SMiLE – Servicerobotik auf höchstem Niveau
- Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, Ilse Aigner übergibt Förderbescheid in Höhe von 1,494 Millionen Euro.
- Hightech in der Pflege wird ausgebaut.
- Schwerpunkte: Raumfahrt, Gesellschaftlicher Nutzen, Assistenzrobotik, Digitalisierung
Am 28. Juli 2017 übergibt die Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, Ilse Aigner, im Beisein von DLR-Vorstand Dr. Gerd Gruppe, einen Förderbescheid in Höhe von 1,494 Millionen Euro an das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das DLR-Institut Robotik und Mechatronikerhält diese Summe für den Aufbau von SMiLE - Servicerobotik für Menschen in Lebenssituationen mit Einschränkungen.
"Mit SMiLE entwickelt sich Bayern weiter zum Spitzenstandort für Digitale Medizin und Pflege-Assistenzsysteme und verfügt mit dem Robotik und Mechatronik Zentrum des DLR über eine international führende Robotik-Kompetenz", so die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Pascale Ehrenfreund. "Das Ziel von SMiLE ist es, Menschen mit Bewegungseinschränkungen zu einem selbständigeren Leben zu verhelfen."
Wirtschaftsministerin Ilse Aigner ergänzt: "Bayern ist einer der weltweit führenden Medizintechnikstandorte. Insbesondere digitale Anwendungen und Assistenzsysteme gewinnen in der Pflege immer größere Bedeutung. Mit SMiLE bauen wir unsere Kompetenzen auch in diesem Bereich weiter aus. Zudem zeigt das Projekt, wie wichtig künftig branchenübergreifende Kooperartionen sind. Das ist eine Stärke der angewandten Foschung in Bayern, und diese Stärke werden wir weiter fördern, nicht nur in der Medizintechnik.
Im Projekt SMiLE werden Konzepte und Assistenz-Anwendungen entwickelt, um Menschen mit Behinderungen sowie pflegebedürftige Personen eine effektive Unterstützung im Alltag zu bieten. Dabei werden die notwendigen Technologien erforscht und zu einem Reifegrad gebracht, der eine Demonstration und Erprobung in realistischen Umgebungen ermöglicht. In Krankenhäusern und alters- beziehungsweise behindertengerechten Wohnungen beispielsweise werden diese Systeme in Zukunft eingesetzt.
"Wir möchten in diesem Projekt demonstrieren, dass Roboter in der Lage sind, hilfsbedürftige Menschen effektiv zu unterstützen und in Notsituationen sogar Leben zu retten. Dabei greifen wir teilweise auf Technologien zurück, die sich bereits in Weltraumexperimenten bewährt haben", erläutert Institutsleiter Prof. Alin Albu-Schäffer anlässlich der Förderbescheidübergabe. Das Projekt ist Teil der Zukunftsinitiative Assistenzrobotik im Rahmen der Bayrischen Digitalisierungsoffensive. Diese hat zum Ziel, die weltweit einmalige Kompetenz in der Assistenzrobotik in Bayern zu nutzen und weiter auszubauen.
Im Rahmen des Projekts SMiLE kommen der radbasierte, humanoide Assistenzroboter Rollin' Justin sowie der Rollstuhlassistent EDAN(EMG-controlled daily assistant) zum Einsatz. EDAN ist ein Assistenzrobotiksystem für Menschen mit starken motorischen Einschränkungen. Die Steuerung des Roboters erfolgt mit Hilfe von Muskelsignalen, die von Elektroden auf der Haut aufgezeichnet werden. Durch integrierte Teilautonomie werden alltägliche Aufgaben, wie beispielsweise das Trinken aus einem Glas, erleichtert.
Neben DLR-Vorstand Dr. Gerd Gruppe war bei der Förderbescheidübergabe war auch Dr. Sigrid Meierhofer, erste Bürgermeisterin der Gemeinde Garmisch-Partenkirchen, vor Ort, die die Projektergebnisse im Rahmen der Zukunftsinitiative Assistenzrobotik nutzen möchte – gefördert durch private Stiftungsmittel. Diese wurden am Mittwoch durch die Gemeinde Garmisch-Partenkirchen bewilligt. SMiLE läuft bis Ende 2018 und wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie undTechnologie gefördert.