Der Radarsatellit TerraSAR-X des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat mit einem Abstand von vier Monaten Mexico City aus dem Weltall aufgezeichnet. Die Aufnahme zeigt: Allein innerhalb dieser Zeit senkte sich der Boden stellenweise um zehn Zentimeter. Dunkelrot eingefärbt sind die Bereiche der mexikanischen Hauptstadt, in denen TerraSAR-X die größten Veränderungen der Bodenhöhe verzeichnete. Die grünen Einfärbungen zeigen Gebiete, in denen bei der Überlagerung der beiden Radar-Aufnahmen vom 20. September 2009 und dem 30. Januar 2010 keine Veränderung festgestellt wurde. Grund für die Bodenabsenkungen ist unter anderem die Grundwasserentnahme.
Zur Erzeugung des vorliegenden Bildes wurde das Radarinstrument von TerraSAR-X in einem speziellen "Weitwinkelmodus", dem "ScanSAR-Modus", betrieben, in dem man einen Geländestreifen von 100 Kilometern Breite am Stück abbilden kann. Da das Radar normalerweise nur in der Lage ist, einen wesentlich kleineren Teilbereich von etwa 30 Kilometern "auszuleuchten", muss ein besonderer Trick angewendet werden, um die größere Streifenbreite zu erlangen. Hierzu wird der Radarstrahl wiederholt vom Nah- zum Fernbereich geschwenkt. Schließlich ergibt sich in Summe ein "Fleckenteppich" aus beleuchteten Einzelszenen. Der Preis der größeren Szene ist eine von drei Meter auf 16 Meter reduzierte Auflösung, die aber für viele Anwendungen keine Einschränkung darstellt. Möglich ist dieser Aufnahmemodus durch die elektronisch gesteuerte Phased Array Antenne, die das schnelle und trägheitslose Schwenken des Radarstrahls ermöglicht.
Das Bild von Mexico City wurde mit einer verfeinerten Schwenkmethode erzeugt, die als TOPS-Mode (Terrain Observation by Progressive Scans) bekannt ist und Schwächen des klassischen ScanSAR, einer ungleichmäßigen Ausleuchtung der einzelnen Teilflächen, vermeidet. Das Resultat ist ein Bild ohne Helligkeitsschwankungen.