1. Juni 2017

Fazit 18. Legislaturperiode - Was bleibt zu tun in der Raumfahrt?

Am Donnerstag, den 01. Juni 2017, war Prof. Dr. Hansjörg Dittus, DLR-Vorstand für den Bereich Raumfahrtforschung und -technologie, beim gemeinsamen Info-Lunch der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt und dem Forum Luft- und Raumfahrt e.V. zu Gast.

Der Vorsitzende der Parlamentsgruppe für Luft- und Raumfahrt (PGLR), Klaus-Peter Willsch MdB, eröffnete das letzte Treffen der Parlamentsgruppe in dieser Wahlperiode mit einem Resümee über die Arbeit in den vergangenen vier Jahren. Darin betonte er die Bedeutung von Forschung und Entwicklung für die Luft- und Raumfahrtindustrie.

Unter dem Titel: Fazit 18. Legislaturperiode - Was bleibt zu tun? gab Prof. Dr. Dittus einen Überblick über die fünf aktuell zentralen Themen in der Raumfahrt, die auch in der kommenden Wahlperiode von den Parlamentariern aufgegriffen werden sollten. Ein Schwerpunktthema ist die Digitalisierung, die auch die kommende Bundesregierung intensiv beschäftigen wird. Eine wichtige Grundlage hierfür sei eine zuverlässige, sichere und leistungsfähige Kommunikation, so Dittus. Das DLR forsche hierzu an hochratiger optischer Satellitenkommunikation, um auch in Zukunft den permanent steigenden Anforderungen einer vernetzten Gesellschaft gerecht werden zu können. Gleichzeitig arbeitet das DLR auch daran, diese digitale Kommunikation sicher zu machen und vor manipulativen Eingriffen zu schützen. Dies sei ein wichtiges Thema, das die Politik nicht außer Acht lassen dürfe, wenn sie von Digitalisierung und zunehmender Vernetzung spreche, so Dittus. Das DLR wird auch den neuen Bundestag hierzu gerne beraten.

Darüber hinaus betonte DLR-Vorstand Dittus die Bedeutung des Themas "Monitoring Global Change". Dies sei unabdingbar und alternativlos um Veränderungsprozesse zu verstehen, ihre Folgen abzuschätzen und dort, wo es möglich ist, gesellschaftspolitische Handlungsempfehlungen abgeben zu können. Insbesondere in Zeiten des Klimawandels und zum Erreichen der nationalen und europäischen Klimaziele. Es gehe zugleich aber auch um weitere globale Herausforderungen, wie die weltweite Versorgung mit Nahrungsmitteln. Hier warb er für die geplante Satellitenmission Tandem-L, mit deren Hilfe zeitgleich verschiedene Parameter wie Vegetation, Eis, Wasser und die Deformation der Erdoberfläche in einer bisher nicht erreichten Genauigkeit gemessen werden können.

Zudem warb er vor den Vertretern aus Politik und Wirtschaft dafür, sich jetzt Gedanken über die Zeit nach dem Betriebsende der ISS zu machen. Die über Jahrzehnte gewonnene Expertise in der astronautischen Raumfahrt müsse gesichert werden, denn sie ist die Basis für mögliche, zukünftige Missionen zum Mond oder Mars. Das DLR arbeite bereits an innovativen Konzepten, hierüber sollte man nach der Bundestagswahl in den Dialog treten.

Auf großes Interesse stieß unter den Parlamentariern auch Prof. Dr. Dittus Ausführungen zur Bedeutung von Galileo. Von dem derzeitigen GPS-Signal hänge nicht nur die weltweite Navigation ab. Vielmehr würde das Zeitsignal der GPS-Satelliten als weltweiter Zeitstandard im Wirtschafts- und Bankensektor für sekundengenaue Überweisungen genutzt.

Im Bundestag gibt es nicht nur Ausschüsse, sondern auch eine Vielzahl von Parlamentarier-Vereinigungen. Viele Abgeordnete schließen sich über die Fraktionsgrenzen hinweg zu sogenannten Parlamentarischen Gruppen (PG) zusammen, um sich mit einem bestimmten Thema oder Anliegen zu beschäftigen. Eine davon ist die Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt (PGLR). Sie bietet ein Forum, um sich über Luft- und Raumfahrtthemen auszutauschen.

Kontakt

Daniel Strijbos

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Politik- und Wirtschaftskontakte Bund
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