Künstliche Intelligenz im Fokus der Politik
- KI zentraler Bestandteil der DLR-Forschung
- DLR leistet wichtigen Beitrag zur KI-Strategie der Bundesregierung
- Schwerpunkt(e): Digitalisierung, Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein wichtiger Bestandteil aller Forschungsbereiche im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Davon konnten sich am 9. Mai 2019 Bundestagsabgeordnete bei einem gemeinsamen Info-Lunch der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt des Deutschen Bundestages (PGLR), des Forums für Luft- und Raumfahrt (FLR) und des DLR überzeugen. Die Abgeordneten diskutierten mit DLR-Experten zum Forschungsschwerpunkt „Künstliche Intelligenz“ und den Beiträgen, die das DLR im Sinne der KI-Strategie der Bundesregierung leistet. In Berlin begrüßte MdB Klaus-Peter Willsch die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wissenschaft.
„Die Digitalisierung ist für das DLR ein enorm wichtiges Zukunftsthema. Wir haben bereits in unserer Strategie 2030 beschlossen, dafür einen Querschnittsbereich im DLR einzurichten“, betonte Professor Pascale Ehrenfreund, Vorsitzende des Vorstandes des DLR. „Gerade das Forschungsfeld der Künstlichen Intelligenz spielt bereits seit vielen Jahren eine wichtige Rolle im DLR. Forschungsschwerpunkte wie Assistenzsysteme für die Luftfahrt, Erdbeobachtung, Robotik oder das automatisierte und vernetzte Fahren sind Beispiele für unsere transdisziplinäre Arbeit auch auf diesem Gebiet.“
KI-Forschungsprojekte zur Stärkung des Standorts Deutschland
Professor Alin Albu-Schäffer gab unter dem Titel „Robotische Assistenzsysteme und KI – aus der Raumfahrt in die Industrie und Pflege-Assistenz“ einen Einblick in das Technologiefeld KI im Bereich der Robotik. Dabei wird die Rolle der Luft- und Raumfahrt als Schmiede von Hochtechnologie im Bereich Robotik und KI anhand von Raumfahrtprojekten und von erfolgreichen Technologietransfer-Projekten in andere Wirtschaftszweige deutlich. Die international herausragende Position in der Robotik gepaart mit den neuesten Entwicklungen in KI kann Deutschland zu einem Technologieführer in diesem Bereich machen.
Dr. Mark Azzam, Programmkoordinator Digitalisierung und Leiter des DLR Think Tanks, verwies in seinem Beitrag darauf, dass Deutschland seine Anstrengungen im Bereich KI weiter ausbauen müsse, um international nicht den Anschluss zu verlieren. So ist die KI-Strategie der Bundesregierung ein wichtiger erster Schritt, deren Ziele aber nur mit konkreten Maßnahmen erreicht werden können. „Von zentraler Bedeutung ist die Ausstattung der für Deutschland wichtigen Industriezweige sowie seiner Gesellschaft mit intelligenten Lösungen und Zukunftstechnologien“, so Azzam.
Das DLR kann durch sein Kompetenzportfolio Innovationen ermöglichen, den Transfer in die Wirtschaft unterstützen, Standards setzen, Daten nutzbar machen oder die Bildung im Bereich KI verbessern – alles Handlungsfelder der nationalen KI-Strategie. Es unterstützt als öffentlich finanzierte ingenieurwissenschaftliche Großforschungseinrichtung die Politik mit wissenschaftlicher Kompetenz in zahlreichen wirtschaftlich wie gesellschaftlich relevanten Themen.
Terminhinweis: DLR-Symposium „Künstliche Intelligenz: Made in Germany“
Am 4. und 5. Juni 2019 wird sich beim DLR-Symposium „Künstliche Intelligenz: Made in Germany“ alles um die Themen Big Data und KI für die Erdbeobachtung, Industrie 4.0, KI in der Robotik und Intelligente Mobilität drehen. Hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft diskutieren gemeinsam mit DLR-Experten über Chancen, Risiken und Zukunftsperspektiven der Künstlichen Intelligenz für den Standort Deutschland.
KI-Forschung im DLR
- Unter "Künstlicher Intelligenz (KI)" werden verschiedene Methoden aus der Informatik zusammengefasst, die geeignet sind, Teilprozesse des menschlichen Denkens zu automatisieren. Das DLR wirkt bereits langjährig daran mit, solche Methoden für immer mehr Anwendungsfelder weiterzuentwickeln.
KI-Aktivitäten und zentrale Anwendungsbereiche im DLR
- KI für automatisiertes und vernetztes Fahren: Autonome Transportmittel; effiziente Verkehrs- und Transportlösungen durch smarte und vernetzte Sensoren, Verkehrsmanagement, Projekt "PEGASUS" in Kooperation mit deutschen Automobilherstellern; Großforschungsanlage "Testfeld Niedersachsen"
- KI in der Robotik: Entwicklung von robotischen Systemen (humanoide Roboter, Chirurgie-Roboter), Mensch-Maschine-Kooperation, Servicerobotik für Menschen in Lebenssituationen mit Einschränkungen, feinfühlige Leichtbaurobotik
- Künstlich intelligente persönliche Assistenten und Expertensysteme: Spracherkennung, Wissensbasierte Systeme für die Interaktion von Menschen und KI-Assistenten (Bsp. Lotsenassistenzsystem "AcListant")
- KI in der Produktion: Industrie 4.0., Querschnittsprojekt "Factory of the Future” (u.a. Open-Source-Lizenz für Aufgabenprogrammierung und semantisches Loggen von Robotern), automatische Erkennung und Lageschätzung von Bauteilen ("mobile Manipulation”)
- KI für "Predictive Maintainance" und "Condition Monitoring": vorausschauende Wartung und Instandhaltung von Systemen und Infrastrukturen
- KI für die Erdbeobachtung: Management großer Datenmengen, maschinelles Lernen und Auswertalgorithmen für geo-relevante Analysefragen bei Land- und Forstwirtschaft (Erntevorhersagen), Ressourcenmanagement, Luftqualität, Exportvorhaben, Katastrophenmanagement, Wassermanagement, Tourismus oder Stadtmanagement, baulicher Infrastruktur, Klimasignalen und Klimaanomalien
- KI in sicherheitskritischen Systemen: gezielte Anwendung und Entwicklung von KI-Algorithmen mit kritischer Reflektion an der Schnittstelle von Digitalisierung und Sicherheit