SAFIRA – Sicherheit und Abstand im ÖPNV durch Fahrgastlenkung

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist besonders von der Corona-Pandemie betroffen. Während der Krise sind die Fahrgastzahlen stark zurückgegangen und die Mobilität der Menschen hat sich zeitlich und räumlich verändert. Gleichzeitig bestehen an den ÖPNV hohe Erwartungen bei der Erreichung der Verkehrswende. Gerade deshalb muss der ÖPNV Vertrauen zurückgewinnen und sich durch Dateninnovationen neu aufstellen, um seine künftigen Aufgaben wahrnehmen und neue Krisensituationen besser bewältigen zu können.

Geplante Fahrgastlenkung basierend auf Auslastungsinformationen.
Credit:

VBB

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Echtzeitauslastungsdaten werden durch KI-Ansätze zu verlässlichen Prognosen entwickelt, in die VBB-Fahrgastinformation überführt und Dritten zur Verfügung gestellt. Ziel ist eine Fahrgastlenkung zur Vermeidung von Überlastungen im Regelbetrieb, in Krisenfällen oder bei besonderen Aufkommensspitzen. Eine gleichmäßigere Auslastung von Fahrzeugen unterstützt auch die Verkehrswende, indem die erwartete Nachfragesteigerung eher mit vorhandenen Fahrzeug- und Infrastrukturkapazitäten zu bewältigen ist.

Auslastungsprognosen werden mit einem kurz- bis mittelfristigen Zeithorizont generiert und auslastungs- und kapazitätsbasierte Routingfunktionen für die Fahrgastinformation realisiert. Die Forschung rund um die Nutzerinnen und Nutzer ist Arbeitsschwerpunkt des DLR und komplementiert die technischen Entwicklungen, denn Akzeptanz, Vertrauen und die daraus resultierende Verhaltensänderung (auf eine andere Route ausweichen) sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Fahrgastlenkung. Dafür wird eine Reihe psychologischer Konstrukte mittels qualitativer und quantitativer Methoden untersucht. Somit ist es möglich zu erforschen, wie der Füllstand des Zuges wahrgenommen wird und welche externen Faktoren hierbei eine Rolle spielen. Außerdem fragen die Forschenden wann, wo und wie die Fahrgastinformation zur Verfügung gestellt sein muss, ob Verhaltensänderungen z.B. durch Gamification oder Nudging motiviert werden können und wie sich interindividuelle Unterschiede (z.B. Menschen mit physischen oder sensorischen Behinderungen, ältere Menschen oder Migrantinnen und Migranten) auf die oben genannten Aspekte auswirken.

Konzept für die Nutzerforschung.

Laufzeit:
10/2021 bis 09/2024

Projektvolumen:
1.828.599 €

Weitere Informationen:

Dieses Projekt wird geleitet von der Abteilung:

Kontakt

Dr. Caroline Schießl

Abteilungsleiterin
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrssystemtechnik
Informationsflussmodellierung in Mobilitätssystemen
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig