22. März 2022 | Förderprojekt VPH 2.0 vereint Bremer Kompetenzen

Mit digitaler Flugzeugentwicklung zum klimaneutralen Fliegen

  • Die Finanzierung für das Folgeprojekt VPH 2.0 – Virtuelle Produktentwicklung für klimafreundliche Flugzeuge ist zugesagt.
  • Ziel ist ein vollständig funktionsfähiges, digitales Abbild realer Flugzeugkomponenten.
  • Schwerpunktthemen dabei sind intelligente Flügel und Steuerflächen sowie kryogene Wasserstofftanksysteme.
  • Schwerpunkte: Luftfahrt, Digitalisierung, Klima

Die nächste Flugzeuggeneration fliegt klimaneutral. Ein wichtiger Schritt dahin ist die durchgängig digitalisierte Entwicklung, die in Bremen mit dem Virtual Product House (VPH) des Deutschen Zenrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) vorangetrieben wird. Das seit 2019 im Center for Eco-efficient Materials & Technologies (ECOMAT) angesiedelte VPH wird nun über ein neues Projekt mit dem Titel VPH 2.0 – Virtuelle Produktentwicklung für klimafreundliche Flugzeuge erweitert. Mit einem Volumen von 1,85 Millionen Euro wird das VPH 2.0-Projekt durch die Förderbank für Bremen und Bremerhaven (BAB) und die Europäischen Union im Rahmen der EFRE-REACT-Mittel finanziert.

Bei der offiziellen Übergabe des Förderbescheids hob Kristina Vogt, die bremische Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, die besondere Bedeutung des Projekts für den Standort Bremen hervor: „Die klimaneutrale Luftfahrt ist ein Schlüsselbaustein zum Schutz unseres Klimas. Als einer der europäischen Hotspots in der Luft- und Raumfahrtbranche kann Bremen hierzu entscheidende Impulse liefern. Mit dem Projekt VPH 2.0 bauen wir in Bremen wichtige Kompetenzen rund um das klimaneutrale Fliegen aus und behalten eine Vorreiterrolle.“

Das VPH ist ein Integrationszentrum und Forschungsplateau unter der Leitung des DLR, an dem mehrere DLR-Institute und Partner aus Industrie und Wissenschaft sowie Zulassungsbehörden gemeinsam an der virtuellen Entwicklung, Zulassung und Integration innovativer und umweltfreundlicher Flugzeugkomponenten und Technologien arbeiten. Das VPH treibt damit die Digitalisierung in der Luftfahrt voran und ermöglicht so eine höhere Effizienz und schnellere Entwicklungszeiten.

„Insbesondere die ambitionierten Klimaziele und die einhergehende Entwicklung von Zero-Emission-Flugzeugen in möglichst kurzer Zeit erfordern jetzt ein hohes Tempo. Die virtuelle Produktentwicklung im VPH und im VPH 2.0-Projekt leisten hierfür einen wichtigen Beitrag. Das Projekt dient gleichzeitig als Katalysator für weitere Forschungsprojekte in den Bereichen Digitalisierung und klimaneutrales Fliegen und soll Innovationen aus dem Forschungszentrum ECOMAT initiieren“, so Dr. Kristof Risse, Leiter des Virtual Product House (VPH) im DLR.

Zu den Kernforschungsgebieten im VPH 2.0-Projekt gehört ein digitaler Simulationsprozess zur durchgängigen Verknüpfung der Bereiche virtueller Entwurf, virtuelle Fertigung sowie virtuelle Tests und Zulassung. Ziel ist ein vollständig funktionsfähiges, digitales Abbild realer Flugzeugkomponenten. So können Unternehmen schneller neue Flugzeugteile konstruieren und ihr Verhalten simulieren. Diese neuen Prozesse sollen ganz konkret in den Schwerpunktthemen intelligente Flügel und Steuerflächen und kryogene Wasserstofftanksysteme für die kommenden „grünen“ Flugzeugprogramme angewendet werden.

Neben dem DLR als Konsortialführer sind am VPH 2.0 die Industriepartner Testia GmbH, FFT Produktionssysteme GmbH & Co. KG, ExxpertSystems GmbH, AKKA Germany GmbH sowie Airbus als assoziierter Partner beteiligt. Innerhalb des Projekts sollen bis zu 25 Ingenieurinnen und Ingenieure im ECOMAT und in der Bremer Airport City arbeiten.

Kontakt

Jana Hoidis

Kommunikation Bremen, Bremerhaven, Hamburg, Oldenburg, Geesthacht
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Am Fallturm 9, 28359 Bremen
Tel: +49 421 24420-1908

Dr.-Ing. Kristof Risse

Leiter Virtual Product House (VPH) & Koordinator Digitalisierung Luftfahrt
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
DLR Programmdirektion Luftfahrt
Linder Höhe, Köln