Der Mond bei null Grad Phasenwinkel

Der Mond bei null Grad Phasenwinkel
Der Mond bei null Grad Phasenwinkel
Bei Vollmond wird der Mond deutlich heller wahrgenommen. Das entspricht auch der Realität, denn durch das senkrecht auf die Mondoberfläche auftreffende und senkrecht von ihr zur Erde reflektierte Sonnenlicht "verlieren" die Sonnenstrahlen weniger Leuchtkraft, als wenn sie schräg auf die Mondoberfläche treffen und dadurch stärkere Streulicht- und Absorptionseffekte wirken. Der "Phasenwinkel", also der Winkel zwischen Lichtquelle und Beobachter/Kamera, beträgt bei Vollmond null Grad. Dann stehen Sonne, Erde und Mond in einer Ebene, und fast auch auf einer Linie. Wegen der unterschiedlichen Bahnneigung von Erdbahn und Mondbahn ist eine exakte Konstellation auf einer Linie allerdings nur selten gegeben – in diesem Fall kommt es zu einer Mondfinsternis. Tatsächlich reflektiert die Mondscheibe mit ihren etwa drei Viertel hellen Hochlandregionen und einem Viertel dunklen, vulkanischen Maregebieten insgesamt nur etwa 12 Prozent des Sonnenlichts. Bei einem Phasenwinkel von null Grad gibt es keine sichtbaren Schatten. Besonders gut zu sehen sind dann aber die Strahlen von Auswurfmaterial zweier großer, geologisch gesehen junger Einschlagskrater auf der Mondvorderseite: Copernicus (Bildmitte) und Tycho (untere Bildhälfte). Scheint die Sonne schräg auf den Mond, sind diese Strahlen nicht zu erkennen.
Credit:

Lick Observatory

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