4. Wasserstofftag: Etablierter Branchentreff beim DLR Lampoldshausen
Bereits zum vierten Mal trafen sich am 7. Juli 2016 Akteure der Energiebranche zum Wasserstofftag beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Standort Lampoldshausen. Wissenschaftler und Vertreter aus Industrie und Politik tauschten sich über aktuelle Entwicklungen und Trends auf dem Gebiet der Nutzung von Wasserstoff als Energieträger aus. Der vom Technologie-Transfer-Zentrum Lampoldshausen (TTZ), der Wirtschaftsförderung Raum Heilbronnund dem DLR veranstaltete Wasserstofftag dient als Plattform für die baden-württembergische Wasserstoff-Community und soll die regionale Kompetenz demonstrieren. Die Schirmherrschaft hat der baden-württembergische Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Franz Untersteller, übernommen.
Wasserstoff als Energieträger stellt nach wie vor ein wichtiges Bindeglied für die verschiedenen technologischen Bausteine der Energiewende dar. Durch die Senkung der Produktionskosten und den Übergang zu einer Serienproduktion kann die Markteinführung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in den kommenden Jahren umgesetzt werden. "Dass der Wasserstofftag bereits zum vierten Mal beim DLR veranstaltet wird, unterstreicht, wie wichtig der Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik ist. Die beim DLR in Lampoldshausen in mehr als 25 Jahren gewachsenen Erfahrungen im Umgang mit Wasserstoff und die vorhandene Infrastruktur bilden eine sehr gute Basis für die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Forschungsbereiche Raumfahrt, Energie und Verkehr, in deren Mittelpunkt der Technologietransfer steht", unterstrich Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR, bei ihrer Eröffnungsrede.
Ressourcenschonend - mit Wasserstoff in die Zukunft
Um verschiedene Aspekte der Wasserstofftechnologie ging es in insgesamt zehn Fachvorträgen. Schwerpunktthema lag dabei auf der Kopplung von Sektoren wie Raumfahrt, Energie und Verkehr im standorteigenen Projekt H2ORIZON. Wissenschaftler des DLR und Ingenieure der ZEAG Energie AGstellten im Rahmen dieser Fachtagung den Fortschritt des vom Land Baden-Württemberg geförderten Projektes H2ORIZON vor. Darüber hinaus ergänzten die Themen Brennstoffzellen-Elektromobilität und Sicherheitsaspekte bei der Anwendung von Wasserstofftechnologien das Vortragsprogramm. Prof. Dr. Andreas Reichert, Studiengangsleiter Wirtschaftsingenieurwesen der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mosbach, referierte über die Feuerwehrtechnik für alternative Energiesysteme. Tom Elliger, Vertreter des TÜV-Süd, gab darüber hinaus einen Einblick in die sicherheitstechnische Bewertung bei der Auslegung und Abnahme von Wasserstoffanlagen. Welche Lösungsansätze für Deutschland und Baden-Württemberg hinsichtlich der Versorgung von Brennstoffzellen-Schienenfahrzeugen mit regenerativem Wasserstoff diskutiert werden, stellten Mathias Böhm, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Stuttgarter DLR-Instituts für Fahrzeugkonzepte und Herr Frixen von ALSTOMvor.
H2ORIZON: Investition in den H2-Standort Lampoldshausen
Wasserstoff hat beim DLR Lampoldshausen eine lange Tradition: er wird als Treibstoff für Tests von Raumfahrtantrieben der europäischen Trägerrakete Ariane 5 verwendet. Zukünftig planen die DLR-Ingenieure Wasserstoff als zentralen Baustein zahlreicher Prozesse einzusetzen. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes H2ORIZON werden die ZEAG Energie AG und das DLR Technologien entwickeln und einsetzen, die es ermöglichen Wasserstoff regenerativ zu erzeugen, zu speichern und für verschiedene Einsatzbereiche vorzuhalten: für die Mobilität in Bezug auf Brennstoffzellenfahrzeuge, für die Prüfstände des DLR sowie für den Testbetrieb von Blockheizkraftwerken und damit die Erzeugung von Wärme und Strom. Das Besondere dabei liegt darin, dass die elektrische Energie, die für die Erzeugung dieses grünen Wasserstoffs in industriellem Maßstab zum Einsatz kommt, aus dem benachbarten Windpark Harthäuser Wald kommt. Die Anlage, deren zentraler Baustein eine Polymer-Membran-Elektrolyse (PEM-Elektrolyse) ist, wird auf dem Gelände des DLR in Lampoldshausen erreichtet und soll Ende 2017 in Betrieb gehen. H2ORIZON wird damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Baden-Württemberg leisten. Ein Teil dieses Projektes wird durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberggefördert.