29. Juni 2017

Digitaler Pilot im Cockpit: Projekt A-PiMod mit dem Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnet

  • A-PiMod: ein digitalisierter "dritter Mann" im Cockpit unterstützt die realen Piloten und gibt ihnen Handlungsempfehlungen.
  • Das Projekt wurde am 28. Juni 2017 mit dem Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnet.
  • Schwerpunkt(e): Luftfahrt, Digitalisierung

Einen digitalisierten Piloten im Cockpit mitfliegen lassen, der die realen Piloten im Flug berät - das ist die Idee des Projekts A-PiMod, das das DLR Institute of Flight Guidance gemeinsam mit sieben weiteren Partnern aus Wissenschaft und Industrie erforscht hat. Am 28. Juni 2017 wurde A-PiMod in Berlin mit dem Deutschen Mobilitätspreis als Leuchtturmprojekt für intelligente Mobilität ausgezeichnet.

Crew-Mitglied aus dem Computer

Automatisierung im Cockpit ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Sie erfolgt aber meist aus technischen Gründen, der Zustand der Piloten wird dabei selten berücksichtigt. Hier entsteht eine komplexe Schnittstelle zwischen dem Piloten und der Automatisierung. Unfalluntersuchungen zeigen, dass Probleme an der Mensch-Maschine-Schnittstelle zu einem erheblichen Teil zu diesen Unfällen beitragen. Die neu entwickelte Cockpit-Architektur A-PiMod (Applying Pilot Models for Safer Aircraft), ein "Cockpit der Zukunft", verbessert die Kooperation zwischen Mensch und Maschine. "Dies geschieht, indem A-PiMod nicht nur den Flugzeugzustand und die Umgebungsbedingungen überwacht, sondern auch den Zustand der Piloten einbezieht", erklärt Dr. Andreas Hasselberg vom DLR-Institut für Flugführung. "Basierend auf den Blickbewegungen, Gesten und Eingaben der Piloten zieht das System Rückschlüsse auf ihre aktuellen Absichten, ihr Situationsbewusstsein sowie ihre Arbeitsbelastung." Diese Daten nutzt A-PiMod dazu, die Piloten situationsabhängig bestmöglich bei ihrer Arbeit zu unterstützen. "Das System geht auf die Piloten ein, macht ihnen Vorschläge und passt sich ihnen und der Situation an. Ähnlich einem guten menschlichen Teammitglied - quasi einem dritten Piloten", so Hasselberg weiter.

Die Forschungsarbeiten im Projekt A-PiMod wurden von der Europäischen Union mit etwa 4,5 Millionen Euro gefördert und fanden im Zeitraum von September 2013 bis August 2016 statt. Neben dem DLR waren Honeywell, die Technische Universität Brünn, OFFIS e.V., Symbio Concepts & Projects, das Netherland Aerospace Centre (NLR), KITE Solutions und das Trinity College Dublin Forschungspartner.

A-PiMod erhält Deutschen Mobilitätspreis

Das Projekt wurde nun von der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" und dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur als eines von zehn herausragenden digitalen Innovationen für eine sichere Mobilität ausgezeichnet. Die Abgeordnete Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), und Ute Weiland, Geschäftsführerin der Initiative "Deutschland - Land der Ideen", überreichten die Preise, für die 170 Bewerbungen eingingen, im Bundesverkehrsministerium in Berlin.

Mit dem Deutschen Mobilitätspreis machen die Initiative "Deutschland - Land der Ideen" und das BMVI intelligente Mobilitätslösungen und digitale Innovationen öffentlich sichtbar. Folgende Mitglieder der Plattform „Digitale Netze und Mobilität“ des Digital-Gipfels unterstützen den Deutschen Mobilitätspreis: Continental Automotive GmbH, Deutsche Bahn AG, Deutsche Telekom AG, Ericsson GmbH, Esri Deutschland GmbH, Huawei Technologies Deutschland GmbH und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V.

Kontakt

Jasmin Begli

Kommunikation Braunschweig, Cochstedt, Stade, Trauen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig
Tel: +49 531 295-2108

Dr. Andreas Hasselberg

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Flugführung, Systemergonomie
Institut für Flugführung
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig