3. Juni 2019

Digitale Lösungen für kleine Eisenbahnunternehmen

  • DLR und Partner starten das Projekt INDRES-M.
  • Machbarkeitsstudie, die die Realisierbarkeit eines Eisenbahninfrastrukturdatenregisters prüfen soll.
  • Schwerpunkt(e): Verkehr, Bahnforschung

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) führt ab Mai 2019 gemeinsam mit Partnern eine Machbarkeitsstudie durch, die die Realisierbarkeit eines Eisenbahninfrastrukturdatenregisters prüfen soll. Das Projekt INDRES-M (Infrastruktur-Datenbank für regionale Eisenbahnstrecken – Machbarkeitsstudie)  wird im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds ("mFUND") mit insgesamt rund 97000 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Ziel des Projekts ist die Erarbeitung einer prozessorientierten und bedienerfreundlichen digitalen Lösung, mit der kleinere Eisenbahnen eine einheitliche, kohärente Datenbasis ihrer Infrastrukturen langfristig sicherstellen und nutzen können.

Die zunehmende Digitalisierung stellt gerade nicht-bundeseigene (NE) Eisenbahninfrastrukturunternehmen vor große Herausforderungen: Die Daten der NE-Bahnen werden meist lokal erzeugt und liegen nicht in digitaler Form vor. Gleichzeitig ist gegenüber den etablierten Prozessen der großen Bahnen nur wenig Know-How in IT-Prozessen und -Strukturen vorhanden. "Das macht es schwierig, die Daten dieser kleineren Eisenbahnen in die heutigen Geschäftsprozesse zu integrieren, geschweige denn sie auf zukünftige Herausforderungen wie das autonome Fahren abzubilden", erklärt Christian Rahmig, Projektleiter des DLR-Instituts für Verkehrssystemtechnik in INDRES-M. Fahrplanauskünfte oder Instandhaltungsplanungen sind nur einige der Informationen, für die heutzutage fast ausschließlich elektronische Verfahren genutzt werden. "Dadurch, dass die Mehrzahl der Infrastrukturbetreiber ihre Strecken zudem nach der Bahnreform mit ungenügenden, analogen und auch bis heute nicht nachgeführten Bestandsdaten übernommen hat, ist eine heterogene Daten- und Schnittstellenlandschaft entstanden, die nun vereinheitlicht werden sollte", so Rahmig weiter.

Gemeinsam mit dem Verbundkoordinator Bahnkonzept GmbH Deutschland und drei regionalen Schieneninfrastruktur-Betreibern aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen erarbeitet das DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik bis Anfang 2020 ein Anforderungspaket an ein öffentlich nutzbares Infrastrukturdaten-Register für die Zielgruppe der Regional- und Anschlussbahnen aus Anwendungssicht. Außerdem entwickeln die Partner unter Beachtung bestehender Lösungsansätze ein Systemkonzept. Die gemeinsame Ausarbeitung eines Umsetzungs- und Verwertungsplans für die spätere übergreifende Infrastruktur-Datenbank wird die Studie beschließen.

Über den mFUND des BMVI

Im  Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung  sowie  den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de

Kontakt

Jasmin Begli

Kommunikation Braunschweig, Cochstedt, Stade, Trauen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig
Tel: +49 531 295-2108

Prof. Dr.-Ing. Katharina Seifert

Institutsdirektorin
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrssystemtechnik
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig

Christian Rahmig

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrssystemtechnik
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig

Vera Koopmann

Institutskommunikation
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig