16. April 2015

Space Foundation und DLR laden zu US German Aerospace Roundtable (UGART) im Rahmen des 31st Space Symposium in Colorado Springs

Im Rahmen des 31st Space Symposium, das vom 12.-16. April 2015 in Colorado Springs, USA, stattfand, haben sich die Mitglieder des US German Aerospace Roundtable (UGART) zum fünften Mal zum transatlantischen Austausch getroffen. Dabei stand die kommerzielle Nutzung des Weltalls und die daraus resultierende sogenannte "New Economy" im Mittelpunkt der Diskussionen. Unter den Teilnehmern war auch der Vorsitzende der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt Klaus-Peter Willsch MdB, der über die Rolle der deutschen Bundesregierung in diesem Kontext sprach.

Der UGART ist ein informelles, unpolitisches Diskussionsforum, mit den Zielen, transatlantische Forschungs- und Entwicklungskooperationen zu fördern und einen gesellschaftlichen Mehrwert durch gemeinsame Bildungs- und Nachwuchsinitiativen sowie Technologie-Transfer-Programme zu schaffen. Das MoU enthält auch eine Vereinbarung zur Unterstützung eines Abgeordnetenaustausches beider Nationen.

In seiner Eröffnungsrede sprach Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des DLR, über die Rolle des informellen UGART. Er nannte als mögliche gemeinsame Projekte die Entfernung des Weltraumschrotts sowie die Installation einer Station auf der Rückseite des Mondes, der sogenannten „far side“.

Klaus-Peter Willsch MdB stellte in seinem Vortrag zunächst die wichtigsten Ansprechpartner in Parlament und Ministerien vor und ging auf die in der Raumfahrtstrategie der Bundesregierung im November 2010 vereinbarten Ziele der Raumfahrt ein. Im Anschluss schilderte er das sogenannter Raumfahrt "Triangle", d.h. die Rollenverteilung zwischen EU, ESA und Mitgliedsstaaten in Folge des Inkrafttretens des Vertrags von Lissabon. Willsch sprach darüber hinaus insbesondere das Jahr 2014 an, das für die Raumfahrt in Deutschland mit Alexander Gersts Blue Dot-Mission und dem Erfolg von Rosetta / Philae herausragend war. Abschließend stellte Willsch das Design der Ariane 6 vor und sprach von vergangenen und zukünftigen transatlantischen Kooperationen, darunter Curiosity, Dawn und HP3.

Im Anschluss folgte eine Paneldiskussion zu Status und Perspektiven laufender transatlantischer Kooperation wie ORION, MUSES/DESIS. Zudem haben das US-amerikanische Unternehmen Sierra Nevada Corporation (SNC) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Unterzeichnung für die Zusammenarbeit am neuen Projekt Dream Chaser bekanntgegeben. Die am 16. April 2015 beschlossene Kooperationsvereinbarung knüpft an das erfolgreiche Abkommen aus dem Jahr 2013 über die einjährige technische Zusammenarbeit zur Weiterentwicklung des Dream Chaser an. Auf Grundlage dieser neuen Vereinbarung mit einer Laufzeit bis 2017 soll die bereits geleistete, wertvolle Entwicklungsarbeit fortgesetzt und darüber hinaus an der Sondierung neuer Technologien und Verfahren gearbeitet werden. Sie sollen es ermöglichen, den Dream Chaser in Zukunft als flexibles Raumtransportsystem für unterschiedlichste Missionen und Auftraggeber zur Beförderung von Besatzungen oder Nutzlast in eine niedrige Erdumlauflaufbahn (Low-Earth Orbit, LEO) zu nutzen. Eines der im Rahmen dieses Abkommens unternommenen Kooperationstätigkeiten war die von der SNC, der OHB Systems AG (OHB) und dem Raumfahrtmanagement des DLR durchgeführte Studie mit der Bezeichnung DC4EU. Sie untersuchte den Nutzen der entwickelten Technologien für den Transport von Astronauten und Versorgungsgütern für Europa. Der Dream Chaser von SNC lässt sich flexibel als unabhängige Forschungsplattform, Logistikmodul oder als Fahrzeug zur Wartung und Montage orbitaler Infrastrukturelemente mit der Fähigkeit zum Stationieren, Einfangen, Reparieren, Ersetzen, Montieren oder Betanken von Satelliten im Weltraum einsetzen. Der Raumgleiter ist der einzige wiederverwendbare Lifting-Body-Raumtransporter, der auf jedem normalen Verkehrsflughafen der Welt aufsetzen kann - er bietet damit eine ebenso sichere wie bezahlbare, flexible und zuverlässige Möglichkeit zum Transportieren von Personen und Fracht in den Weltraum.

Abschließend hatten die anwesenden Industrievertreter aus den USA und Deutschland unter dem Motto "Make it with Germany" die Möglichkeit für Einzelgespräche.

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