Entstehungsszenario für Ryugu

Entstehungsszenario für Ryugu
Entstehungsszenario für Ryugu
Über ein Jahr lang untersuchte die japanische Raumsonde Hayabusa2 mit dem deutschen Landemodul MASCOT den nur knapp einen Kilometer großen Asteroiden Ryugu. So stellen sich Wissenschaftler nun dessen Entstehungsgeschichte vor 4,5 Milliarden Jahren vor: Zunächst bildeten sich Flocken und Körnchen aus Staub in der um die Sonne rotierende Scheibe aus Staub und Gas (1), ehe sich durch die Akkretion dieser losen Flocken poröse Planetesimale zusammenballten (2). Aktuelle Untersuchungen legen nahe, dass der ursprüngliche Mutterkörper von Ryugu sich kaum verdichtete und ebenfalls stark porös war. Dabei könnte es zur Bildung eines festeren Kerns gekommen sein, die Wissenschaftler halten aber auch eine graduelle Zunahme der Dichte zum Zentrum des Mutterkörpers für denkbar (3). Durch Einschläge und Kollisionen mit anderen Asteroiden (4) kam es zu einer Fragmentierung des Mutterkörpers; die großen „Fels-”Brocken auf Ryugu dürften hier ihren Ursprung haben. Ein Teil der Trümmermassen war dann das Ausgangsmaterial für die Akkretion von Ryugu (5), mit porösen Blöcken und Lockermaterial und dazwischen einigen kompakteren Blöcken höherer Dichte vom ursprünglichen Kern auf der Oberfläche. Seine heutige, an einen Diamanten erinnernde Form (6) nahm Ryugu im Laufe der Zeit durch seine Rotation an.
Credit:

Okada et al. Nature 2020

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