Autonomes Unterwasserfahrzeug (AUV)

Das autonome Unterwasserfahrzeug (AUV) des DLR-Instituts für den Schutz maritimer Infrastrukturen ist in der Lage, sowohl ferngesteuert auf kurzen Distanzen (bis 300 Meter) als auch autonom bei Missionen mit größeren Reichweiten eingesetzt zu werden. Die Einsatztiefe beträgt dabei bis zu 600 Meter. Das hybride Konzept vereint somit die Fähigkeiten eines ROV (remotely operated vehicle, ferngesteuert) mit denen eines AUV (autonomer Betrieb). Das Design des Fahrzeugs zeichnet sich durch ein hohes Maß an Modularität aus. Es besteht die Möglichkeit, neben den verbauten Sensoren, eigens entwickelte Sensoren in das Fahrzeug zu integrieren.

Das Unterwasserfahrzeug ermöglicht das autonome Einfahren von Sensordaten Unterwasser. Zusätzlich kann durch den ferngelenkten Betrieb eine Datenerfassung in Echtzeit vorgenommen werden. Die Sensoren bieten folgende Einsatzmöglichkeiten:

  • Sidescan-Sonar: Großflächige Kartierung des Seebodens mit zwei verschiedenen Frequenzen (2D-Darstellung)
  • Fächerstrahlecholot: Bathymetrische Vermessung des Seebodens (3D-Darstellung)
  • Hochauflösendes Kamerasystem: Inspektion und Identifikation von Unterwasserstrukturen
  • Subbottom profiler: Ermöglicht die Detektion von sedimentierten Objekten

Das AUV vereint eine Vielzahl von Fähigkeiten in einer vergleichsweise kompakten Bauweise, was gerade in Einsatzgebieten wie der Nord- und Ostsee eine schnelle Mobilisierung des Systems ermöglicht. Dadurch wird eine bisher nicht vorhandene Grundlage für multisensorielle Datenerfassung unter Wasser geschaffen. Es leistet einen Beitrag zur echtzeitnahen Erfassung aller bewegten Systeme in Kombination mit Überwachung an Land und in der Luft. Mit dem AUV ist die Realisierung eines digitalen Lagebildes mit bisher unerreichter Aktualität und Aussagekraft möglich. Das Unterwasserfahrzeug kann als Forschungsträger und Sensorplattform für die Weiterentwicklung eigener Sensoren und Kommunikationsmodule für den maritimen Sicherheitsforschungsbereich genutzt werden.

Kontakt

Volker Speelmann

Leitung Forschungsinfrastrukturen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Vorstandsbereich Innovation, Transfer und wissenschaftliche Infrastrukturen
Linder Höhe, 51147 Köln

Dr.-Ing. David Heuskin

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen
Fischkai 1, 27572 Bremerhaven