DLR nimmt D328-Cockpitsimulator in Betrieb


- Am 27. Mai 2025 wurde der D328-Cockpitsimulator in Betrieb genommen.
- Das Cockpit erweitert das Simulatorzentrum AVES (Air Vehicle Simulator) am DLR-Standort Braunschweig.
- Es wird zur Unterstützung der Forschungsflüge mit dem Forschungsflugzeug D328® UpLift eingesetzt.
- Schwerpunkte: Luftfahrt
Im Simulatorzentrum AVES (Air Vehicle Simulator) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) nutzen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler realistätsgetreu nachgebildete Cockpits, um zu erforschen, wie Pilotinnen und Piloten mit neuester Flugtechnik interagieren. Am 27. Mai 2025 hat das DLR den D328-Cockpitsimulator in Anwesenheit von Gästen aus Forschung, Wirtschaft und Wissenschaft am DLR-Standort Braunschweig feierlich in Betrieb genommen und das Simulatorzentrum um einen neuen Cockpitsimulator erweitert.
Der Cockpitsimulator ist eine präzise Nachbildung des Cockpits des Kurzstreckenflugzeugs Dornier 328 und soll zur Unterstützung der Forschungsflüge mit dem DLR-Forschungsflugzeug D328® UpLift eingesetzt werden. Dr. Holger Duda vom DLR-Institut für Flugsystemtechnik erklärte: „Mit dem D328-Cockpitsimulator werden wir die Zusammenarbeit mit dem Flugzeughersteller Deutsche Aircraft weiter intensivieren, insbesondere bei der Bewertung neuer Technologien für Turboprop-Kurzstreckenflugzeuge.“
Im Rahmen von UpLift rüstet das DLR das Flugzeug Dornier 328 als fliegendes Testlabor aus. Den D328-Cockpitsimulator setzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gezielt ein, um durch umfassende Tests der flugzeugseitigen Schnittstellen am Boden die Flugtests der Dornier 328 optimal vorzubereiten.
Einbindung in vielfältige Forschungsthemen
Welche neuen Systeme sind im Cockpit erforderlich, um Regionalflugzeuge mit nur einer Pilotin oder einem Piloten genauso sicher zu betreiben wie heute mit zwei Pilotinnen oder Piloten? Welche kosteneffizienten Lösungen bieten Fly-by-Wire-Technologien für kleinere Turboprop-Flugzeuge? Wie kann die Flugsicherheit unter Vereisungsbedingungen erhöht werden? Um Fragestellungen wie diese zu untersuchen, nutzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den D328-Cockpitsimulator.
Das Forschungsprojekt CAvIA (Clean Aviation via Intelligent Avionics) in Kooperation mit Deutsche Aircraft verfolgt das Ziel, die Luftfahrt durch den Einsatz intelligenter Avionik umweltfreundlicher zu machen. Dabei werden die Möglichkeiten von Single Pilot Operations in kleineren Regionalflugzeugen erforscht. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ausweitung des Pilotenassistenzsystems LNAS (Low Noise Augmentation System), das leisere und treibstoffsparende Anflüge ermöglicht, auf Turboprop-Flugzeuge.
Der D328-Cockpitsimulator ist zudem für weitere Forschungsprojekte vorgesehen. Im Projekt SPICE (Sustainable Performance by Ice ProteCtion SystEm) werden beispielsweise Methoden zur Detektion von Vereisungszuständen auf Grundlage von Veränderungen in den Flugleistungsparametern erforscht. Das Projekt NewFLAire (Next Generation Fly by Wire for Regional Aircraft) untersucht die Möglichkeiten zum kosteneffizienten Einsatz der Fly-by-Wire-Technologie in kleineren Turboprop-Flugzeugen.
Die Projekte werden im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramm Klima (LuFo Klima) der Bundesregierung gefördert.
Realitätsgetreue Nachbildung
Etwa 2,5 Millionen Euro hat das DLR in das Cockpitmodul investiert. Es verfügt über originale Herstellerkomponenten wie beispielsweise die Cockpitzelle, Pilotensitze, Pedale, das Steuerhorn. Darüber hinaus besitzt das Cockpit ein achtkanaliges Steuerkraftsystem sowie ein hochmodernes Avioniksystem, das sich für die Entwicklung neuer Technologien für die D328 eignet.
Inklusive Sichtsystem und Operatorarbeitsplatz hat der Simulator ein Gewicht von etwa 2,3 Tonnen.
Der baugleiche Entwicklungssimulator beim Flugzeughersteller Deutsche Aircraft bildet eine ideale Infrastruktur für eine intensive Zusammenarbeit.
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Jasmin Begli