13. August 2018

Bundespolizei und DLR kooperieren in der Sicherheitsforschung zukünftig noch enger

  • Das DLR intensiviert und erweitert die gemeinsame Sicherheitsforschung mit der Bundespolizei.
  • Schwerpunkt(e): zivile Sicherheit, maritime Sicherheit

Die Bundespolizei und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) werden in Zukunft noch enger miteinander kooperieren: Am 13. August 2018 unterzeichneten die beiden Partner ein Kooperationsabkommen, um einen intensiven Fachaustausch zu Themen der zivilen Sicherheit zu ermöglichen und die Initiierung und Umsetzung von gemeinsamen Projekten voranzutreiben. Dr. Dieter Romann, Präsident der Bundespolizei und Dr. Dennis Göge, Programmkoordinator der DLR-Sicherheitsforschung unterzeichneten das Kooperationsabkommen in Potsdam.

Die existierende Partnerschaft ausweiten und formalisieren

Das DLR arbeitet bereits seit mehreren Jahren mit der Bundespolizei in unterschiedlichen Themenfeldern zusammen. So hat das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation des DLR (Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation - ZKI) für die Bundespolizei zahlreiche Aufträge ausgeführt, beispielsweise die Sicherung der Eröffnung der neuen ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen München und Berlin mit einem Lagebild aus der Luft unterstützt. Zudem arbeitet das DLR in Projekten der maritimen Sicherheit eng mit der Bundespolizei See zusammen und erweitert das technische Themenspektrum für Einsätze des Bundespolizei-Flugdienstes im Offshore-Bereich.

"Mit dem Kooperationsabkommen werden wir unsere bereits seit vielen Jahren erfolgreiche und bewährte Zusammenarbeit nicht nur noch enger, sondern auch thematisch breiter fortführen", freute sich Dr. Dennis Göge über das Abkommen. "Die Zusammenarbeit mit dem DLR in den vergangenen neun Jahren hat sich für beide Partner erheblich ausgezahlt. Gemeinsam mit dem DLR konnten viele Aspekte der Aufgabenerfüllung im Bereich der maritimen Sicherheit erörtert werden, die in die Sicherheitsforschung eingeflossen sind", sagte der Präsident der Bundespolizei, Dr. Dieter Romann. "Dadurch sind Ideen und Produktlösungen entstanden, die den speziellen Anforderungen der Bundespolizei See wie auch anderer maritimer Sicherheitsbehörden entsprechen und in zukünftige technische Weiterentwicklungen einfließen können."

Abdeckung eines breiten Portfolios

Neben den bereits bestehenden Kooperationsfeldern wie der luft- und satellitengestützten Fernerkundung sieht der Kooperationsvertrag unter anderem eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich der Visualisierung und Simulation, bei der Untersuchung von unbemannten Systemen sowie im Einsatz von neuen Detektionstechnologien vor. "Ein wichtiges Ziel unserer Zusammenarbeit ist, dass wir auch neuartige Bedrohungslagen abdecken, die durch die fortschreitende Digitalisierung stärker in den Fokus rücken. Aus diesem Grund sieht das Kooperationsabkommen auch einen gemeinsamen Austausch zu den Themenbereichen Algorithmik und Big-Data-Prozessierung vor", so Dennis Göge.

"Die polizeiliche Auswertung und Analyse ist seit Jahren ein Schlüsselfaktor für die Arbeit der Bundespolizei. Als Grundlage neuer Instrumente der Kriminalitäts-bekämpfung, wie beispielsweise der Identifikation bisher unbekannter Straftäter anhand ihrer Fluggastdaten, gewinnt sie weiterhin stetig an Bedeutung. Die Verarbeitung immer größer werdender Datenmengen ist dabei zweifellos eine Herausforderung, der wir mit dieser Kooperation gemeinsam begegnen", ergänzte Dieter Romann.

Bundespolizei und DLR-Sicherheitsforschung

Die Bundespolizei (Bundespolizei) ist eine Polizei des Bundes im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (Bundesministerium des Inneren (BMI)). Im System der inneren Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland nimmt die Bundespolizei umfangreiche und vielfältige polizeiliche Aufgaben wahr, insbesondere in den Bereichen Grenzschutz, Bahnpolizei und Luftsicherheit. Im Rahmen dieser Aufgaben ist die Bundespolizei auch in der Kriminalitätsbekämpfung tätig. Mit rund 45.000 Beschäftigten, von denen mehr als 30.000 Polizeivollzugsbeamte sind, ist die Bundespolizei eine bundesweit verfügbare Polizei von hohem Einsatzwert. Innerhalb des bestehenden Sicherheitsverbundes arbeitet die Bundespolizei auf der Grundlage von Sicherheitskooperationen eng mit den Polizeien und anderen Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern zusammen und darüber hinaus mit vielen ausländischen Grenzbehörden.

In der DLR-Sicherheitsforschung werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit verteidigungs- und sicherheitsrelevantem Bezug in Abstimmung mit den Partnern in Staat, Wissenschaft, Industrie und internationalen Organisationen geplant und gesteuert. Der Querschnittsbereich Sicherheitsforschung verknüpft dabei die Kernkompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und Verkehr. Insgesamt mehr als zwanzig DLR-Institute und -Einrichtungen liefern im Rahmen ihrer Arbeiten Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Analyse- und Bewertungsfähigkeit hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anwendungen.

Kontakt

Dr. Dennis Göge

Programmkoordinator Sicherheitsforschung
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Programmkoordination Sicherheitsforschung
Linder Höhe, 51147 Köln