EU-Kommissarin zu Gast beim DLR
Die EU-Kommissarin Elżbieta Bieńkowska, (European Commissioner for Internal Market, Industry, Entrepreneurship and SMEs) besuchte am 5. März 2019 das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen.
"Wir freuen uns, dass sich die EU-Kommissarin einen persönlichen Eindruck von unseren Raumfahrtaktivitäten verschafft. Das DLR als größte Weltraumforschungseinrichtung Europas ist ein wichtiger Partner der EU-Programme Copernicus, Galileo oder des Forschungsrahmenprogramms", betonte Pascale Ehrenfreund, Vorsitzende des DLR Vorstandes.
Die Politikerin besuchte das Robotik und Mechatronik Zentrum (RMC). Das RMC vereint die drei Institute für Robotik und Mechatronik, das Institut für Systemdynamik und Regelungstechnik sowie das Institut für Optische Sensorsysteme (Berlin). Das RMC zählt europaweit zu den größten und erfolgreichsten Einrichtungen seiner Art. Das langfristige Ziel der Robotik-Aktivitäten basierte immer auf der Idee, den Menschen von gefährlichen Aufgaben zu befreien und ihn zu unterstützen.
Besondere Aufmerksamkeit legte Elżbieta Bieńkowska auf das Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) im Earth Observation Center (EOC). Das EOC forscht auf dem Gebiet der Fernerkundung. Die EOC Wissenschaftler arbeiten an Antworten zu drängenden Fragen der Gesellschaft in den Bereichen Umwelt und Klima, Mobilität und Planung, Prävention und Management von Naturkatastrophen und der zivilen Sicherheit. Das EOC umfasst das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) und das Institut für Methodik der Fernerkundung (IMF) mit Standorten in Oberpfaffenhofen, Neustrelitz und Berlin-Adlershof und der Forschungsstelle Maritime Sicherheit in Bremen. Im ZKI werden Erdbeobachtungsdaten wie Satelliten-, Luftbilder und andere Geodaten beschafft und analysiert. Daraus erstellen Wissenschaftler aktuelle Lageinformation vor, während oder nach Katastrophen- und Krisensituationen sowie bei planbaren Großereignissen. Zu den sowohl nationalen als auch internationalen Nutzern des ZKI zählen politische Entscheidungsträger, Lagezentren sowie Hilfsorganisationen.
Danach stand das Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme auf dem Programm, das boden-, flugzeug- und satellitengestützte Sensoren, die in der Fernerkundung zum Einsatz kommen, entwirft und kontinuierlich weiterentwickelt. Ein Arbeitsschwerpunkt der Wissenschaftler dort ist die Konzeption und Realisierung von hochauflösenden abbildenden Radarsystemen, basierend auf dem Prinzip des Synthetik-Apertur-Radars (SAR). Ein Highlight der Arbeiten ist die TanDEM-X-Mission, bestehend aus zwei Radarsatelliten im Formationsflug. Mit Daten dieser Mission wurde 2016 eine neue Topographie der Erde erstellt, die um den Faktor 30 genauer als andere globale Datensätze ist. Ferner wurde der Missionsvorschlag Tandem-L vorgestellt, der die gesamte Erdoberfläche bis zu zweimal pro Woche abbilden kann und die Beobachtung von dynamischen Prozessen auf der Erdoberfläche in einer bisher nicht erreichten Qualität und Auflösung ermöglicht.
Im Anschluss besucht die polnische Politikerin das Institut für Kommunikation und Navigation. Dort liegt großes Gewicht auf sicherheitskritischen Anwendungen, die eine sehr zuverlässige Positions- und Zeitbestimmung im Bereich der Satellitennavigation erfordern, sowie auf der Ortungsfähigkeit in Häuserschluchten und Gebäuden.
Zum Abschluss stand das Galileo Kontrollzentrum auf dem Programm. Große Ziele hat sich das DLR am Standort Oberpfaffenhofen auch für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo gesetzt. Die Gesellschaft für Raumfahrtanwendungen (GfR ) mbH ist ein Unternehmen des DLR. Seit 2008 führt die Firma unter industriellen Rahmenbedingungen Projekte im Raumfahrtbereich mit Schwerpunkt satellitengestützter Navigation durch. In Oberpfaffenhofen befindet sich ein Herzstück des Galileo-Projektes: das Galileo-Kontrollzentrum.