Luftfahrt weiterdenken – in realitätsnahen und alternativen Szenarien

DEPA – ext.

Explorative Zukunftsszenarien für eine nachhaltige Luftfahrt von morgen

Wie könnte der Luftverkehr im Jahr 2070 aussehen? Welche Technologien werden sich durchsetzen – und wo stoßen Entwicklung und Innovation an ihre Grenzen?

Das Projekt DEPA – ext. („DEvelopment Pathways for Aviation – extended“) denkt Luftfahrt weiter. Aufbauend auf dem Vorgängerprojekt DEPA 2070 geht es nun darum, bestehende Luftverkehrsszenarien gezielt zu erweitern und dabei auch Unsicherheiten in den Blick zu nehmen.

Im Fokus stehen potenzielle Engpässe bei Produktion, Infrastruktur oder Energieversorgung ebenso wie die Auswirkungen auf das Luftverkehrsnetz. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Umweltwirkungen wie CO₂-Emissionen und Fluglärm sowie auf den technologischen Entwicklungen der nächsten Jahrzehnte.

Laufzeit: 1. Januar 2025 bis 31. Dezember 2027

Aktualisierte Perspektiven für die Luftfahrt

DEPA – ext. ist ein Forschungsprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das Ziel ist eine ganzheitliche Bewertung langfristiger Entwicklungen im Luftverkehr – auf Grundlage realitätsnaher, aber auch alternativer Szenarien. Diese Szenarien berücksichtigen technologische, ökologische, wirtschaftliche und infrastrukturelle Aspekte, aber auch mögliche Engpässe und Herausforderungen für das Luftverkehrssystem der Zukunft – und gehen dabei deutlich über bisherige Modellierungen hinaus.

Warum braucht es DEPA – ext.?

Bisherige Studien konzentrieren sich häufig auf sogenannte „most likely“-Szenarien, also auf den wahrscheinlichsten zukünftigen Verlauf. Dabei bleiben Unsicherheiten – etwa durch Kapazitätsgrenzen, technologische Engpässe oder geopolitische Veränderungen – oft unberücksichtigt.

DEPA – ext. verfolgt einen breiteren Ansatz und adressiert unter anderem diese Fragestellungen:

  • Welche Auswirkungen haben Lieferkettenprobleme oder Produktionsverzögerungen auf das Gesamtsystem?
  • Was passiert, wenn sich neue, hochgradig innovative Konzepte wie autonome „People Mover“ flächendeckend durchsetzen?
  • Welche Antriebsarten sind langfristig tragfähig – auch unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten?

Ziel ist es, die bestehenden und gängigen Annahmen in der Luftfahrtforschung kritisch zu hinterfragen, um verlässliche und belastbare Handlungsempfehlungen für Politik und Industrie zu entwickeln, die auch sogenannten „Wild-Card Effekten“ und Extremereignissen Rechnung tragen.

Forschungsthemen in DEPA – ext.

DEPA–ext. entwickelt und vergleicht auf Basis der Ergebnisse aus dem Vorgängerprojekt DEPA 2070 verschiedene Szenarien für die Luftfahrt bis 2070. Dazu gehören realistische Technologieszenarien ebenso wie explorative Pfade mit radikal neuen Ansätzen. Bewertet werden die Szenarien auf mehreren Ebenen – vom einzelnen Flughafen bis zum globalen Luftverkehrssystem. Untersucht werden dabei unter anderem:

  • Mögliche Flottenzusammensetzungen mit konventionellen und alternativen Antrieben
  • CO₂-Emissionen, Energieverbrauch und Fluglärm über unterschiedliche Szenarien hinweg
  • Kapazitäts- und Infrastrukturaspekte sowie Abhängigkeiten von Produktions- und Lieferketten
  • Veränderungen im Luftverkehrsnetz durch neue Transportkonzepte und Mobilitätslösungen
  • Systemhemmnisse und Entwicklungsbarrieren für eine nachhaltige Transformation
DEPA–ext. Forschungsansatz
Übersicht über die Projektbestandteile von DEPA–ext. als Erweiterung der Arbeiten in den Projekten DEPA 2050 und DEPA 2070.

DEPA 2070 als Grundlage

Das Vorgängerprojekt DEPA 2070 legte den Grundstein: Es erarbeitete einen Rahmen aus konservativen und progressiven Technologieszenarien und ergänzte diesen durch eine systemische Bewertungsstruktur und den Vergleich mit einem normativen Zukunftsszenario. DEPA – ext. baut darauf auf – mit erweiterter Perspektive, vertiefter Validierung und einem stärkeren Fokus auf Unsicherheitsfaktoren und Systeminteraktionen. Das Projekt DEPA 2050 bildete im Vorfeld die Grundlage für die regelmäßige Entwicklung ganzheitlicher Luftfahrtszenarien und -prognosen im DLR.

Projektziele

In DEPA – ext. wird nicht nur beschrieben, wie sich die Luftfahrt entwickeln könnte – das Projekt soll auch aktiv Orientierung geben. Die wichtigsten Ziele im Überblick:

  • Ganzheitliche Bewertung langfristiger Entwicklungspfade für die Luftfahrt
  • Systematische Analyse von technologischen und ökologischen Chancen und Grenzen neuer Konzepte
  • Ableitung fundierter Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger aus Politik, Verwaltung und Industrie
  • Beitrag zur Umsetzung der DLR-Strategie für ein klimaverträgliches Lufttransportsystem

Beteiligte Institute & Einrichtungen des DLR

Das Projekt vereint Expertise aus mehreren DLR-Instituten. Gemeinsam bauen sie ein skalierbares Analyse- und Bewertungssystem auf, das auch über das Projekt hinaus genutzt werden kann.

Die Zukunft der Luftfahrt braucht viele Blickwinkel

DEPA – ext. zeigt auf, welche Wege möglich sind, wo Chancen liegen – und wo realistische Grenzen. Damit liefert DEPA – ext. eine fundierte Basis für ein nachhaltiges, klimaverträgliches Luftverkehrssystem – technologisch, ökologisch und strategisch.

Kurzüberblick DEPA – ext. | Luftfahrt weiterdenken – in realitätsnahen und alternativen Szenarien

  • Laufzeit: 1.1.2025 bis 31.12.2027
  • Beteiligte Institute und Einrichtungen: DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik, DLR-Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe, DLR-Institut für Instandhaltung und Modifikation, DLR-Institut für Systemarchitekturen in der Luftfahrt, DLR-Institut für Verbrennungstechnik, DLR-Institut für Luftverkehr, DLR-Programmdirektion Luftfahrt
  • Leitung: DLR-Institut für Luftverkehr

Kontakt

Alexandra Leipold

Abteilungsleiterin (komm.)
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
DLR-Institut für Luftverkehr
Luftverkehrsentwicklung
Linder Höhe, 51147 Köln