+++UPDATE: Die beiden Satelliten sind am 5. Dezember vom ESA-Raumflughafen in Kourou gestartet.+++
Die Galileo-Satelliten 27 und 28 machen sich auf den Weg: Der Start ins All ist nach einer weiteren Verschiebung nun für Sonntag, 5. Dezember 2021, um 1:19 Uhr MEZ geplant. Wenn sie ihre Umlaufbahn in 23.222 Kilometer Höhe erreicht haben, agieren sie gemeinsam mit den anderen Satelliten im europäischen Satellitennavigationssystem Galileo. Dieses stellt weltweit hochgenaue Navigationssignale zur Verfügung. Zum ersten Mal ist das Galileo Kontrollzentrum am Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen verantwortlich für die „Launch and Early Orbit Phase“ (LEOP). Zur LEOP zählen die ersten sieben bis zehn Tage nach dem Abkoppeln von der Rakete. In dieser Zeit werden die Solarpaneele ausgefahren, die Satelliten in einen stabilen Betriebsmodus gebracht und die Driftphase für die vorgesehene Orbitposition eingeleitet.
Die Galileo-Satelliten heben wie ihre Vorgänger vom europäischen Raumflughafen der ESA in Kourou (Französisch-Guayana, Südamerika) ab. Wegen ungünstiger Wetterbedingungen war der Start kurzfristig auf den frühen Sonntagmorgen verschoben worden. Die beiden jüngsten Satelliten der Galileo-Flotte sind in den letzten Tagen schon auf die Oberstufe einer russischen Soyuz-Rakete montiert worden: Sie sind also „ready for launch“.
Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstand und Leiter der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR, erklärt die Bedeutung des Galileo-Satellitennavigationssystems (englisch).
Dr. Walther Pelzer
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Dr. Walther Pelzer
Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstand und Leiter der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR, erklärt die Bedeutung des Galileo-Satellitennavigationssystems (englisch).
Die ersten beiden Galileo-Satelliten sind vor zehn Jahren ebenfalls an Bord einer Soyuz-Trägerrakete in den Orbit gebracht worden. Zwischen 2016 und 2018 hat die europäische Trägerrakete Ariane 5 zwölf Galileo-Satelliten transportiert. Mit dem nun elften Start wird die Inbetriebnahme von zwölf neuen Satelliten eingeleitet, um die Betriebskonstellation aus 24 operativen Satelliten und Ersatzsatelliten zu vervollständigen. Schon jetzt gilt das Galileo-System als das genaueste Satellitennavigationssystem. Diese Genauigkeit ist nicht nur für den Verkehr wichtig, sondern auch für Finanztransaktionen, die Energieversorgung oder die Landwirtschaft.
Galileo macht Europa unabhängig von den Satellitensystemen anderer Nationen. Das zivile System stellt seit Dezember 2016 seine Dienste zur Verfügung. Es besteht aus einem weltumspannenden Netz von Satelliten, die sich auf drei Umlaufbahnen bewegen. Die Satelliten werden von zwei Kontrollzentren gesteuert, von denen sich eines im italienischen Fucino und das andere in Oberpfaffenhofen befindet.
Zum Start der beiden Satelliten gibt es einen Live-Stream von Arianespace:
Due to adverse weather conditions at the Guiana Space Center, the flight VS26 –initially scheduled for December 1– is being postponed. The Soyuz launch vehicle and spacecraft are in stable and safe conditions.
Video-Livestream (engl.): Flight Arianespace VS26 – Galileo FOC-M9 SAT 27-28
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Video-Livestream (engl.): Flight Arianespace VS26 – Galileo FOC-M9 SAT 27-28
Due to adverse weather conditions at the Guiana Space Center, the flight VS26 –initially scheduled for December 1– is being postponed. The Soyuz launch vehicle and spacecraft are in stable and safe conditions.
Credit:
YouTube/arianespace
Das Galileo-Programm
Deutschland ist mit 25 Prozent der Hauptbeitragszahler im Galileo-Programm der Europäischen Union. Die Satelliten wurden vom deutsch-französischen Raumfahrtkonzern Airbus und vom deutschen Raumfahrtunternehmen OHB gebaut. Die EUSPA ist für den Betrieb des Systems und für die Vermarktung der Galileo-Dienste verantwortlich. Die europäische Weltraumorganisation ESA ist für die technische Weiterentwicklung und den Aufbau des Galileo-Gesamtsystems zuständig. In Deutschland kümmert sich das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur federführend um Galileo. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert im Rahmen des nationalen Programms Technologieentwicklungen für Galileo. Beide Ministerien werden dabei von der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR fachlich unterstützt.