12. September 2018

ICAS 2018 - Niemand schafft es allein

Der International Council of the Aeronautical Science ICAS, 1957 von Theodore von Karman ins Leben gerufen, findet 2018 im brasilianischen Belo Horizonte statt. Von Beginn an verstand sich der ICAS als Plattform des Informationsaustauschs auf nicht-staatlicher und nicht-kommerzieller Basis zur Stärkung der globalen Luftfahrtforschung. Und so ist es auch heute noch. Alle zwei Jahre versammeln sich Wissenschaftler und Ingenieure aus mehr als 40 Ländern, um über neueste Entwicklungen zu berichten und sich über die Zukunft der Luftfahrt auszutauschen.

"Wir beobachten, dass gesellschaftliche Veränderungen immer schneller nach neuen technologischen Lösungen verlangen. Mit unseren aktuellen Fähigkeiten wird der Luftverkehr der Zukunft nicht mehr beherrschbar sein", sagt Prof. Rolf Henke, DLR-Vorstand für Luftfahrtforschung und -technologie. "Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Umgang mit den riesigen Datenmengen und deren Verknüpfung sowie in der interdisziplinären und interkulturellen Zusammenarbeit der Menschen."

Dass die globale Luftfahrt an der Schwelle zu ihrer dritten Revolution steht, betonte die ICAS-Präsidentin Dr. Susan X. Ying während der Eröffnung. Nach dem Beginn des Jet-Zeitalters und dem starken Anwachsen des Weltluftverkehrs in der Gegenwart kommt es nun darauf an, mit sogenannten Sprungtechnologien die gesellschaftliche Mobilität auch in der Zukunft zu gewährleisten. Doch dies, so Daniel Maczydlower, Vice President Technology Developement von Embraer, schafft niemand allein. Die aktuell auch in Belo Horizonte diskutierten Herausforderungen liegen unter anderem in der Nutzung des 3D-Drucks und der Entwicklung alternativer Antriebstechnologien.

Beim diesjährigen ICAS wurden den rund 1000 Teilnehmern circa 140 Vorträge und 24 interaktive Diskussionsrunden geboten, deren Schwerpunkte die Themen Systementwurf und Strukturdesign sowie hybride und elektrische Antriebe bildeten. In Speed-Mentoring-Veranstaltungen konnte sich der ingenieurwissenschaftliche Nachwuchs bei Vertretern aus Industrie und Forschung über persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen informieren. Die auf dem Kongress verliehenen Auszeichnungen gingen nach Brasilien, Schweden, Kanada, in die Niederlande und nach Italien, Frankreich sowie Deutschland und Japan.