15. November 2016

Vielfältiges Engagement in der Klimaforschung: DLR-Vorstandsvorsitzende auf der Weltklimakonferenz

Die internationale Staatengemeinschaft verständigte sich 2015 während der historischen Weltklimakonferenz von Paris darauf, die globale Erwärmung gegenüber dem vorindustriellen Niveau auf unter zwei Grad zu beschränken - ein Durchbruch in den Verhandlungen um ein weltweites Abkommen, dessen Umsetzung derzeit auf der Folgekonferenz COP22 in Marrakesch/Marokko beraten wird. Am 11. November 2016 präsentierte die Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) Frau Prof. Pascale Ehrenfreund zahlreiche Beiträge des DLR zur Erreichung und zum Monitoring der internationalen Klimaziele.

"Grundlegende Forschungsarbeiten, neue Technologien und die detaillierte Auswertung von Klimadaten braucht unsere Zeit jetzt mehr denn je", betont Frau Prof. Ehrenfreund auf der Konferenz im Rahmen einer Gesprächsrunde der Raumfahrtagenturen. "Die mehr als 8000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DLR sind verlässliche Partner und Innovationsgeber, um Antworten auf diese Fragen zu finden." An 16 Standorten forscht das DLR von den Grundlagen bis zur Anwendung an Technologien zur Emissionsminderung, DLR-Forscher verfeinern die Beobachtung von Treibhausgasen und betreiben Klimasystemforschung. "Insbesondere profitiert das DLR von den Synergien seiner Forschungsbereiche Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und Verkehr, um übergreifende Lösungen für den Klimaschutz zu entwickeln", so Ehrenfreund weiter. Aktuell hat das DLR eine Broschüre herausgegeben, die die Beiträge des DLR zur Klimaforschung darstellt.

Entscheidende Klimadaten

Die DLR-Forschungsflugzeugflotte beispielsweise bietet Klimawissenschaftlern leistungsfähige Plattformen. Das Flaggschiff HALO (High Altitude and Long Range Research Aircraft) ist partnerschaftlich mit weiteren Forschungseinrichtungen im Einsatz, um komplexe Prozesse des Klimawandels etwa in der polaren Atmosphäre mit Flugversuchen zu erkunden. Mit dem flugzeuggetragenen Lidar-Meßystem CHARM-F auf HALO ist das DLR schon heute in der Lage, Methanquellen unabhängig von Bodenmeßtationen aufzuspüren. "Ein Erfolg des weltweiten Klimaabkommens wird auch von einer unabhängigen und global einheitlichen Messung der relevanten Klimagasemissionen abhängen, die das Vertrauen zwischen den Vertragsstaaten fördert", erklärt Frau Prof. Ehrenfreund. "In deutsch-französischer Partnerschaft wird derzeit die Satellitenmission MERLIN entwickelt, die der Weltgemeinschaft ab 2021 einen Durchbruch bei der Detektion regionaler und globaler Emissionen des Treibhausgases Methan bringen soll."

Einzigartiges Kompetenzspektrum des DLR

Als Forschungszentrum, Projektträger und Raumfahrtagentur verfügt das DLR über ein einzigartiges Kompetenzspektrum in Sachen Klimawandel. Es reicht vom Know-how zu innovativen Klimaschutztechnologien in Luftfahrt, Verkehr und Energie über die klima- und forschungspolitische Expertise der Projektträger bis zur Gestaltung und Verwaltung der hoheitlichen Raumfahrtprogramme durch das Raumfahrtmanagement. Dieses Spektrum ist einzigartig und macht das DLR für die Bundesregierung insbesondere dort zu einem zentralen Ansprechpartner, wo Klima-, Forschungs- und Innovationspolitik aufeinandertreffen.

So ist auch der DLR Projektträger bei der Weltklimakonferenz COP22 in Marrakesch vor Ort und unterstützt die deutsche Delegation in Bezug auf Wissenschaftsthemen. Der DLR Projektträger berät das Bundesforschungsministerium (BMBF) und das Bundesumweltministerium (BMUB) an der Schnittstelle von Klimawissenschaft und Klimapolitik. Das DLR vertritt die Bundesregierung auch bei hoheitlichen Aufgaben und leistet wichtige Vermittlungsarbeit an der Schnittstelle zwischen der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) und dem Weltklimarat (IPCC), aber auch in der europäischen und internationalen Raumfahrt oder der europäischen und deutschen Energie- und Klimapolitik sowie der einschlägigen Forschungslandschaft. Damit trägt das DLR dazu bei, die Umsetzung des energie- und klimapolitischen Programms der Bundesregierung durch profundes Wissen, technologische Innovationen und interessenneutrale Beratung mitzugestalten.

Kontakt

Andreas Schütz

Leitung Kommunikation, Pressesprecher
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Linder Höhe, 51147 Köln
Tel: +49 2203 601-2474