Rotortestanlage Göttingen (RTG)

Im DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler komplexe Strömungsphänomene wie sie zum Beispiel an Hubschrauberrotoren auftreten, messen und die Daten automatisiert auswerten.

Komplexe Strömungen messen und auswerten

Die Großforschungsanlage der Abteilung Hubschrauber basiert auf einem vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelten System zur automatisierten Auswertung von Messdaten, die bei den Tests von Rotoren anfallen. Die Großforschungsanlage besteht aus einer Messstrecke, wo Luftströme ohne Turbulenzen zugeführt werden sowie dem eigentlichen Rotorversuchstand mit einer 65 KiloWatt-Antriebsleistung. Durch die Auswahlmöglichkeiten an verschiedenen Rotorköpfen die eingesetzt werden können, wird die Anlage für die jeweilige Messung optimal konfiguriert.

So sind insbesondere instationäre Messungen im transsonischen Bereich möglich. Weiterhin können optische Dichtemessungen an schnell rotierenden Propellern oder Rotoren durchgeführt werden. Instationäre Geschwindigkeitsfeldmessungen mit Frequenzen von bis zu 1 Kilohertz sind ebenfalls möglich. Der RTG (1MG) dient primär dem Zweck, Messdaten für die Entwicklung von Messtechniken für die Hubschrauberaerodynamik zu liefern. Die Hard- und Software der Großforschungsanlage ermöglicht zudem auch den industriellen Einsatz und damit auch die Akquise neuer Projekte durch Kunden.

Für das DLR und seine Projekte sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Versuchsreihen von großer Bedeutung. Denn durch die RTG-Großforschungsanlage werden Verpflichtungen für das Luftforschungsprogramm (LuFo) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und Projekte der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erfüllt und nationale (Universitätsausbildung, Bachelor, Master, Doktor) sowie internationale Kooperationen (zum Beispiel mit NLR, ONERA, NASA) aufrechterhalten beziehungsweise ausgebaut. Außerdem erhält das DLR durch den RTG seine einzigartigen nationalen Kapazitäten und Fähigkeiten im internationalen europäischen Vergleich gegenüber England und Frankreich.

Kontakt

Volker Speelmann

Leitung Forschungsinfrastrukturen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Vorstandsbereich Innovation, Transfer und wissenschaftliche Infrastrukturen
Linder Höhe, 51147 Köln

Prof. Dr.-Ing. habil. Markus Raffel

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik
Hubschrauber
Bunsenstraße 10, 37073 Göttingen