23. Oktober 2017 | Medizinroboter MIRO gewinnt Manfred-Fuchs-Preis

Technologietransfer in der Medizinrobotik

  • Gesellschaft der Freunde des DLR vergibt Manfred-Fuchs-Preis in Bonn.
  • Medizinrobotik konnte die Jury des Wettbewerbs mit dem MIRO System überzeugen.
  • Schwerpunkt(e): Robotik, Gesundheit, gesellschaftlicher Nutzen

Am 19. Oktober 2017 geht der Manfred-Fuchs-Preis an eine Entwicklung aus dem Bereich Robotik und Mechatronik am Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR): Mit dem Chirurgieroboter MIRO gewinnen die Wissenschaftler Dr. Ulrich Hagn und das DLR MiroSurge Team den Preis, der von der Gesellschaft von Freunden des DLR ausgelobt wird.

Seit mehr als 30 Jahren fördert die Gesellschaft von Freunden des DLR e.V. - kurz "Freundesgesellschaft" - die wissenschaftlichen Aufgaben des DLR. Der Manfred-Fuchs-Preis wird jährlich für eine herausragende wissenschaftliche Leistung, deren Technologie auch für einen Transfer in die Industrie geeignet ist, verliehen.

"Der MIRO-Chirurgieroboter ist ein hervorragender Beweis dafür, wie Entwicklungen aus der Raumfahrt zu gesellschaftlich und wirtschaftlich relevanten Ergebnissen führen. Die Lizenzierung dieser Technologie hat zu einer der größten Lizenzeinnahmen in der Geschichte des DLR sowie zur Schaffung von Hightech-Arbeitsplätzen in Deutschland geführt", betont Professor Alin Albu-Schäffer, Direktor des Instituts für Robotik und Mechatronik.

Mensch und Maschine in der Medizin

Der Chirurg sitzt an der Konsole - drei und mehr Roboterarme setzen seine Kommandos mit höchster Präzision am Patienten um, führen feinfühlig exakte Schnitte aus oder vernähen auf kleinstem Raum durchtrennte Adern - mit MIRO. Er ist die zweite Generation der am Institut für Robotik und Mechatronik entwickelten, vielseitig einsetzbaren Roboterarme für medizinische Anwendungen. Er wurde im Rahmen eines vom Helmholtz-Validierungsfonds und dem DLR Technologiemarketing unterstützten Innovationsprojektes weiter entwickelt, validiert und transferiert. Dank seines geringen Eigengewichts von zehn Kilogramm und seiner mit einem menschlichen Arm vergleichbaren Größe kann MIRO einem Chirurgen direkt am Operationstisch assistieren, wo Platz in der Regel knapp ist. Die Bandbreite an möglichen Anwendungen dieses Roboterarms reicht vom Führen einer Lasereinheit für das exakte Schneiden von Knochenmaterial in der Orthopädie über das Setzen von Pedikelschrauben und roboterassistierter Endoskopführung bis hin zu minimal invasiver Chirurgie. Diese Vielseitigkeit überzeugte auch die Jury.

Hintergrund Freunde des DLR e.V.

Die 1972 gegründete Freundesgesellschaft fördert als gemeinnützige Einrichtung die Aufgaben des DLR. Sie bedient sich hierbei der von ihr getragenen Lilienthalstiftung. Die wirtschaftliche Basis hierfür bieten - neben dem Stiftungsvermögen - Spenden und Mitgliedsbeiträge. Im Fokus des Vereins steht, die Notwendigkeit und Bedeutsamkeit der wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen auf dem Gebiet der Luft- und Weltraumforschung ins Bewusstsein zu rufen, dieses Bewusstsein durch geeignete Maßnahmen zu fördern sowie die wissenschaftlichen Verbindungen und Kontakte des DLR zu anderen wissenschaftlichen Organisationen im In- und Ausland zu unterstützen.

Kontakt

Robert Klarner

Koordinator Region Süd
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Vorstandsbereich Innovation, Transfer und wissenschaftliche Infrastrukturen
Wirtschaftskooperationen
Münchener Straße 20, 82234 Wessling

Miriam Poetter

Kommunikation Oberpfaffenhofen, Augsburg, Weilheim
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Münchener Straße 20, 82234 Weßling
Tel: +49 8153 28-2297