Rosetta

Ein Meilenstein in der Erforschung des Weltraums

Die Kometen-Mission Rosetta ist eine der faszinierendsten und zugleich anspruchsvollsten Unternehmungen der europäischen Raumfahrt. Nach ihrem Start am 2. März 2004 trat die Sonde ihre zehnjährige Reise zum Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko an. Auf ihrem Weg dorthin führte sie mehrere komplexen Flugmanöver durch (dreimal an der Erde und einmal am Mars vorbei), die ihr den ausreichenden „Schwung“ für den langen Weg verliehen. Außerdem flog die an den Asteroiden Steins (September 2008) und Lutetia (Juli 2010) vorbei, nahm Bilder von ihnen auf und führte umfangreiche physikalische Messungen durch.

Um den weiten Weg zum Kometen zurücklegen zu können, wurde Rosetta im Juli 2011 in einen Ruhemodus versetzt, weil die Flugbahn die Sonde bis jenseits der Jupiterbahn führte. Dort, in einer Entfernung von fast 800 Millionen Kilometern zur Sonne, hätten die Sonnensegel nicht mehr ausreichend Strom für wichtige Funktionen erzeugen können. Am 20. Januar 2014 wurde sie wieder „geweckt“. Das Ziel war nahe – Rosetta befand sich zu diesem Zeitpunkt neun Millionen Kilometer von 67P/Churyumov-Gerasimenko entfernt.

Reisen mit einem Kometen

Im Mai 2014 trat Rosetta zunächst in eine Art Umlaufbahn um den Kometen ein, um erste Messungen und eine möglichst vollständige Kartierung des Kometenkerns durchzuführen sowie nach einer geeigneten Landestelle zu suchen. Am 12. November 2014 trennte sich das Landegerät Philae vom Mutterschiff, um auf dem Kometen aufzusetzen. Nach dem ersten Bodenkontakt um 16:34:04 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) prallte Philae wieder von der Kometenoberfläche ab, da die Harpunen zur Verankerung nicht ausgelöst wurden. Insgesamt drei Mal landete Philae, bis er dann um 18:32 Uhr auf der Kometenoberfläche endgültig stehenblieb und die Messungen begannen. Am 15. November 2014 um 1:36 Uhr ging er in den Schlafmodus.

Am 13. Juni 2015 um 22:28 Uhr meldete sich Philae aus seinem Winterschlaf zurück und schickte Daten zur Erde. Der Kontakt dauerte 85 Sekunden, in dieser Zeit übermittelte Philae über 300 Datenpakete. Danach konnte noch mehrmals Kontakt zum Lander hergestellt werden, der letzte war am 9. Juli 2015.

Beide, der Lander auf der Kometenoberfläche, und der Orbiter Rosetta begleiteten den Schweifstern auf dem Weg zu seinem sonnennächsten Punkt, der am 13. August 2015 erreicht war. Mit dem Aufprall der Rosetta-Sonde am 30. September 2016 um 13:19 Uhr MESZ auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko endete die ESA-Mission.

Die Fragen, ob sich die Kometenoberfläche tatsächlich in einer Art „Urzustand“ befindet und ob Kometen präbiotische Moleküle und Wasser zur Erde gebracht und somit eine Rolle bei der Entstehung des Lebens gespielt haben könnten, sollen mit Hilfe der Rosetta-Mission beantwortet werden. Philae wurde von einem internationalen Konsortium unter Leitung des DLR entwickelt und gebaut.

Video: Mission ins Ungewisse – Der Kometenjäger Rosetta
„Es ist das erste Mal, dass wir so etwas tun. Die Bedingungen dort sind völlig unbekannt.“ (Andrea Accomazzo, Flugleiter Rosetta-Mission) Zu den faszinierendsten Projekten bei der Erforschung des Weltalls gehört die bereits im Jahr 2004 gestartete Mission Rosetta der Europäischen Weltraumorganisation ESA, die den Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko untersuchen soll. Zum ersten Mal wird eine Raumsonde einem Kometen auf seinem Weg zur Sonne folgen und auf ihm landen. Sonderseite Mission Rosetta: dlr.de/rosetta #WakeUpRosetta

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Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
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Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Raumflugbetrieb und Astronautentraining
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Münchener Straße 20, 82234 Weßling