27. April 2017 | Girls’Day 2017

Die Forscherinnen von Morgen

  • Der Girls’Day ist ein bundesweites Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen ab der fünften Klasse.
  • An den DLR-Standorten Berlin, Braunschweig, Bremen, Göttingen, Köln, Lampoldshausen, Neustrelitz, Oberpfaffenhofen und Stuttgart erhielten über 400 Mädchen Einblicke in die DLR-Forschungsbereiche Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit.
  • In den DLR_School_Labs konnten die Schülerinnen selbst Experimente durchführen und so Forschung hautnah erleben.

Der Girls‘Day ist nach eigenen Angaben das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen weltweit. Am 27. April 2017, dem diesjährigen "Mädchenzukunftstag", öffneten deutschlandweit Unternehmen, Betriebe und Hochschulen ihre Türen für junge Frauen, um ihnen einen Einblick in die Berufswelt zu geben und sie für Naturwissenschaft, Technik, Handwerk und IT zu begeistern. Auch am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) konnten an insgesamt neun Standorten über vierhundert Schülerinnen einen Blick hinter die Kulissen werfen. In den DLR_School_Labs experimentierten die Nachwuchsforscherinnen ab der fünften Klasse und erhielten spannende Einblicke in die Forschungsbereiche Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit.

Berlin: Mit Forscherinnen in die Zukunft blicken

Wie sieht der Verkehr in 20 Jahren aus und welche Verkehrsmittel werden dann existieren? In Berlin warfen die Schülerinnen zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der DLR-Institute für Verkehrsforschung und DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik einen Blick auf die Mobilität der kommenden Jahre. Außerdem unternahmen sie zusammen mit den Planetenforschern des Standorts eine virtuelle Reise zum Mars und lernten im Institut für Optische Sensorsysteme, wie Satelliten und Flugzeuge die Erde und das Weltall erkunden. Im DLR_School_Lab experimentierten 65 Teilnehmerinnen zu verschiedenen Themenbereichen und konnten so die Forschung aus dem Alltag der Wissenschaftler selbst erleben.

Braunschweig: Fluglotsin für einen Tag

Normalerweise nutzen Wissenschaftler die Experimentaleinrichtung ATMOS am DLR in Braunschweig, um neue Anflug- und Landeverfahren in Echtzeit zu erproben. Am Girls’Day tauschten die Forscher ihre Plätze mit den Schülerinnen. Die jungen Fluglotsinnen navigierten in der Simulationsanlage virtuelle Flugzeuge durch den Luftraum und ließen sie sicher auf dem Zielflughafen landen. Echte Flugzeuge flogen im DLR_School_Lab, wo über 40 Mädchen ihre eigenen Modellflugzeuge fertigten und diese auf ihre Flugeigenschaften testeten. Darüber hinaus konnten sie in der Ausbildungswerkstatt ihr handwerkliches Geschick beim Gravieren von Schlüsselanhängern unter Beweis stellen und in der DLR-Einrichtung DLR-Institut für Softwaretechnologie eine virtuelle Reise zum Mars unternehmen.

Bremen: Landung mit einem rohen Ei

Im DLR_School_Lab BremenBremen liegt der Schwerpunkt auf dem Thema Raumfahrt. Am Girls’Day erforschten 25 Mädchen Phänomene wie Vakuum und Infrarot. Außerdem programmierten sie verschiedene Robotermodelle, sodass diese autonom Aufgaben erledigen konnten, und planten mit Luftballons und Strohhalmen ein eigenes Landemanöver für ein rohes Ei.

Göttingen: Wie verhalten sich Flugzeuge bei Schallgeschwindigkeit

Knapp 60 Teilnehmende waren am Girls’Day zu Besuch beim DLR-Standort Göttingen. Auf dem Programm stand unter anderem die Besichtigung des Transsonischen Windkanals (TWG). Dort wird beispielsweise simuliert, wie sich Flugzeuge nahe der Schallgeschwindigkeit - diese liegt bei etwa 1000 Kilometern pro Stunde - und darüber hinaus verhalten. Im Ausbildungsbetrieb bestand Gelegenheit, sich mit den Auszubildenden auszutauschen, und in den Instituten und Einrichtungen des Standortes gab es Einblicke in den Arbeitsalltag der Wissenschaftler.

Köln: Roboter auf dem Mars und Einzeller gegen die Schwerkraft

Im DLR_School_Lab Köln in Köln erwartete die über 100 Teilnehmerinnen des Girls’Day ein umfangreiches Programm: Einen Roboter über eine künstliche Marslandschaft steuern, Lärm mit Lärm bekämpfen oder Werkstoffe so miteinander verbinden, dass die gewünschten Eigenschaften kombiniert werden - an insgesamt elf Stationen konnten die Schülerinnen wissenschaftliche Experimente zu unterschiedlichen Themenbereichen durchführen. Im Europäischen Astronautenzentrum (EAC) erfuhren sie, wie der Alltag eines Astronauten bzw. einer Astronautin aussieht und wie diese sich auf ihre außerirdischen Missionen zur Internationalen Raumstation (ISS) vorbereiten. In den Instituten und Einrichtungen begleiteten sie DLR-Fachleute bei ihrer Arbeit und einige Schülerinnen berichteten als Reporterinnen von ihren Erlebnissen an diesem spannenden Tag.

Lampoldshausen: Raketentriebwerke zum Anfassen

Raketen gehören zu den stärksten Maschinen der Welt, im DLR-Lampoldshausen werden die Antriebe auf Herz und Nieren geprüft. Beim diesjährigen Girls’Day hatten 15 Schülerinnen die Möglichkeit, die Teststände aus nächster Nähe zu erleben. Auf Einladung vom DLR_School_Lab wurde den Mädchen ein abwechslungsreiches Programm angeboten: Bei Experimenten zu Fluoreszenz und Spektrometrie erlebten sie beispielsweise, wie verschiedene Substanzen anhand ihres Leuchtens unterschieden werden können oder sie frästen in der Werkstatt des Standortes ihren eigenen Teelichthalter.

Neustrelitz: Beruf: Astronautin

Im DLR-Neustrelitz waren in diesem Jahr 30 Mädchen der 11. Klasse zu Besuch. Sie nutzten den Girls’Day, um sich über berufliche Perspektiven in wissenschaftlich-technischen Berufen zu informieren. DLR-Wissenschaftlerinnen erläuterten ihren beruflichen Werdegang und diskutierten mit den Teilnehmerinnen über den Berufswunsch Astronautin. Unter anderem ging es um die Fragen, welche Ausbildung für eine Astronautin nötig ist und welche Voraussetzungen für einen solchen Beruf zu erfüllen sind. Darüber hinaus nahmen die Mädchen den Girls’Day als Chance wahr, um sich mit verschiedenen Experimenten zu physikalischen Wirkungsweisen auf ihr Abitur im kommenden Jahr vorzubereiten.

Oberpfaffenhofen: Eigene Raketen starten

"Robotik", "Wetter und Klima", "Infrarot- und Radarmesstechnik" oder "Raketen und Satelliten" waren einige Themen, zu denen 20 Schülerinnen im DLR_School_Lab in Oberpfaffenhofen am Girls‘Day Experimente durchführten. So erkundeten die Besucherinnen zum Beispiel mit einer Infrarotkamera die Umgebung oder starteten eigene Wasserraketen. Weitere Highlights an dem Tag: Wie werden eigentlich Satelliten gesteuert und wie sieht ein Tag bei der ISS-Crew aus? Welchen Einfluss haben Kondensstreifen auf die Klimaerwärmung und können Flugzeuge das messen? Bei einem Besuch im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum und bei den DLR-Forschungsflugzeugen konnten diese und andere Fragen der Mädchen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des DLR beantwortet werden.

Stuttgart: Super-Materialien und das Auto der Zukunft

In Stuttgart hatten 50 Mädchen Gelegenheit, den Forscherinnen und Forschern des DLR über die Schulter zu blicken und sich über spannende Berufsfelder im Bereich Wissenschaft und Technik zu informieren. An insgesamt acht Stationen konnten die Nachwuchswissenschaftlerinnen verschiedene Experimente durchführen. So stellten sie beispielsweise leichte und stabile "Super-Materialien" auf die Probe, die beim Bau von Flugzeugen, Fahrzeugen oder in der Raumfahrt eingesetzt werden. Außerdem erforschten sie, wie das Auto der Zukunft aussehen und aus welchen Materialien es gebaut sein wird.

Der Girls’Day im DLR

Die DLR-Standorte beteiligen sich schon seit vielen Jahren am Mädchen-Zukunftstag mit dem Ziel, Mädchen für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. "Der Girls’Day sendet ein wichtiges Signal aus: Physik und andere Naturwissenschaften sind längst keine reine ‚Männersache‘ mehr!", sagt Dr. Volker Kratzenberg-Annies, der DLR-Vorstandsbeauftrage für Nachwuchsförderung, "Wir wollen damit Mädchen für eine entsprechende Studien- beziehungsweise Berufswahl ermutigen. Übrigens gilt das nicht nur für den Girls’Day: In unseren DLR_School_Labs, die insgesamt rund 40.000 Kinder und Jugendliche pro Jahr zu Gast haben, stellen Schülerinnen genauso wie Schüler immer wieder fest: Forschung und Technik - das ist spannend und das kann ich!"

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Kontakt

Julia Heil

Redaktion DLRmagazin
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation und Presse
Linder Höhe, 51147 Köln

Dr. Volker Kratzenberg-Annies

Vorstandsbeauftragter für Nachwuchsförderung
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Linder Höhe, 51147 Köln