3. Februar 2020

Ilan Ramon International Space Conference 2020: Wie geht es in den nächsten zehn Jahren Raumfahrt weiter?

Im letzten Jahrzehnt haben sich in der Raumfahrt verschiedene Trends abgezeichnet: Senkung der Startpreise und erleichterter Zugangs zur Internationalen Raumstation ISS, Entwicklung neuer Technologien für die Quanten-, Navigations- und Weltraumkommunikation sowie neue Möglichkeiten der Erdbeobachtung und deren Anwendungen. Diese Entwicklungen sowie aktuelle und zukünftige Rahmenbedingungen der globalen Raumfahrt waren Thema auf der Ilan Ramon International Space Conference am 28. Januar 2020 in Tel Aviv, Israel.

Seit nunmehr 15 Jahren zieht die Konferenz Entscheidungsträger der internationalen Raumfahrtindustrie und -forschung an. Die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Pascale Ehrenfreund diskutierte im Eröffnungspanel mit Vertretern des Gastgebers, der israelischen Raumfahrtagentur ISA, und der US-amerikanischen Weltraumorganisation NASA über die Herausforderungen für das Leben und Arbeiten im Weltraum.

Prof. Ehrenfreund betonte in ihrer Präsentation, dass die Raumfahrt zunehmend wichtiger für Wirtschaft und Gesellschaft wird. Die globale Raumfahrtwirtschaft wird schon jetzt auf etwa 350 Milliarden US-Dollar geschätzt, im letzten Jahrzehnt mit einer jährlichen Wachstumsrate von sieben Prozent. Bis 2040 soll dieser Markt, der durch „New Space“ neu geformt wird, laut Schätzungen auf eine Billion US-Dollar anwachsen.

Neue Trends und Herausforderungen in der Raumfahrt liegen, so die DLR-Vorstandsvorsitzende, unter anderem in der Massenproduktion von Satelliten, in der kommerziellen und astronautischen Raumfahrt, in der Entwicklung datenbasierter Produkte (Big Data) und zunehmenden Militarisierung des Weltraums, aber auch in der Bedrohung der Weltraumaktivitäten durch Weltraumschrott. Am Ende hob Prof. Ehrenfreund besonders hervor, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Zeitalter von Digitalisierung und Industrie 4.0 immer weniger durch starre Disziplinen oder Branchen gekennzeichnet ist und dass es mehr denn je darauf ankommt, Kräfte zu bündeln und gemeinsam an Herausforderungen zu arbeiten.

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