19. Oktober 2016

DLR und GMT laden zum Parlamentarischen Abend zivile maritime Sicherheit in Berlin

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat gemeinsam mit der Gesellschaft für Maritime Technik e.V. (GMT) zu einem Parlamentarischen Abend zum Thema "Industrie und Forschung, gemeinsam für die Zivile Maritime Sicherheit" am 19. Oktober in Berlin geladen.

Der Abend wurde durch die  Vorstandsvorsitzenden des DLR, Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund, mit einem Grußwort eröffnet.Darin verwies sie auf die erfolgreiche Demonstration der Forschungsergebnisse der maritimen Sicherheitsforschung des DLR im September dieses Jahres im Rahmen des Forschungsprojektes EMSec. Zur Bewältigung verschiedener Gefährdungslagen kombinierten die Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und behördlichen Endnutzern gleich mehrere Datenquellen: Satellitenaufnahmen aus dem All, Kamerabilder aus der Luft, aber auch Schiffssignalmeldungen flossen in ein System ein und konnten zeitgleich oder zeitnah auf einem Lagetisch für die Entscheidungsträger dargestellt werden. Dies sei ein gutes Beispiel dafür, wie das DLR mit seinem Knowhow aus der Luft- und Raumfahrt und der Verkehrs- und Sicherheitsforschung zusammen mit der Industrie neue Produkte und Dienstleistungen zur Verbesserung der maritimen Sicherheit entwickle.

Der Vorstandsvorsitzende der GMT, Dr. Kühnlein betonte in seinem anschließenden Grußwort, die Themen dieses Abends seien Digitalisierung pur. Die maritime Sicherheit würde innovative Hightech-Lösungen benötigen. Hierbei würden die Satellitendaten des DLR eine zentrale und wesentliche Rolle als Grundlage für Modelle spielen. Er lobte die gute Zusammenarbeit des DLR mit der maritimen Industrie.

Der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und maritime Koordinator der Bundesregierung Uwe Beckmeyer MdB verwies darauf, dass der internationale Handel hauptsächlich auf dem Seeweg stattfinde. Vor diesem Hintergrund spiele Sicherheit im maritimen Bereich eine wichtige Rolle. Dabei stünde Deutschland  vor dem Hintergrund von Piraterie, Terrorismus und äußeren Bedrohungen vor großen Herausforderungen. Der parlamentarische Abend sei hier ein starkes Signal. Damit wir in Deutschland gut aufgestellt sind und bleiben müsse der Austausch zwischen Industrie und Forschung intensiviert, neue Synergien gehoben und die Erkenntnis aus der Luft- und Raumfahrt genutzt werden.

Moderiert von Ulrich Bobinger, folgte eine Paneldiskussion zwischen Rainer Siemers,  Bundespolizei See, Holger Klindt, Vizepräsident Technologie,  ATLAS ELEKTRONIK GmbH, Thoralf Noack, Sprecher der Forschungsstelle Maritime Sicherheit des DLR in Neustrelitz, und Andreas Lentfer, Direktor Geschäftsentwicklung Raytheon Anschütz GmbH. In zwei Panelrunden beleuchteten die Experten die Herausforderungen im maritimen Bereich. Das stetig wachsende Verkehrsaufkommen auf See durch die globalen Handelsströme, der Bau von Offshore Anlagen und die hohen Wachstumsraten sowohl im Kreuzfahrttourismus als auch in der Freizeitschifffahrt machen neue Technologien erforderlich, um große Seegebiete beobachten und kontrollieren und damit die Sicherheit gewährleisten zu können. Hierfür sei unter anderem der Einsatz von Satellitendaten erforderlich. Die deutsche maritime Industrie arbeite bereits in vielen Bereichen an neuen Technologien, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Dabei sei sie auf eine enge Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen wie dem DLR angewiesen, um innovative Lösungen für die Schifffahrt entwickeln zu können. Ein weiteres Thema sei die zunehmende Automatisierung und Vernetzung, die auch im Schiffsverkehr Einzug halte. Dies berge sowohl große Potentiale als auch Gefahren, deshalb müsse heute schon darüber nachgedacht werden, wie der Einsatz unbemannter Schiff aussehen könnte. Dafür müsse sich die Forschung allerdings darauf verlassen können, ausreichend Ressourcen zu haben, um nachhaltig innovative Lösungen ausarbeiten und damit letztlich auch die Entwicklung von Produkten durch die Industrie unterstützen zu können. Die Industrievertreter betonten, man sei zwar aktuell gut aufgestellt müsse aber auch die notwendigen wirtschafts- wie technologiepolitischen Weichenstellungen vornehmen, um dies für die Zukunft zu garantieren.

In seinem Schlusswort unterstrich Eckhardt Rehberg MdB, haushaltspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die wichtige Rolle von Themen wie maritimer Sicherheit und maritimen Technologien. Es gelte, in naher Zukunft die großen Herausforderungen durch den stark zunehmenden Verkehr auf See und den Ausbau der Offshore-Parks zu bewältigen. Dazu würden auch  neue Technologien benötigt. Er verwies auf das Verbundforschungsprojekt "Maritime Sicherheit" des DLR, in dem zusammen mit vier Bundesländern und der Industrie Lösungen für diese Herausforderungen erarbeitet würden. Dabei kritisierte er die Pläne des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, die Finanzierung des DLR für dieses Projekt einzustellen. Die Mitglieder des Bundestags im Haushaltsausschuss würden Wert darauf legen, dass das DLR weiterhin an diesem Projekt beteiligt werde.

Im Anschluss an den offiziellen Teil hatten die knapp 150 Gäste aus Politik und Wirtschaft die Möglichkeit mit den Panelteilnehmern und anwesenden Gästen zu diskutieren.

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Daniel Strijbos

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
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