Förderzuschlag für Projekt zur Zukunft regionaler Flugplätze

- Förderung einer Entwicklungsstrategie zum Forschungsflugplatz Würselen-Aachen
- Projekt entwickelt Empfehlungen für zukunftsfähige Flugplätze
- Förderbescheid übergeben durch Staatssekretär Viktor Haase
- Schwerpunkte: Luftfahrt, Verkehr, Digitalisierung
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erhält gemeinsam mit der Forschungsflugplatz Würselen-Aachen GmbH und der aiXbrain GmbH den Förderzuschlag des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) für das Projekt EVA. Ziel des Projekts ist es, am Beispiel des Forschungsflugplatzes Würselen-Aachen Empfehlungen für eine nachhaltige Weiterentwicklung regionaler Flugplätze zu erarbeiten – mit Fokus auf neue Technologien, Digitalisierung und klimaverträgliche Luftfahrt. Viktor Haase, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV), übergab den offiziellen Förderbescheid am 25. Juli 2025 im Rahmen einer Veranstaltung am Forschungsflugplatz Würselen-Aachen an die Projektteilnehmer.
Entwicklungsperspektiven für den Forschungsflugplatz Würselen-Aachen
Das vom Land NRW geförderte Vorhaben „Entwicklungsstrategie für den Verkehrslandeplatz Aachen-Merzbrück (EVA)“ soll exemplarisch aufzeigen, wie kleinere regionale Verkehrslandeplätze zukunftsfähig aufgestellt werden können. Die Projektpartner erarbeiten dazu in den kommenden Monaten gemeinsam eine umfassende Standortanalyse. Das Förderprojekt zielt darauf, tragfähige Entwicklungsperspektiven zu identifizieren, die sowohl den Mobilitätsbedarfen der Region als auch den Anforderungen neuer Luftfahrttechnologien gerecht werden. Der Forschungsflugplatz Würselen-Aachen bietet hierfür besonders gute Voraussetzungen: Er liegt verkehrsgünstig, ist eng mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen vernetzt und Teil eines aktiven Innovationsökosystems.
Standorttermin mit Austausch und Ausblick
Beim Übergabetermin gaben die Projektbeteiligten erste Einblicke in die geplanten Arbeitsschwerpunkte. Neben der symbolischen Übergabe des Förderbescheids stand dabei der fachliche Austausch im Vordergrund. In Kurzvorträgen und Gesprächen wurden Potenziale regionaler Flugplätze, technologische Trends und der Stellenwert des Standorts für die Region thematisiert.
„Mit dem Projekt ‚EVA‘ entsteht nicht nur ein moderner Flugplatz, sondern ein Impulsgeber für die klimaneutrale Luftfahrt der Zukunft. Ein Ort, an dem Spitzenforschung, mittelständische Unternehmen und Start-ups gemeinsam an innovativen Lösungen arbeiten. Ein Zukunftsstandort, der hochwertige Arbeitsplätze schafft, technologische Entwicklungen vorantreibt und den nachhaltigen Strukturwandel im Rheinischen Revier aktiv mitgestaltet“, sagte Staatssekretär Viktor Haase aus dem Umwelt- und Verkehrsministerium.
EVA-Studie: Zukunftsstrategie für regionale Flugplätze
Die wissenschaftliche Projektleitung übernimmt das DLR-Institut für Luftverkehr in Köln. Die Forscherinnen und Forscher am Institut analysieren unter anderem die aktuelle Ausgangslage des Flugplatzes sowie zukünftige Entwicklungspotenziale aus betriebs- und volkswirtschaftlicher Sicht. Untersucht werden dabei auch infrastrukturelle und personelle Anforderungen.
„Mit dem Förderprojekt EVA wollen wir nicht nur den Forschungsflugplatz Würselen-Aachen weiterentwickeln, sondern auch modellhaft aufzeigen, wie regionale Flugplätze zukunftsfähig und nachhaltig gestaltet werden können – mit dem Ziel, daraus bundesweit übertragbare Empfehlungen abzuleiten. Im Mittelpunkt unserer Analysen stehen daher auch Digitalisierung, Automatisierung und klimaverträgliche Technologien“, sagte Dr. Sven Maertens, Projektleiter am DLR-Institut für Luftverkehr.
Der Tower der Zukunft: Digitale Flugsicherung für Kleinflugplätze
Eine zentrale Arbeit innerhalb des Projekts ist die Konzeption eines „Towers der Zukunft“ – ein modernes Flugsicherungssystem für kleine Flugplätze. Vor dem Hintergrund zunehmender Herausforderungen in der Flugsicherung wie Personalmangel und Änderungen bei der Finanzierung müssen diese Systeme leistungsfähiger werden. Das DLR-Institut für Flugführung in Braunschweig betrachtet im Projekt unter anderem die Einsatzmöglichkeiten von Sprachverstehen und -generierung, Fernüberwachung von Flughäfen (Remote-Tower), digitalen Assistenten, sowie den flexiblen Einsatz von Fluglotsinnen und -lotsen: Ziel ist die Entwicklung eines Gesamtkonzepts, das verschiedene Technologien und Betriebsabläufe der Flugsicherung intelligent miteinander verknüpft und exemplarisch für den Standort Würselen-Aachen betrachtet.
Die aiXbrain GmbH unterstützt das Projekt mit ihrer technologischen Kompetenz in den Bereichen künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen.
Breite Standortunterstützung und Verankerung in der Region
Der Forschungsflugplatz Würselen-Aachen ist bereits heute ein etablierter Standort für wissenschaftliche Kooperation und technologische Entwicklung. Mit der Projektstudie EVA wird diese Struktur gezielt gestärkt. Die RWTH Aachen und die FH Aachen nutzen den Flugplatz regelmäßig für Lehre, Erprobung und Forschung an neuen Luftfahrttechnologien. Auch Unternehmen wie Helix Carbon und Aeroconcept arbeiten hier an innovativen aerodynamischen Anwendungen. Der Flugplatz ist außerdem Teil regionaler Initiativen wie AeroSpace.NRW und Aviation Rheinisches Revier. In Verbindung mit der DLR-Einrichtung Technologien für Kleinflugzeuge entstehen Perspektiven, den Standort als Entwicklungs- und Testfeld für Kleinluftfahrzeuge mit alternativen Antrieben weiterzuentwickeln. Dieses Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft bildet ein effektives Innovationsumfeld für die Zukunft des Standorts.
Förderung nachhaltiger Luftfahrttransformation
Das Förderprojekt wird vom Land Nordrhein-Westfalen durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr im Rahmen einer Förderrichtlinie zur nachhaltigen Transformation der Luftfahrt unterstützt. Die Fördersumme für das DLR liegt bei rund 114.000 Euro. Neben dem DLR erhielten auch die Forschungsflugplatz Würselen-Aachen GmbH sowie die aiXbrain GmbH jeweils eigene Zuwendungsbescheide. Projektträger ist das Forschungszentrum Jülich. Die Projektlaufzeit erstreckt sich von Juli 2025 bis März 2026.