20. September 2016

PStS Beckmeyer betonte hohe Erwartungen an das DLR bei Parlamentarischem Abend zu 40 Jahre Energieforschung

Vor gut 40 Jahren – ausgelöst durch den Ölpreisschock Anfang der 1970er Jahre – begannen sich Politik und Wirtschaft Gedanken über eine Energieversorgung jenseits des Öls, der Kohle und des Urans zu machen. Der Begriff "erneuerbare Energien" war noch gänzlich unbekannt, stattdessen sprach man von "nicht fossilen und nicht nuklearen Energien". Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR, damals noch DFVLR) begann bereits 1969 seine Kompetenzen auch für die Energieforschung einzusetzen und ging schon damals gezielt eine gesellschaftliche Herausforderung an. Erst 1976 wurde die Energieforschung als fester und dauerhafter Forschungsbereich im DLR eingerichtet. Seitdem arbeiten die Forscherinnen und Forscher unter anderem an Solarkraftwerken, Brennstoffzellen, umweltfreundlichen Gasturbinen, Energiespeichern und Windenergieanlagen. Vor allem die systemanalytischen Studien liefern zentrale Beiträge für eine zukunftsweisende Energiepolitik in Deutschland und geben international wichtige Denkanstöße. Um dieses Jubliläum gebührend zu begehen, hat das DLR am Dienstag, 20.09., zu einem Parlamentarischen Abend in die Akademie der Künste eingeladen.

Den Abend eröffnete der Parlamentarische Staatssekretär Uwe Beckmeyer MdB. Er gratulierte dem DLR für 40 Jahre Energieforschung. Er betonte die Themen "Energie sparen" und "Energieeffizienz". Das DLR bearbeite in seiner Energieforschung fundamental wichtige Themen und profitiere von Synergien aus den anderen Forschungsbereichen. Die Energieforschung des DLR habe auch über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus gezeigt, was Deutschland leisten kann. Für den Erfolg ausschlaggebend seien vier Erfolgsfaktoren: die Mitarbeiter des DLR, die große Forschungsinfrastruktur, die Attraktivität des DLR für die Forschung mit Partnern und die Nutzung von Synergien. "Wir werden noch viel investieren müssen, um den eingeschlagenen Weg konsequent weiterführen zu können", so PStS Beckmeyer. "Innovative Lösungen benötigen weiter spitzen Leistungen in der Energieforschung. Das BMWi ist hochgradig interessiert daran, mit dem DLR weiter daran zu arbeiten", so Beckmeyer weiter. "Die Erwartungen an das DLR sind hoch."

Es folgte ein Grußwort der Vorstandsvorsitzenden des DLR, Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund indem sie insbesondere auf die Politikberatung des DLR hinwies. Technische und gesellschaftliche Zusammenhänge sachlich zu beschreiben und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, sei eine wichtige Aufgabe unabhängiger Forschung, betonte sie. Durch das DLR wurden in einem frühen Stadium Wege aufgezeigt, erneuerbare Energien einzuführen: So 1992 mit einer ersten umfangreichen Potenzialanalyse für solarthermische Kraftwerke im Mittelmeerraum, später 1999 in der DLR-Studie: "Klimaschutz durch die Nutzung Erneuerbarer Energien" und seit 2004 mit den "Leitstudien" zur Energieversorgung Deutschlands für das Bundesumweltministerium. Das DLR stelle sich den gesellschaftlichen Herausforderungen, wie eine umweltgerechte, bezahlbare und sichere Energieversorgung zu garantieren, als zentrale Aufgabe. "Wir leisten wesentliche und zum Teil einzigartige technologische Beiträge zur Weiterentwicklung des Energiesystems, national und international, und wollen diesen Bereich weiter stärken. Wir unterstützen damit die Bundesregierung bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen, z.B. bei COP21. Beim Klimawandel ist der Energiesektor sicher Emissionsquelle Nummer Eins, allerdings sind natürlich auch der Verkehr und die Industrie einzubeziehen. Mit Kompetenzen aus allen DLR-Forschungsschwerpunkten bearbeitet das DLR diesen Themenbereich", so Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund.

Moderiert von Ulrich Bobinger, folgte eine Paneldiskussion zwischen Dr. Joachim Pfeiffer, MdB, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Prof. Dr. Gerd Jäger, Berater der RWE AG und vormals Vorstand der RWE Ag, Dr. Brigitte Bach, AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Dr. Wolfhart Dürrschmidt, Ministerialrat i.R. des Bundesumweltministerium und Fellow des Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung, und Bernhard Milow, Programmdirektor des DLR-Forschungsbereichs Energie. In zwei Panelrunden beleuchteten die Experten die Energieforschung von heute und morgen. In der Paneldiskussion betonte Dr. Joachim Pfeiffer MdB, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, dass die Politik zwar Ziele vorgeben könne, aber in ihrer Umsetzung auf die Forschung angewiesen sei. Die Forschung bräuchte Geld und Freiräume und solle technologieoffen ohne Scheuklappen strukturiert forschen, so MdB Pfeiffer.

In seinem Schlusswort gratulierte Prof. Dr. Heinz Riesenhuber MdB, Bundesforschungsminister a.D., dem DLR für die ersten 40 Jahre Energieforschung. Er habe das DLR immer als verlässlichen Punkt erlebt. Das DLR sei ein "Schatz von einer vielfältigen Kompetenz". Als große Zukunftsaufgabe sah er die Übergänge zwischen verschiedenen Bereichen und den Blick aufs Ganze zu schaffen.

Verwandte Nachrichten

Kontakt

Dr. Nina-Louisa Remuß

Stellvertretende Leitung Büro Berlin
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Bundespolitik
Markgrafenstraße 37, 10117 Berlin