15. November 2017

Erstes gemeinsames Forschungsprojekt von ENRI und DLR im Bereich Air Traffic Management

Der Generaldirektor des ENRI, Herr Masahiro Kudo, und der Direktor des DLR-Instituts für Flugführung, Prof. Dr. Ing. Dirk Kügler, unterzeichneten am 14. November die erste Durchführungsvereinbarung (Implementing Agreement) zur Aufnahme gemeinsamer Forschungsaktivitäten im Bereich Air Traffic Management (ATM). Die japanische Forschungseinrichtung ENRI und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gehören zu den weltweit führenden Zentren zur Forschung im ATM und Flughafenbetrieb. Beide Einrichtungen bündeln nun ihre Kräfte für einen effizienteren und umweltfreundlicheren Luftverkehr am Flughafen und auf der Strecke.

Japan und Europa stehen vor großen Veränderungen im ATM-Bereich. Auf der Grundlage von CARATS (Collaborative Actions for Renovation of Air Traffic Systems) und SESAR (Single European Sky ATM Research) wird das ATM-System gerade einem fundamentalem Wandel unterzogen, um es an die Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts anzupassen. Trotz der globalen Ausrichtung des Luftverkehrs sind die verschiedenen Regionen der Welt dabei, ähnliche, aber nicht unbedingt gleiche Verfahren und Instrumente im ATM-Bereich zu erforschen, zu entwickeln und umzusetzen. ENRI und DLR als treibende Kräfte der institutionellen ATM-Forschung in Japan und Europa werden nun gemeinsam den Austausch von Wissen zum Nutzen beider Länder fördern und dabei die regionalen Besonderheiten berücksichtigen.

Diese erste Durchführungsvereinbarung stellt eine solide Basis für den Wissensaustausch zwischen den beiden Forschungseinrichtungen und den Ausgangspunkt für eine Reihe klar definierter, individueller und projektbezogener Kooperationen dar. Gemeinsame Aktivitäten sind in den Bereichen Luftverkehrsmanagement am Boden und in der Luft, Kommunikation und Navigation sowie zum Einfluss des Wetters auf den Flugverkehr vorgesehen.

Das erste Verbundprojekt wird sich den Themen Extended Arrival Management (AMAN) und 4D-Trajectory Based Operations (TBO) widmen. Besonders untersucht werden dabei.

  • Luftraumstrukturen, die sich am besten für Landeanflüge mittels Trajectory Based Operations (TBO) mit Continuous Descent Approaches (CDA) und neuen RECAT-Abständen eignen,

  • die Integration von Extended-AMAN-Tools in die jeweiligen Flughafenkonfigurationen sowie

  • die Widerstandsfähigkeit solcher Systeme gegen Unsicherheiten und Störungen.

Die neue Durchführungsvereinbarung wird im Rahmen einer umfassenden Kooperationsvereinbarung zwischen dem DLR und ENRI durchgeführt, welche am 24. März 2017 in Kraft getreten ist.

Kontakt

Falk Dambowsky

Leitung Media Relations, Presseredaktion
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Linder Höhe, 51147 Köln
Tel: +49 2203 601-3959

Karl-Heinz Keller

Institut für Flugführung
Institut für Flugführung