6. Juli 2023

DLR-Expertise zu modernem Bevölkerungsschutz im Deutschen Bundestag

  • Das DLR war mit der Sachverständigen Dr. Monika Gähler, Leiterin des Zentrums für satellitengestütze Kriseninformation (ZKI), in einer öffentlichen Anhörung des Deutschen Bundestages vertreten.
  • Erdbeobachtungsdaten spielen eine wichtige Rolle im modernen Bevölkerungsschutz.
  • Schwerpunkte: Raumfahrt, Politikbeziehungen

Die Bedeutung von Erdbeobachtungsdaten und Geoinformationen für einen modernen Bevölkerungsschutz verdeutlichte Dr. Monika Gähler, Leiterin des Zentrums für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am 3. Juli 2023 während einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Inneres und Heimat des Deutschen Bundestages.

In ihren Ausführungen und einer schriftlichen Stellungnahme betonte Monika Gähler, dass Erdbeobachtungsdaten eine wertvolle Informationsquelle für den gesamten Krisenzyklus darstellen und vermehrt genutzt werden können, um sowohl Akteuren des Bevölkerungsschutzes als auch Bürgerinnen und Bürger plakativ die Gefahren und Auswirkungen zu verdeutlichen. Überdies mahnte sie an, Risikomodelle regelmäßig anzupassen und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. Ergänzend hob sie die Bedeutung von gemeinsamer Forschung und Übungen mit Akteuren des Bevölkerungsschutzes hervor. Diese Initiativen bedürfen einer nachhaltigen Perspektive, sowohl mit Blick die Umsetzung als auch deren finanzielle Förderung.

Der vermehrte Einsatz von Erdbeobachtungsdaten für den Bevölkerungsschutz wird durch neue technologische Entwicklungen ermöglicht. Hierzu zählen unter anderem neue Erdbeobachtungssensoren und Visualisierungsmöglichkeiten, Auswertemöglichkeiten auf Hochleistungsrechnern mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) und die Kombination mit weiteren Daten, wie zum Beispiel Informationen aus sozialen Medien. Die Datenlage und damit die Möglichkeiten der Nutzung wird sich in den nächsten Jahren weiter erhöhen. Auch Dashboards mit interaktiven Karten und Diagrammen werden in den nächsten Jahren verstärkt zum Einsatz kommen.

Forschung an neuen Möglichkeiten der Lagedarstellung und Entscheidungsunterstützung

Das DLR arbeitet seit vielen Jahren mit nationalen und internationalen Akteuren im Katastrophenschutz und der humanitären Hilfe an neuen Möglichkeiten der Lagedarstellung und Entscheidungsunterstützung, an der schnellen Informationsbereitstellung im Krisenfall sowie an Risikoanalysen für die Krisenvorsorge durch Erdbeobachtung. Eine wichtige Rolle spielt hierbei das „Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation“ des DLR (DLR-ZKI). Die Daten werden in vielen Behörden und Aufgabenbereichen eingesetzt und über verschiedene Forschungsprojekte, institutionelle Förderungen sowie über einen ressortübergreifenden Rahmenvertrag des DLR mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat eingesetzt.

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Kontakt

Dr. Katrin Simhandl

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