Ministerialdirigent Holger Schlienkamp besucht das DLR in Lampoldshausen
Flüssige chemische Raumfahrtantriebe und Wasserstoff als Energieträger waren die Schwerpunktthemen, über die sich Ministerialdirigent Holger Schlienkamp, Unterabteilungsleiter für das Thema Raumfahrt im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, am 17. Mai 2017 bei seinem Besuch am Standort Lampoldshausen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) informierte. Gemeinsam mit dem Direktor des DLR-Instituts für Raumfahrtantriebe Prof. Stefan Schlechtriem besichtigte Herr Schlienkamp die neuesten Test- und Forschungseinrichtungen auf dem rund 50 Hektar großen Gelände.
Testzentrum als Rückgrat des europäischen Raumtransports
Das DLR-Institut für Raumfahrtantriebehat sich seit seiner Gründung im Jahr 1959 zu einer wichtigen Kenngröße in der europäischen Raumfahrt entwickelt. Es trägt maßgeblich zu der Entwicklung der neuen Trägerrakete Ariane 6 bei. Hierzu betreibt das DLR seit mehr als 55 Jahren in Lampoldshausen einmalige Prüfstände und Anlagen zum Testen von Raketenantrieben, die für die europäische Raumfahrt von entscheidender Bedeutung sind. Diese Testanlagen decken das gesamte Portfolio der Anforderungen ab: vom Komponententest über die Triebwerkstests hin zur Erprobung ganzer Raketenstufen.
DLR: Expertise in der Wasserstofftechnologie
Mit der Entwicklung der Trägerrakete Ariane 5 wurde Wasserstoff zu einem wichtigen Treibstoff in der europäischen Raumfahrt. Seitdem zählt das DLR-Institut für Raumfahrtantriebe zu den größten Nutzern von Wasserstoff in Europa und hat durch seine Triebwerkstests umfassende Expertise im Umgang mit großen Mengen an Flüssigwasserstoff gewonnen. Zukünftig wird Wasserstoff auch als Energieträger am DLR-Standort eine entscheidende Rolle spielen. In dem Projekt H2ORIZON koordiniert das Institut für Raumfahrtantriebe alle Aktivitäten zum Technologietransfer aus der Raumfahrt in die Sektoren Energie und Mobilität. Thorben Andersen, Projektleiter H2ORIZON, gab Einblicke in seine Arbeit und sprach über die Errichtung der Forschungs- und Demonstrationsplattform zur Erzeugung von regenerativem Wasserstoff sowie dessen Verteilung und Nutzung am Standort. Er zeigte auf, wie Überschußtrom aus Windenergie in Form von Wasserstoff gespeichert und je nach Bedarf der Brennstoffzellen-Mobilität bereitgestellt, für die Energieversorgung des Standorts genutzt und zum Testen von Raumfahrtantriebe eingesetzt werden soll.