28. März 2019

DLR besucht Partner der Energie- und Verkehrsforschung in Japan

Vom 26. Februar bis 1. März 2019 besuchte eine Delegation des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter Leitung von Prof. Karsten Lemmer, DLR-Vorstand für Energie und Verkehr, verschiedene Partner in Japan. In Sachen Bevölkerungsdichte, Demographie, Verkehrs- und Energienetz stehen Japan und Deutschland vor ähnlichen Herausforderungen. Daher sind Partnerschaften in den Forschungsgebieten automatisiertes Fahren, Antriebe, Fahrzeuginnovation - für die Straße wie auch die Schiene -, Energieversorgung und -speicherung für beide Seiten wichtig. Japanische Forschungsakteure legen großen Wert auf wissenschaftliche Exzellenz und sich ergänzende Kompetenzen, um bessere Lösungen zu finden. Und so stieß insbesondere die Einzigartigkeit der systemischen DLR-Forschung für Fragen der Mobilität und Energieversorgung der Zukunft auf Interesse.

Unterzeichnung zweier neuer Kooperationsvereinbarungen

Am 28. Februar unterzeichneten Prof. Lemmer und der Vizepräsident des Railway Technical Research Institute (RTRI), Dr. Ikuo Watanabe, eine Kooperationsvereinbarung zum Leichtbau in der Fahrzeugkarosserie. Das Abkommen ist schon das zweite zwischen DLR und RTRI: Seit 2018 besteht eine Partnerschaft zu gemeinsamer Forschung an Mikrodruckwellen durch Experimente an 3D-Modellen im Großmaßstab. "RTRI ist eines der größten und renommiertesten Schienenverkehrsforschungsinstitute Asiens. Seit Jahren führen DLR und RTRI gemeinsame Tests und Projekte durch. In Sachen Leichtbau, Fahrwerk sowie Leit- und Sicherungstechnik hat das DLR ein Know-how zu bieten, das auf internationaler Ebene hoch geschätzt wird. Mit der neuen Vereinbarung werden regelmäßige Treffen, wissenschaftlicher Austausch und gemeinsame Publikationen vereinfacht", freut sich Karsten Lemmer. In die Zusammenarbeit sind insbesondere die DLR-Institute für Verkehrssystemtechnik und Fahrzeugkonzepte involviert.

Am 1. März bestätigten das DLR-Institut für Solarforschung und die Niigata-Universität schriftlich ihre jahrelange Partnerschaft: Ein Memorandum of Understanding ermöglicht einen umfassenderen Informationsaustausch und öffnet die Tür für die gemeinsame Forschung an weiteren, neuen Themen. Zu Ehren der Kooperation fand ein ganztägiges Seminar zu aktuellen Forschungsfragen um solare Energieträger und -speicher der "Japan Concentrated Solar Power Society" statt, bei dem ein hochrangiger Kreis aus japanischer Wissenschaft und Industrie zugegen war. "Die Sonne ist die wichtigste Energiequelle für die Menschheit. Wenn wir es schaffen, sie effizienter zu nutzen, kann die Energiewende weltweit gelingen. Dazu sind exzellente internationale Partnerschaften wie diese in Japan wesentlich, denn Regierung und Wissenschaft setzen hier intensiv auf Solarenergie".

Austausch zu hochautomatisiertem Fahren

Ein weiteres Thema der DLR-Delegationsreise waren hochautomatisierte Fahrfunktionen und deren Zulassung. Deutschland und Japan arbeiten hier bereits intensiv zusammen, auch gestützt durch die jeweiligen Regierungen. So waren die Toyota Central R&D Labs und Volkswagen VTT Stationen auf der Reise, ebenso wie ITS Japan, die an intelligenten Transportsystemen arbeiten. Sie sind ein Zusammenschluss von führenden japanischen Unternehmen und Wissenschaftsorganisationen im Bereich Verkehrstelematik. In gegenseitigem Austausch wurden gemeinsame Interessen und komplementäre Kompetenzen bei entscheidenden Teilaspekten von vernetztem und automatisiertem Fahren ausgelotet darunter Human Factors und Sensorsimulation.

Weitere Fragen der Verkehrsforschung

Als weiterer Industriepartner wurde Yamaha besucht, um auf eine künftige Kooperationsvereinbarung in der gemeinsamen Erforschung und Nutzung thermoelektrischer Module für Fahrzeuge hinzuwirken. Die seit mehreren Jahren gemeinsam mit Yamaha betriebene Forschung hat dazu beigetragen, dass das DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte heute eine der weltweit führenden wissenschaftlichen Einrichtungen für thermoelektrische Energiewandlung und Generatoren ist. Diese Zusammenarbeit soll ausgeweitet und vertieft werden

Kontakt

Andreas Schütz

Leitung Kommunikation, Pressesprecher
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
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Tel: +49 2203 601-2474