Das am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelte Aufnahmesystem MASCam (MASCOT Camera) war dazu ausgelegt, nach dem Abtrennen von Hayabusa2 mit seiner 14,8-Millimeter-Weitwinkeloptik Aufnahmen sowohl während des Abstiegs auf den Asteroiden Ryugu zu machen, als auch auf der Oberfläche die Landschaft direkt vor dem Experimentenmodul bis zum Horizont zu erfassen. Während der vierstündigen Nächte im Verlauf des 17 Stunden langen Einsatzes von MASCOT konnte MASCam das unmittelbar vor der Kamera liegende Gebiet mit vier Leuchtdioden in vier begrenzten Wellenlängen im sichtbaren Licht und dem nahen Infrarot anstrahlen. MASCam sollte den geologischen Kontext, die Variationen in der Zusammensetzung und die physikalischen Eigenschaften der Oberfläche erfassen und charakterisieren, so zum Beispiel die Verteilung und Form der unterschiedlich großen Gesteinsbrocken oder des Regoliths (Staub). Komplementär zu den Beobachtungen aus der Distanz mit den Kameras auf Hayabusa2 dienen die Aufnahmen direkt von der Oberfläche Ryugus auch dazu, den Kontext für die Messungen der drei weiteren Instrumente auf MASCOT (Radiometer, Spektrometer und Magnetometer) sowie der anderen kleinen Landemodule und dem Probenahme-Experiment von Hayabusa2 zu erhalten. Beim kürzestmöglichen Aufnahmeabstand von 15 Zentimetern beträgt die Bildauflösung 150 Mikrometer.