Das DLR stellt auf der Hydrogen Technology Expo Europe 2025 in Hamburg aus



- Auf der Hydrogen Technology Expo Europe gibt das DLR Einblick in seine Forschung zum Thema Wasserstoff für eine zuverlässige, effiziente und klimaverträgliche Mobilität und Energieversorgung.
- Im Fokus stehen Technologien, Innovationen sowie Projekte in Kooperation mit der Industrie.
- Schwerpunkte: Energie, Energiespeicher, Wasserstoff, Infrastrukturen, Dekarbonisierung, Digitalisierung, Mobilität der Zukunft
Im Zuge der nachhaltigen Umgestaltung des Verkehrs, der Industrie sowie einer unabhängigen Energieversorgung für Deutschland und Europa wird Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Auf der Hydrogen Technology Expo Europe vom 21. bis 23. Oktober 2025 in Hamburg stellt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf seinem Messestand in Halle 5, Stand 5A20 und auf dem Stand von Bremen & Bremerhaven – Home of Innovation in Halle 6, Stand 6L35 aktuelle Themen und Projekte aus seiner Wasserstoff-Forschung vor – von der Erzeugung über die Speicherung bis zur Nutzung.

Der Aufbau einer globalen und sektorenübergreifenden Wasserstoffwirtschaft gemeinsam mit der Industrie eröffnet Chancen für neue Technologien und Geschäftsmodelle mit Wertschöpfung in Deutschland. Wasserstoff ist durch seine Vielseitigkeit als Energieträger besonders interessant - für die Versorgung mit Strom und Wärme und als Speicher zum Ausgleich schwankender erneuerbarer Energien, als Prozessgas in der Industrie oder als Grundlage für alternative Treibstoffe und die saubere Mobilität. Dabei ist die Wirtschaftlichkeit ein zentraler Aspekt und bildet mit Klimaschutz und Sicherheit die Fragestellungen für unsere Forschung.
Das zukünftige, deutsche Wasserstoffkernnetz
Beim deutschen Wasserstoffkernnetz handelt es sich um das größte geplante Wasserstoffnetz Europas. Seine wesentliche Funktion besteht darin, die Standorte, an denen in Deutschland Wasserstoff erzeugt, gespeichert und verbraucht wird, zu verbinden. Es soll bis zum Jahr 2032 durch die Ferngas-Netzbetreiber fertig gestellt werden und eine Gesamtlänge von rund 9.000 Kilometern umfassen. Geplant ist in diesem Zusammenhang, auch einen Teil der bestehenden Erdgas-Infrastruktur umzuwidmen und für das Wasserstoffkernnetz weiter zu nutzen. Das Kernnetz wird zu rund 60 Prozent aus solchen Leitungen bestehen. Das Wasserstoff-Gesamtsystem rund um das Kernnetz ist ohne Speicherkavernen nicht betreibbar, da Wasserstofferzeugung und -verbrauch nicht synchron erfolgen und entsprechend auf Pufferung angewiesen sein werden.
Wasserstoffstandort DLR in Lampoldshausen
Das DLR in Lampoldshausen verfügt über einzigartige Erfahrungen im Einsatz von Wasserstoff in großen Mengen. Jährlich benötigt der Standort bis zu 300 Tonnen flüssigen und über 20 Tonnen gasförmigen Wasserstoff, um Raumfahrtantriebe zu testen. Mit dem Aufbau einer zusätzlichen Wasserstoff-Testinfrastruktur stärkt das DLR seine Rolle als Technologie- und Entwicklungspartner. Wasserstoffbasierte Systeme und Komponenten können dort auf mehreren Prüfständen erprobt und weiterentwickelt werden. Durch den modularen Aufbau ist die Testinfrastruktur flexibel anpassbar – je nach Auftrag und Forschungsvorhaben.
Solar Fuels: CO2-neutrale Brennstoffe aus Sonnenenergie
Das Solar-Fuels-Exponat zeigt exemplarisch, interaktiv und schematisch die Wege der solaren Brennstoffe Wasserstoff, Ammoniak, Kerosin und Methanol von ihrer Produktion bis hin zu ihrer Anwendung. Zu sehen ist der Weg der solaren Produktion von elektrischem Strom, Wasserstoff und Synthesegas in einer solarthermischen Anlage. Weiterverarbeitende Industrie-Prozesse (unter anderem Hochtemperatur-Elektrolyse), in denen die chemischen Energieträger hergestellt werden, ermöglichen Anwendungen in den ausgewählten Sektoren Verkehr, Industrie und Landwirtschaft.

Wasserstoff ist zukünftig einer der vielversprechendsten Energieträger in der Luftfahrt. Daher forscht das DLR an der gesamten Systemarchitektur für Wasserstoffantriebe. Von der Konzepterstellung über die systemtechnische Auslegung bis hin zum Test in realistischer Umgebung forscht das DLR mit Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen an den Wasserstoffthemen der Luftfahrt.
UpLift: Ein fliegendes Labor für umweltverträgliche Luftfahrttechnologien
Mit dem DLR-Forschungsflugzeug D328® UpLift präsentiert das DLR seinen vielseitig einsetzbaren, fliegenden Prüfstand. Genutzt wird er zum Beispiel für Tests alternativer Antriebe und Treibstoffe wie vollsynthetische Kraftstoffe oder Wasserstofftechnologien – für eine klimaverträglichere Luftfahrt der Zukunft. Die D328® UpLift ergänzt die größte zivile Forschungsflotte Europas um ein flexibel nutzbares Testflugzeug. Neben der DLR-Luftfahrtforschung kann es auch von der nationalen Industrie, von kleinen, mittelständischen Unternehmen und Start-ups sowie anderen Forschungseinrichtungen genutzt werden, um neue, umweltverträgliche Treibstoffe sowie System- und Antriebstechnologien unter den realen Bedingungen im Flug zu erproben. Am DLR-Stand ist ein Modell des Forschungsflugzeugs ausgestellt.
Intelligente Steuerung für Wasserstoff in Brennstoffzellen
Das Exponat „Smart Hydrogen Control for Fuel Cells“ ist ein funktionsintegriertes Anodenmodul zur Wasserstoffversorgung von Brennstoffzellen. Das Kernstück des Moduls bildet die eingebettete Steuerungssoftware für das Wasserstoffmanagement. Diese ermöglicht eine adaptive Regelung der Betriebszustände – insbesondere beim Systemstart und -stopp – und sorgt für einen effizienten, sicheren und verschleißarmen Betrieb unter variablen Umgebungsbedingungen. Durch die kompakte, modulare Bauweise lässt sich das System flexibel in unterschiedliche Anwendungen integrieren, zum Beispiel in Luftfahrt- oder Fahrzeugen am Boden.
Faserverbundtank für Flüssigwasserstoff
Auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Bremen und des „Center for Eco-efficient Materials & Technologies“ (ECOMAT) präsentiert sich das DLR mit einem Flüssigwasserstofftank für die Integration in zukünftige klimafreundliche Flugzeugkonzepte. Die DLR-Forschenden haben dafür eine Testanlage für Flüssigwasserstofftanks entwickelt. Der vorgestellte Außentank dient der Vakuumisolierung und gewährleistet somit eine optimale thermische Abschirmung. Gleichzeitig definiert er das Kontrollvolumen zur Überprüfung der Dichtheit des Innentanks. Der Tank wird mittels Autoklav-Harzinfusion gefertigt, was sowohl eine hohe Stabilität als auch Dichtigkeit sicherstellt. Die Konstruktion ist speziell darauf ausgelegt, mechanischen Belastungen standzuhalten und den sicheren Betrieb mit Flüssigwasserstoff-Bedingungen zu gewährleisten.
Weiterführende Links
- Thema im Fokus: Wasserstoff – Energieträger der Zukunft
- Hydrogen Technology Expo Europe
- ECOMAT Bremen
- Ausstellende DLR-Institute und Einrichtungen: Institut für Systemleichtbau, Institut für Future Fuels, Institut für Technische Thermodynamik, Institut für Vernetzte Energiesysteme, Institut für Raumfahrtantriebe, Einrichtung Flugexperimente und Virtuelles Produkthaus
- DLR-Standorte Bonn, Bremen, Braunschweig, Hamburg, Lampoldshausen, Oldenburg und Stuttgart