Na­tür­li­ches Flug­ver­hal­ten - Wanderheuschrecken im Windkanal

Na­tür­li­ches Flug­ver­hal­ten - Wanderheuschrecken im Windkanal
Na­tür­li­ches Flug­ver­hal­ten - Wanderheuschrecken im Windkanal
Insekten vollbringen wahre fliegerische Meisterleistungen: Wenn Heuschrecken große Strecken überbrücken oder Motten über Blumen schweben, können Aerodynamiker nur staunen. Darum haben Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen mit der Universität Oxford und der Messtechnik-Firma LaVision den Flug von Heuschrecken und Motten in einem Windkanal in Göttingen untersucht. Modernste Messtechnik machte die Luftströmung hinter den Tieren in bislang unerreichter dreidimensionaler Auflösung sichtbar. Die Erkenntnisse bringen Ingenieure dem Bau von Mikro-Flugzeugen näher, die eines Tages ähnlich wie Insekten fliegen sollen. Wichtig für das Verständnis der Flugleistungen ist das genaue Berechnen der Geschwindigkeiten in der Luftströmung hinter den Flügeln der Insekten. Dazu wurden die Tiere so in einem Windkanal platziert, dass sie ein möglichst natürliches Flugverhalten zeigen. Dabei nutzten die Forscher einen Reflex aus: Sobald Heuschrecken keinen Boden unter den Füßen haben und von vorne angepustet werden, beginnen sie zu fliegen. Die Heuschrecken und die Motten wurden mit einem kleinen Tropfen Kleber auf einen Stab geklebt und mit elf beziehungsweise sieben Stundenkilometern angeblasen. Der Kleber ließ sich nach den Versuchen ohne Schaden für die Tiere wieder lösen.