1. Dezember 2017 | Im Fokus: Digitalisierung und Klimawandel als gesellschaftliche Herausforderungen

DLR Jahreshauptversammlung 2017

  • Auf der DLR Jahreshauptversammlung am 30. November 2017 in Berlin diskutierten die Gäste über Digitalisierung und Klimawandel.
  • Auf der Veranstaltung wurde auch der DLR-Wissenschaftspreis 2017 verliehen.
  • Die Preisträger des diesjährigen Wissenschaftspreises kommen aus den DLR-Instituten für Optische Sensorsysteme in Berlin-Adlershof sowie für Aerodynamik und Strömungstechnik in Göttingen.
  • Schwerpunkt(e): Digitalisierung, Klimawandel

Am 30. November 2017 fand in Berlin die alljährliche Jahreshauptversammlung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) statt. Von besonderem Interesse für die rund 300 Teilnehmer waren die Themen Digitalisierung und Klimawandel. Diese beiden Themen finden sich auch in der neuen DLR-Strategie wieder.

"Das DLR ist 2017 um sieben neue Institute gewachsen. Zudem stellt es sich mit seiner neuen Strategie den aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftspolitischen Herausforderungen. Damit werden die Kernkompetenzen des DLR weiter gestärkt, interne Synergiepotenziale noch gezielter genutzt und der Wissenstransfer in die Wirtschaft intensiviert", erläutert Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR. "Das DLR betreibt exzellente Forschung und ist ein zuverlässiger Partner der Industrie sowie kompetenter Berater der Politik."

Brigitte Zypries, Bundeswirtschaftsministerin und Koordinatorin der deutschen Luft- und Raumfahrt, kommentierte: "Die Themen Digitalisierung und Klimawandel bestimmen zunehmend auch die Forschungsarbeiten des DLR. Das BMWI hat das DLR in die Lage versetzt, dass es mit seiner Fähigkeit zur interdisziplinären Forschung geradezu prädestiniert ist, sich der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen zu stellen. Damit tragen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch zur Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Deutschland bei."

Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin, betonte: "Berlin und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sind nicht nur durch ihre Geschichte eng verbunden. Auch für die neue Strategie des DLR bietet unsere Stadt als Hotspot der Digitalisierungsforschung und Zukunftslabor für nachhaltige Mobilität viele Anknüpfungspunkte und Kooperationsmöglichkeiten."

Schwerpunktthema Digitalisierung in der Luft- und Raumfahrt

Die Digitalisierung bestimmte die erste Gesprächsrunde des Abends. Ein Thema, an dem das DLR seit vielen Jahren forscht und das durch die neue Strategie nun auch als Querschnittsbereich im Sinne einer interdisziplinären Forschung in die Arbeit des DLR integriert wurde. So bestimmen in der Luftfahrt unter anderem die Zulassungsvorschriften maßgeblich Dauer und Kosten einer Flugzeugentwicklung. Ziel der DLR-Forschung ist, die verwendeten Materialien im Computer so genau abzubilden, dass ein Großteil der Zulassung im Rechner erfolgen kann, was Dauer und Kosten senkt. Auch in der Raumfahrt eröffnet die zunehmende Digitalisierung neue Möglichkeiten, beispielsweise in der Übertragung großer Datenmengen im Bereich Erdbeobachtung.

Fundierte Daten für den Klimaschutz

Im Rahmen der zweiten Diskussionsrunde widmeten sich die Teilnehmer dem Thema Klimawandel. Um die Folgen dieses globalen Prozesses beurteilen zu können, benötigt unter anderem die Politik neben globalen Daten und fundierten Analysen, auch Informationen über die Wirksamkeit von getroffenen Maßnahmen. Eine umfassende satellitengestützte Erdbeobachtung ist als einzige Technologie in der Lage, dieses Monitoring global, flächendeckend und in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung zu leisten. Mit der jetzt vom DLR geplanten Satellitenmission Tandem-L wird ein dauerhaftes und umfassendes Klimamonitoring in bisher nicht erreichter Qualität möglich. Damit finden die langjährigen Forschungsarbeiten des DLR auf diesem Gebiet ihre logische Fortsetzung.

Der Verkehr ist in Deutschland für 18 Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Die Teilnehmer konstatierten, dass die bisherigen Anstrengungen zur Reduzierung von Emissionen bislang keinen überzeugenden Erfolg erbracht hätten. Das DLR verfolgt deshalb verschiedene vielversprechende Ansätze in den Bereichen alternative Kraftstoffe und alternative Antriebe, die unterschiedliche Rollen im Verkehrssystem wirkungsvoll erfüllen könnten. Hierzu zählen unter anderem synthetische Kohlenwasserstoffe, zum Beispiel aus Biomasse oder Sonnenenergie sowie batterieelektrische Fahrzeuge, Plug-In Hybride und Brennstoffzellen. Ziel des DLR ist es, diese Ansätze weiterzuentwickeln und in einem Technologiemix zielgerichtet einzusetzen.

Verleihung des DLR-Wissenschaftspreises

Im dritten Teil des Abends wurden die beiden Preisträger des diesjährigen DLR-Wissenschaftspreises gewürdigt. Einer der beiden gleichrangigen Preise ging an Dr. Heiko Richter vom DLR-Institut für Optische Sensorsysteme in Berlin-Adlershof für die Entwicklung eines Terahertz-Lokaloszillators. Das Messgerät wird im Spektrometer GREAT auf der fliegenden Sternwarte SOFIA eingesetzt. Ausgezeichnet wurde zudem das Team Dr. Daniel Schanz, Sebastian Gesemann und Dr. Andreas Schröder vom DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik in Göttingen für eine Messtechnik, die es erlaubt, einzelne Partikel in Strömungen dreidimensional im Bild zu verfolgen.

Den Beitrag über die Preisträger des DLR-Wissenschaftspreises 2017 finden Sie hier.

Kontakt

Andreas Schütz

Leitung Kommunikation, Pressesprecher
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
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