzuerleben oder im DLR_School_Lab selbst zu experimentieren. Unter anderem konnten die Mädchen in der Ausbildungswerkstatt ihr handwerkliches Geschick beim Gravieren von Flaschenöffnern üben. Im Simulatorzentrum hatten sie die Chance ihr Fliegergeschick unter Beweis zu stellen: Im Flugsimulator hoben sie mit einem Forschungshubschrauber ab und konnten einen Blick hinter die Simulationstechnik zu werfen. Ein weiteres Highlight war das Institut für Flugführung, hier führten die Schülerinnen Flugzeuge in der Simulation sicher durch den Luftraum.
Vakuum, Brennstoffzelle & Co.
Mitmachen, experimentieren, Fragen stellen - unter diesem Motto lud das DLR_School_Lab am Standort Lampoldshausen 17 Schülerinnen ein. An diesem Tag konnten sie herausfinden, nach welchem physikalischen Prinzip eine Rakete funktioniert und untersuchen, wie sie sich im luftleeren Raum fortbewegen kann. Bei einem "Fit für den Tag-Spiel" erfuhren die Mädchen mehr über das DLR und das am Standort ansässige Raumfahrtunternehmen Airbus Defence and Space. Mitmach-Aktionen wie die Feuerlöschübung bei der Werkfeuerwehr oder das Fräsen von Teelichthaltern in der Werkstatt gestalteten den Tag spannend. Außerdem führten die Schülerinnen Experimente zu den Themen Vakuum, Windkanal und Brennstoffzellen durch.
Windkanal und Vakuumkammer
Warum fliegt ein Flugzeug? Und was ist ein Windkanal? Mit solchen Fragen beschäftigten sich 48 Schülerinnen am DLR-Standort Göttingen. Auf dem Programm stand unter anderem die Besichtigung des Forschungsflugzeugs Dornier Do 728. An dem Flieger wird an einer Verbesserung des Klimas an Bord von Flugzeugen geforscht. Außerdem konnten die Schülerinnen eine Vakuumkammer besichtigen, in der ein Stück Weltraum auf Erden simuliert wird. Im Ausbildungsbetrieb konnten sie sich mit den Auszubilden austauschen und einen Einblick in den Arbeitsalltag gewinnen. Zum Abschluss wurden Flugzeugmodelle in der Schülerwerkstatt gebastelt.
Astronautinnen von morgen
Von einer Robotermission zum Mars über die Stabilität von Werkstoffen bis hin zu Muskel- und Kreislaufphysiologie - zehn verschiedene Experimente bot das DLR_School_Lab in Köln den Teilnehmerinnen des Girls'Day. Auch die Institute des Kölner Standorts öffneten ihre Türen und Solar- und Werkstoffforscher sowie Antriebstechniker ließen sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Im Europäischen Astronautenzentrum erfuhren die Besucherinnen, wie sich Astronauten auf ihre Missionen vorbereiten. "Wir hoffen, ihr habt den Tag beim DLR genossen und, dass wir die Eine oder Andere für unsere Themen begeistern konnten - es werden nämlich noch europäische Astronautinnen gesucht", verabschiedete Dr. Richard Bräucker, Leiter des Kölner DLR_School_Labs, die 104 Teilnehmerinnen am Ende ihres Besuchs.
Über den Girls’Day
Am Girls'Day öffnen Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen ab der 5. Klasse. Die Mädchen lernen dort Ausbildungsberufe und Studiengänge in Informationstechnologie, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind. Oder sie begegnen weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik. Der Mädchen-Zukunftstag wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).