16. November 2018

UN Germany High Level Forum "The Way Forward after UNISPACE+50 and on Space2030" in Bonn

Unter dem Titel "The Way Forward after UNISPACE+50 and on Space2030" fand vom 13. bis 16. November 2018 das High Level Forum der Vereinten Nationen in Bonn statt. Mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus rund 60 Ländern trafen sich in der Bundesstadt, um zu diskutieren, wie Raumfahrtanwendungen zukünftig zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen können. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (UNOOSA), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

"Raumfahrt braucht eine starke internationale Zusammenarbeit zwischen den Regierungen, den Raumfahrtagenturen, internationalen Organisationen und privaten Akteuren.", betonte Thomas Jarzombek (MdB), Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt in seiner Eröffnungsrede. "Nur wenn wir zusammenarbeiten, wird es uns möglich sein, das volle Potenzial der Weltraumwissenschaften und der Raumfahrttechnologien zu entfalten, um die globalen Entwicklungsziele zu erreichen und eine nachhaltige Nutzung des Weltraums zu sichern."

Vertreter aus Politik, Verwaltung, Industrie und Zivilgesellschaft nutzen das hochrangige Treffen dazu, die Beschlüsse der UNISPACE+50-Konferenz, die im Juni 2018 in Wien stattgefunden hatte, zu erörtern. Schwerpunkte der Veranstaltung waren die Beiträge der Raumfahrtanwendungen zu den UN-Nachhaltigkeitszielen der Space2030-Agenda sowie das Thema Weltraumrecht, bei dem vor allem der Erhalt der bestehenden Verträge im Fokus stand. Themen der über 70 Vorträge und Präsentationen waren unter anderem Exploration, die Vermeidung und Beobachtung von Weltraummüll und sowie das Umweltmonitoring aus dem All.

"Die Space2030-Agenda zu gestalten ist von großer Bedeutung, um den bestmöglichen und effektivsten Nutzen von Raumfahrttechnologien und Anwendungen für eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen", so Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR. "Wissenschaft, Technologie und Innovation sind Schlüsselkomponenten der Agenda. Es ist wichtig, diese enger mit der Entwicklungszusammenarbeit und dem Privatsektor zu verknüpfen, und so die Raumfahrtaktivitäten besser in die nationalen Entwicklungspläne zu integrieren.

Grußbotschaft von Alexander Gerst

Eine Videobotschaft der besonderen Art erreichte die Teilnehmer aus dem Weltall. "Hallo von der Internationalen Raumstation", begrüßte der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst die Teilnehmer der Konferenz. "Es ist wunderbar, Sie alle in Bonn versammelt zu sehen, um eine gemeinsame Vision von Raumfahrt zu teilen und die Weichen für die Space2030-Agenda zu stellen." Alexander Gerst erinnerte daran, dass die einzigartige Forschungsplattform ISS ohne internationale Zusammenarbeit nicht hätte verwirklicht werden können. "Die Richtung der zukünftigen Erkundung des Weltraums liegt in Ihrer Hand und dies ist eine große Verantwortung - denn es erfordert einen visionären Geist und die Fähigkeit, über unseren derzeitigen Horizont hinauszuschauen", so Alexander Gerst weiter.

Nachhaltige Förderung für das UN-SPIDER-Büro in Bonn

Neuigkeiten gab es aus dem Bereich der internationalen Zusammenarbeit in der Katastrophenhilfe zu vermelden: "Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass das DLR das UN-SPIDER-Büro in Bonn in der nächsten Umsetzungsphase durch eine enge Zusammenarbeit mit der Universität in Bonn unterstützen kann", erklärte Dr. Walther Pelzer, Vorstand für die deutschen Raumfahrtagentur im DLR. Die Plattform UN-SPIDER (United Nations Platform for Space-based Information for Disaster Management and Emergency Response) wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen 2006 als Programm von UNOOSA ins Leben gerufen.Es stellt sicher, dass alle Länder Zugang zu weltraumgestützten Informationen haben und diese ausbauen können, um den gesamten Ablauf im Katastrophenmanagement zu unterstützen. Bereits in den vergangenen zehn Jahren wurde UN-SPIDER finanziell und personell durch das BMWi und den Bereich Raumfahrtforschung und -technologie des DLR unterstützt.

Wissensvermittlung für Entwicklungs- und Schwellenländer mit den DLR_School_Labs

Ein Novum gab es auch aus dem Bereich der DLR_School_Labs zu vermelden, der dem Themenfeld "Capacity Building" gewidmet ist. Raumfahrt hat ein großes Potential, speziell junge Menschen zu faszinieren und zu inspirieren. Die DLR-Nachwuchsförderung wird einen rund einwöchigen Lehrer-Workshop für Lehrkräfte aus verschiedenen Nationen zusammen mit UNOOSA durchführen, mit Schwerpunkt auf den Entwicklungs- und Schwellenländern. In diesem Rahmen werden verschiedene DLR_School_Labs besucht und gemeinsame Workshops durchgeführt.

Ziel des Forums war die Formulierung von Empfehlungen für eine Space2030-Agenda, welche im Detail im UN-Ausschuss für die friedliche Nutzung des Weltraums (UNCOPUOS) auf der Grundlage eines Austauschs der internationalen Raumfahrtgemeinschaft erarbeitet wird. Mithilfe der Agenda soll die nachhaltige Nutzbarkeit des Weltraums zu friedlichen Zwecken sichergestellt werden. Eine weitere wesentliche Zielvorgabe war der optimierte Einsatz von Raumfahrtanwendungen und -technologien zur Umsetzung der internationalen Klimaziele, wie sie etwa in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, im Pariser Klimaabkommen und dem Sendai-Rahmenwerk für Katastrophenmanagement formuliert sind.

Kontakt

Diana Gonzalez Velden

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsche Raumfahrtagentur im DLR
Kommunikation & Presse
Königswinterer Str. 522-524, 53227 Bonn
Tel: +49 228 447-388

Silke Hüttemann

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsche Raumfahrtagentur im DLR
UN-Angelegenheiten
Königswinterer Straße 522-524, 53227 Bonn