Spiralförmiger Staubsturm an der Nordpolkappe des Mars

Spiralförmiger Staubsturm an der Nordpolkappe des Mars
Spiralförmiger Staubsturm an der Nordpolkappe des Mars
Ende Mai 2019 wurde ein spiralförmiger Staubsturm an der Nordpolkappe des Mars von mehreren Instrumenten an Bord der ESA-Raumsonde Mars Express beobachtet. Dieses Bild wurde am 26. Mai mit der hochauflösenden Stereokamera HRSC aufgenommen und deckt eine Fläche von etwa zweitausend mal fünftausend Kilometern ab. Die Spiralform des Sturms ergibt sich aus der Ablenkung von Luftmassen aufgrund der Rotation des Planeten, einem Phänomen, das als Corioliskraft bekannt ist. Dieser Effekt wird auch auf der Erde beobachtet, wo Tiefdruckgebiete auf der Nordhalbkugel - zum Beispiel Zyklone - eine Spiralform im Uhrzeigersinn haben. Stürme auf dem Mars sind im Vergleich zu Stürmen auf der Erde im Allgemeinen schwächer, da der Luftdruck auf dem Roten Planeten viel niedriger ist - weniger als ein Prozent des Luftdrucks auf der Erde. Staubstürme auf dem Mars erreichen daher weniger als die Hälfte der typischen Windgeschwindigkeiten von Hurrikanen auf der Erde. Das Wirbelmuster der Nordpolkappe ist auch ganz rechts im Bild zu sehen. Gleichzeitig sind am Rand der Eiskappe und auch weiter südlich (links) um die großen Vulkane herum vereinzelte Wolken zu erkennen. Die dunklen Gebiete um die Polkappe sind riesige Dünenfelder aus vulkanischer Asche, die durch globale Zirkulation bis in die Polregion transportiert wurde.
Credit:

ESA/DLR/FU Berlin, CC BY-SA 3.0 IGO

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