F-SAR

Das flugzeuggetragene Radar mit synthetischer Apertur (SAR) mit der Bezeichnung F-SAR ist eine Großforschungsanlage des DLR-Instituts für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme am Standort Oberpfaffenhofen. Eingesetzt an Bord eines DLR-Forschungsflugzeugs vom Typ DO228-212 ist die Anlage in ihrer Leistungsfähigkeit eine Klasse für sich. Weltweit einzigartig liefert das F-SAR SAR-Bilddaten in höchster Qualität in fünf verschiedenen Frequenzbändern (X-, C-, S-, L- und P-Band), davon bis zu vier simultan. Gleichzeitig bietet das F-SAR in allen Frequenzbändern vollpolarimetrische Messmodi, sowie im X- und S-Band zudem auch interferometrische Aufnahmen im Single-Pass-Verfahren.

Erdoberfläche entlang vordefinierter Flugpfade genau vermessen

Ein im F-SAR integriertes GNSS-gestütztes hochpräzises Navigationssystem ermöglicht es gut trainierten Pilotinnen und Piloten vordefinierte Flugpfade metergenau abzufliegen. Dies gewährleistet eine hohe Datenqualität, die insbesondere für die Multipass-SAR-Interferometrie benötigt wird. Präzise geflogene, räumlich wie zeitlich variable interferometrische Basislinien sind beispielsweise Voraussetzung für die Erfassung von Hebungen und Senkungen der Erdoberfläche (D-InSAR-Verfahren) oder die Bestimmung von Waldhöhen (Pol-InSAR- und TomoSAR-Verfahren). Das F-SAR zeichnet sich außerdem durch eine hochgenaue Kalibrierung des Gesamtsystems aus. Diese wird durch die genaue Vermessung der Signalübertragungseigenschaften im Labor, sowie durch den Betrieb eines permanenten Kalibrierfeldes sichergestellt.

Die Großforschungsanlage dient der Entwicklung neuartiger Signalverarbeitungsmethoden sowie der Erprobung neuer Messverfahren in den Anwendungsgebieten Umwelt, Verkehr und Sicherheit. Zu diesem Zweck werden mit dem F-SAR regelmäßig wissenschaftliche Befliegungskampagnen durchgeführt, häufig in Kooperation mit externen Forschungseinrichtungen. Das dabei gewonnene Datenmaterial bildet die Grundlage für vielfältige weitergehende Forschungstätigkeiten in den Bereichen Erdbeobachtung und Umweltwissenschaften. Darüber hinaus liefern die Erkenntnisse über Technologie und Anwendung des Radars mit synthetischer Apertur essenzielle Hinweise zur Konzeption und Optimierung aktueller und zukünftiger SAR-Satellitenmissionen.

Kontakt

Martin Keller

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme
SAR-Technologie
Münchener Straße 20, 82234 Weßling

Dr.-Ing. Eric Schreiber

Gruppenleitung: Flugzeuggetragene Radarsysteme
Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme
SAR Technologie
Münchener Straße 20, 82234 Weßling

Volker Speelmann

Leitung Forschungsinfrastrukturen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Vorstandsbereich Innovation, Transfer und wissenschaftliche Infrastrukturen
Linder Höhe, 51147 Köln