21. Juni 2018

Besuch der Arbeitskreise Digitalisierung/ Innovation und Verkehr der CDU-Landtagsfraktion NRW

Die Arbeitskreise Digitalisierung /Innovation und Verkehr der CDU-Landtagsfraktion NRW besuchten am Mittwoch, den 20. Juni das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln, um sich über den aktuellen Stand der Forschung in den genannten Bereichen zu informieren.

Dr. Rolf-Dieter Fischer, Standortleiter DLR Köln-Porz, begrüßte die Delegation und gab eine kurzen Überblick über das DLR insgesamt und die Schwerpunkte der Forschungsarbeit.

Der DLR Programmdirektor für Verkehr, Magnus Lamp, eröffnete die Vortragsreihe mit speziellem Fokus auf der Darstellung der Forschungsarbeit im Bereich von Schiene, Verkehr und urbaner Mobilität. Er hob hervor, dass das DLR führend in der Verkehrsforschung in Europa sei und die erforderliche Kompetenz, das Know-how und die dafür nötigen Großforschungseinrichtungen besitze, um Unterstützung für die Entwicklung neuer Konzepte und Technologien für Fahrzeuge und Mobilitätskonzepte zu leisten. Besonders betonte er das Engagement des DLR im Bereich der Bahnforschung mit dem Ziel, Wirtschaftlichkeit und technische Entwicklung des Bahnsystems im Wettbewerb mit der Straße voranzutreiben. Den Anforderungen des Menschen als Verkehrsteilnehmer und potentieller Kunde - zum Beispiel für das automatisierte Fahren - widme das DLR besondere Aufmerksamkeit.

Prof. Dr. Frank Köster vom DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik, führte dann weiter aus, dass automatisiertes und vernetztes Fahren sich in ein bestehendes Gesamtsystem einfügen muss. Dabei kommen unterschiedliche Optionen zum Tragen, wo findet Mobilität statt, urban oder räumlich? Wichtig für die Forschung ist das Zusammenspiel je nach Anwendungssituation, damit erfasst werden kann, welche Rolle eine technische Komponente innerhalb dieses Gesamtsystems spielt. Er hob die Notwendigkeit von Teststrecken hervor; besonders bei der Verknüpfung von Autobahnen zu Landstraßen und in die Städte gebe es unterschiedlichste Anforderungen zu berücksichtigen: "Wir arbeiten intensiv daran, in der Simulation und im realen Testfeld zu zeigen, wie sicher ein System sein muss, damit automatisiertes Fahren sicher eingeführt werden kann.

Dr. Mark Azzam, Leiter DLR Think Tank, gab einen Einblick in die Beiträge des DLR zur Digitalisierung in Forschung und Wissenschaftsmanagement. So wurde mit der DLR Strategie 2030 ein neuer Querschnittsbereich Digitalisierung etabliert, um zukünftig noch gezielter bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft unterstützen zu können. Mit der Vorstellung verschiedener Forschungsfelder von Smart Farming mittels Satellitendaten bis Robotik und dem breiten Thema der Künstlichen Intelligenz zeigte er auf, dass im gesamten DLR bereits sehr lange und erfolgreich im Kontext von Digitalisierung geforscht und gearbeitet wird. Ein treffendes Beispiel aus der Luftfahrt ist auch das Leitkonzept zum virtuellen Produkt. Dieses sieht vor, ein Flugzeug von der Konzeption über die Zulassung lebenslang digital zu begleiten - Dr. Azzam hierzu: "Wir müssen in Deutschland die Bewertungsfähigkeit des Gesamtsystems aufrechterhalten." Rolf Hempel, Leiter Simulation und Softwaretechnik im DLR, gab spannende Einblicke in das Querschnittsprojekt Big-Data-Plattform, eines von acht Projekten im Rahmen der Querschnittsinitiative Digitalisierung, das alle Fachbereiche des DLR umspannt. Dieses Projekt hat sich das ambitionierte Ziel gesteckt, die Grundlage zu schaffen, um die enormen Datensätze aus den unterschiedlichsten Quellen von über 20 Instituten des DLR zusammenzuführen und diese systematisch analysieren zu können. Dazu gehören Satellitendaten aus der Erdbeobachtung genauso wie Verkehrsdaten oder Messdaten aus Windkanälen.

Klaus Voussem, der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, zog ein positives Resümee und äußerte den Wunsch, die Kooperation mit dem DLR zu intensivieren. "Das, was Sie uns heute gezeigt haben, brauchen wir in NRW. Ich schlage vor, mit unserer Unterstützung die Akteure auf der kommunalen wie regionalen Ebene mit dem DLR im Landtag zusammenzubringen, und dies als Auftakt für konkrete Arbeitsschritte bei der Bewältigung von verkehrsbezogenen Problemen zu nutzen."

Florian Braun, der digitalpolitische Sprecher seiner Fraktion, befürwortet den Dialog zwischen Forschung und Politik. "Als Kölner Abgeordneter wünsche ich mir eine enge Kooperation zwischen dem DLR und der Stadt Köln. Ich bin sicher, dass wir mit dem DLR einen unabhängigen und kompetenten Berater haben, der sein Know-how und seine Erfahrungen maßgeblich einbringen kann zur Verbesserung der Verkehrssituation."

Kontakt

Claudia Thüsing

Büro Berlin
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Länderpolitik
Linder Höhe, 51147 Köln