25. Juni 2025 | Experimente in Schwerelosigkeit

Satellit zur Quantenkommunikation aus Deutschland startet ins All

  • Am 23. Juni 2025 um 23:25 Uhr MEZ (14:18 Uhr Ortszeit) ist das deutsche Experiment QUICK³ mit einer Falcon-9-Rakete der Firma SpaceX in Kalifornien gestartet.
  • Mit diesem Experiment wird ein Mikrosatellit für die Erprobung von Quantenkommunikation freigesetzt.
  • Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR förderte die Vorbereitung des Experiments sowie dessen Launch und Durchführung.
  • Schwerpunkte: Raumfahrt, Experimente in Schwerelosigkeit, Forschung und Transfer, Quantentechnologie

Am 23. Juni 2025 um 23:25 Uhr MEZ (14:25 Uhr Ortszeit) ist das deutsche Experiment „QUICK³“ an Bord einer Falcon-9-Rakete der Firma SpaceX von der Vandenberg Space Force Base in Kalifornien gestartet. Abhörsichere Quantenkommunikation ist eine Schlüsseltechnologie der Zukunft und wird daher von der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Mitteln des Bundes gefördert. QUICK³ ist eines der zahlreichen Forschungs- und Entwicklungs-Projekte, die mit den Mitteln des Konjunktur- und Zukunftspakets 2020 finanziert wurden. Es ist ein weiterer Schritt, deutsche Quantentechnologie aus dem Labor zur Anwendung im Weltraum zu bringen – und das 100 Jahre nach Begründung der Quantenmechanik.

Experiment „QUICK³“

QUICK³ (Quantenphotonische Komponenten für sichere Kommunikation mit Kleinsatelliten) ist ein Experiment zur Quantenkommunikation auf einem Mikrosatelliten. Bei der Quantenkommunikation geschieht das Kodieren und Übertragen von Information in einzelnen Quantenteilchen wie beispielsweise Photonen. Das Auslesen der Information verändert den Zustand dieser Teilchen. Ein fremder Zugriff auf die Informationen würde somit sofort bemerkt werden. Die Quantenkommunikation ist daher abhörsicher. Zudem kann mit ihr eine viel höhere Datenmenge erreicht werden, als mit etablierten Systemen. QUICK³ wird von einem Konsortium internationaler Forschender unter der Leitung der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit Beteiligung des Ferdinand-Braun-Instituts und der TU Berlin durchgeführt. Die einzelnen Komponenten wurden bereits am Boden geprüft, nun wird das entwickelte System im All getestet. Ziel ist, die Grundlagen für den Aufbau eines Quantenkommunikationsnetzwerkes im All zu schaffen.

Das zweite Ziel der Mission ist die Überprüfung der Bornschen Regel. Diese physikalische Regel beschreibt, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Quantenteilchen bei einer Messung an einem bestimmten Ort gefunden wird. Sie ist ein zentrales Konzept der Quantenmechanik. Während des Fluges von QUICK³ wird geprüft, ob diese Regel auch unter Schwerelosigkeit zutrifft.

Forschung unter Schwerelosigkeit

Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR bietet bislang zweimal jährlich Parabelflugkampagnen, ganzjährig die Nutzung des Fallturms in Bremen sowie in der Regel alle zwei bis drei Jahre den Mitflug von Experimenten auf TEXUS-Höhenforschungsraketen für die Wissenschaft an. Auf einem Parabelflug stehen wiederholt jeweils ungefähr 22 Sekunden Schwerelosigkeit zur Verfügung, im Fallturm sind es 4,5 bis 9 Sekunden und auf einer TEXUS-Mission etwa sechseinhalb Minuten. Langzeitforschungen können auf der ISS durchgeführt werden. Klein- und Mikrosatelliten stellen eine wichtige Ergänzung dieser Forschungsplattformen dar.

Weiterführende Links

Kontakt

Dr. Gregor Hecker-Twrsnick

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsche Raumfahrtagentur im DLR
Kommunikation & Presse
Königswinterer Straße 522-524, 53227 Bonn
Tel: +49 228 447-221

Dr. Hannah Zohren

Deutsche Raumfahrtagentur im DLR
Forschung und Exploration
Königswinterer Str. 522-524, 53227 Bonn