HGF-Wintergespräche im Zeichen der deutsch-russischen Raumfahrtkooperation
Seit mehreren Jahren veranstaltet die Helmholtz-Gemeinschaft in Moskau die sogenannten Wintergespräche zu wechselnden Forschungsthemen mit Bezug zur deutsch-russischen Zusammenarbeit. Die 2019er Ausgabe widmete sich am 7. Februar 2019 dem Thema Raumfahrt - und dabei unter anderem zukünftigen gemeinsamen Missionen und den neuen Playern auf dem globalen Raumfahrtmarkt.
In seinem Eingangsstatement betonte der deutsche Botschafter Rüdiger von Fritsch die Rolle der Wissenschaft als völkerverbindendes Element. Edelgard Bulmahn, Forschungsministerin a.D. und Schirmherrin des Abends, bestritt mit Andrej Fursenko, Berater des russischen Präsidenten, den ersten Teil der Podiumsdiskussion. Beide erinnerten an die jahrzehntelange vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Ministerebene. Fursenko erläuterte die beiderseitig gemachten Erfahrungen und verwies darauf, dass Wissenschaft immer über den politischen Turbulenzen stehen muss.
Im zweiten Teil des Abends ging es dann um Missionen und Projekte der Vergangenheit und Zukunft. Grigori Trubnikov, stellvertretender russischer Forschungsminister, Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR und Prof. Hansjörg Dittus, DLR-Vorstand für Raumfahrtforschung und -technologie, bildeten gemeinsam mit dem Astronauten Thomas Reiter und Sergej Krikalev das Diskussionsforum. Die beiden vereinen mehr als drei Jahre Weltraumerfahrung. Diskutiert wurden gemeinsame, harmonisierte Lösungsansätze für die globalen Herausforderungen und die Rolle der Internationalen Raumstation ISS und deren mögliche Nachfolger in der astronautischen Exploration. Auch Aspekte zukünftiger gemeinsamer Forschungen auf dem Mond kamen zur Sprache. Hier wurde insbesondere über die Robotik als eine der großen Möglichkeiten der deutsche-russischen Zusammenarbeit gesprochen.
Bereits am Vormittag gab es ein Treffen von DLR-Vertretern und dem HGF-Präsidenten Prof. Otmar Wiestler mit der Führung der russischen Akademie der Wissenschaften. Am Freitag folgte dann für die DLR-Delegation ein Workshop mit dem russischen Institut für Weltraumforschung IKI über die Gründung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe "Lunar Exploration". Das IKI präsentierte dabei die Planungen für die Missionen Luna 25/26/27/28 und das DLR-Forschungsarbeiten aus den Bereichen Medizin, Robotik, Planetenforschung und optische Sensorik.