7. Juni 2018 | DLR-Jahresempfang in Brüssel

Die Mobilität der Zukunft durch europäische Forschung gestalten

  • Schwerpunkt(e): Luftfahrt, Verkehr

Vernetztes autonomes Fahren und Fliegen wird den Verkehr, wie wir ihn heute kennen, von Grund auf verändern. Diese Technologien haben das Potential, unseren Energie- und Emissionsabdruck im persönlichen Mobilitätsverhalten grundlegend zu verbessern, ebenso wie die Sicherheit und Effizienz des Reisens. Innovationen in diesem Bereich werden für ganz Europa und seine Wirtschaftszweige entscheidende Schlüsselfaktoren im Wettbewerb mit den anderen großen Wirtschaftsstandorten weltweit sein ebenso wie im Ringen um ein nachhaltiges und klimaschonendes Wirtschaften.

Auf dem diesjährigen Jahresempfang des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in der Vertretung des Freistaats Bayern bei der EU in Brüssel wurden die Möglichkeiten vernetzter autonomer Technologien im Verkehr und in der Luftfahrt angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen Klimaschutz, alternde Gesellschaft und zunehmende Urbanisierung in Anwesenheit des EU-Kommissars für Haushalt und Personalangelegenheiten Günther Oettinger diskutiert. Kommissar Oettinger unterstrich dabei die Bedeutung der technologischen Forschung und ihrer zunehmenden Förderung als wichtige Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit der EU.

Seit knapp zwanzig Jahren engagiert sich das DLR als einer der führenden Akteure auf nationaler und europäischer Ebene mit Forschungsarbeiten zur vernetzten und automatisierten Mobilität. Das DLR leistet so einen Beitrag bei der Entwicklung und Gestaltung des zukünftigen Reise- und Frachtverkehrs zu Land, zu Wasser und in der Luft. Entwicklung und Forschung greifen die Möglichkeiten der Digitalisierung für eine nachhaltige und effiziente Mobilität auf. Dabei ist vor allem auch die europäische Politik gefragt, neben der Sicherung der Forschungsförderung die Herausforderungen der zahlreichen offenen Regulierungsfragen anzugehen.

"Viele unserer 8000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter forschen direkt oder indirekt an Fragestellungen und Technologien für die vernetzte autonome Mobilität", sagte die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund anlässlich des Empfangs in Brüssel. "Die vielfältige wissenschaftliche Arbeit im DLR dazu profitiert deutlich von den Synergien zwischen unseren Forschungsbereichen und -programmen Verkehr, Luftfahrt und Raumfahrt", so Ehrenfreund weiter.

In Anwesenheit von rund 240 geladenen Gästen in der bayrischen Landesvertretung in Brüssel sagte Prof. Karsten Lemmer, DLR-Vorstand für die Energie- und Verkehrsforschung: "Entscheidend wird sein, wie wir die Automation im Verkehr für die Menschen zukünftig nutzen und gestalten werden. Nachfragebasierte Busverbindungen, auf Radfahrer aufmerksam machende automatische Warnlichter an Kreuzungen oder die Nutzung eines Tablets am Steuer während der Fahrt sind nur einige Beispiele für mehr Komfort, Sicherheit und Freiraum, die unsere Forschung zukünftig möglich macht". Das DLR engagiert sich teils in führender Position in den europäischen Programmen der Verkehrsforschung European Green Vehicle Initiative und Shift2rail.

Facetten und Entwicklungen in Richtung des Fliegens der Zukunft griff DLR-Luftfahrtvorstand Prof. Rolf Henke in seinem Beitrag auf: "Übergreifende Forschungsherausforderungen wie die eines sektorlosen Luftraums oder die Integration unbemannter Fluggeräte in den zivilen Luftraum können wir nur übergreifend im europäischen Rahmen angehen", sagte Henke in Brüssel. Er unterstrich dabei die Bedeutung europäischer Organisationen und Initiativen im Bereich Luftfahrtforschung. Darunter finden sich das Europäische Forum Advisory Council for Aeronautics Research in Europe (ACARE) sowie die Programme Clean Sky website und SESAR2020, wo sich das DLR ebenfalls teils in führender Rolle engagiert.

Der Forschungsbereich Raumfahrt des DLR liefert übergreifend weitere Synergien für die Mobilität der Zukunft, insbesondere bei den Themen globale Vernetzung und Navigation, wobei der größte DLR-Standort im bayrischen Oberpfaffenhofen entscheidende Beiträge mit leistet. Die DLR-Energieforschung ist eng mit der Verkehrsforschung verbunden, um umweltfreundliche Mobilität mit alternativen Antrieben und Brennstoffen mit dem Energiesystem aus erneuerbaren Energien in Einklang zu bringen. Zudem profitiert die Forschung des DLR von übergreifenden Entwicklungen im eigenen Querschnittsbereich Digitalisierung sowie vom Engagement im Bereich künstliche Intelligenz.

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