Vernetzte Datenräume für intelligente Mobilitäts- und Planungsdienste

DiVe

Digital organisiertes Verkehrssystem
Innovative Mobilitäts- und Planungsdienste und deren Einbindung in vernetzte Datenräume stehen im Fokus des DLR-Projekts DiVe. Diese sollen situations- und zielgruppenspezifisch sowie akteursübergreifend nutzbar sein und sich an realen Anwendungsfällen orientieren. So können sie Verkehrsplanungs- und Betriebsprozesse beschleunigen, digitalisieren und verbessern.

Im Mittelpunkt des DLR-Projekts DiVe (Digital organisiertes Verkehrssystem) stehen innovative Mobilitäts- und Planungsdienste, die konsequent in vernetzte Datenräume eingebettet sind. Wir verstehen diese Datenräume als interoperable, vertrauenswürdige und datensouveräne Umgebungen, in denen Akteur:innen aus Verwaltung, Wirtschaft und Forschung Informationen kontrolliert teilen und zielgerichtet nutzen können.
Die entwickelten Lösungen sind situations- und zielgruppenspezifisch ausgelegt, orientieren sich an realen Anwendungsfällen und unterstützen somit konkrete Entscheidungen im Alltag – von der Planung bis zum Betrieb. Durch standardisierte Schnittstellen, klare Governance-Regeln und Privacy-by-Design lassen sich Datenquellen dezentral vernetzen, ohne die Hoheit der Datengebenden aufzugeben. Gleichzeitig werden neue Dienste schneller test- und skalierbar.
Auf dieser Basis beschleunigt DiVe die Digitalisierung von Verkehrsplanungs- und Betriebsprozessen, erhöht deren Qualität und Transparenz und schafft die Voraussetzung, Maßnahmen evidenzbasiert zu bewerten. Das zentrale Ziel besteht darin, die gesamte Prozesskette eines digital organisierten Verkehrssystems abzubilden – vom sicheren Datenzugang über Analyse und Orchestrierung bis hin zu nutzerfreundlichen Anwendungen, die für Bürgerinnen und Bürger ebenso verständlich sind wie für Fachabteilungen in Behörden und Unternehmen.

Beitrag des Instituts für KI-Sicherheit

Im Rahmen von DiVe verantwortet das Institut für KI-Sicherheit das Teilprojekt TP1000, in dem Hybrid-KI-basierte Daten- und Serviceräume konzipiert und umgesetzt werden. Zunächst wird ein Konzept entwickelt, das die Anforderungen unterschiedlicher Nutzergruppen berücksichtigt und zugleich ein Sicherheits- und Resilienzdesign integriert. Aufbauend darauf entsteht in einer geschützten DLR-Infrastruktur ein Prototyp, der mit anerkannten Dataspace-Standards wie den Eclipse Data Space Components verbunden wird.
Mithilfe hybrider KI-Ansätze, die symbolische Verfahren, Graph-Methoden und lernende Agenten kombinieren, werden Metadaten besser beschrieben und Datenräume semantisch erweitert, ohne die Hoheit der Datengebenden zu gefährden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf praktischen Anwendungsfällen. Ein Beispiel ist ein neues Format für Hindernisprofile, das Mobilitäts-Apps dabei unterstützt, individuelle Barrieren beim Unterwegssein zu berücksichtigen, ohne persönliche Daten preiszugeben.
Ergänzend prüfen wir den Einsatz von Blockchain-Technologien, um Integrität und Transparenz zu gewährleisten. Dabei wird die Sicherheit konsequent nach dem Prinzip „Security-by-Design” umgesetzt und durch rechtliche sowie ethische Analysen flankiert. Abschließend stellen benutzerfreundliche Handbücher und Interfaces sicher, dass die entwickelten Datenräume praxisnah einsetzbar sind, sodass Verwaltungen, Unternehmen sowie Partner aus Wissenschaft und Gesellschaft gleichermaßen profitieren.
Das Projekt DiVe ist eine gemeinsame Initiative mehrerer DLR-Institute und Programmdirektionen. Diese enge Zusammenarbeit stellt sicher, dass technologische, medizinische, rechtliche und gesellschaftliche Perspektiven gleichermaßen in die Gestaltung der Datenräume einfließen.
Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Projektseite: DiVe

Beteiligte DLR Institute und Einrichtungen

Institut für KI-Sicherheit

Im Institut für KI-Sicherheit erforschen und entwickeln wir KI-bezogene Methoden, Prozesse, Algorithmen, Technologien und Ausführungs- bzw. Systemumgebungen. Unser Fokus liegt auf sicherer und norm- bzw. standardkonformer KI, Cybersicherheit in offenen Daten- und Dienste-Ökosystemen und KI, sowie der Automatisierung in Mobilität und Logistik.

Institut für Verkehrsforschung

Das Team des Instituts für Verkehrsforschung forscht zu Entwicklungen und Perspektiven des Personen- und Wirtschaftsverkehrs mit der Vision eines zukunftsfähigen Verkehrssystems, nachhaltig für Mensch und Umwelt.

Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin

Das DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin forscht mit weltweit einmaligen Anlagen interdisziplinär für die Gesunderhaltung und Leistungsfähigkeit des Menschen im Weltraum, in der Luftfahrt und auf der Erde.

Institut für Methodik der Fernerkundung

Das Institut für Methodik der Fernerkundung bildet mit dem Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) das Earth Observation Center EOC – das Kompetenzzentrum für Erdbeobachtung in Deutschland.

Institut für Softwaretechnologie

Das Institut für Softwaretechnologie erforscht neue Software-Technologien und nutzt sie zur Entwicklung anspruchsvoller Softwarelösungen für Anwendungen im DLR.

Institut für Verkehrssystemtechnik

Die Mobilität von Menschen und den Transport von Gütern zu gestalten, erforscht das Institut für Verkehrssystemtechnik und konzentriert sich auf Automotive- und Bahnsysteme sowie Verkehrs- und Mobilitätsmanagement.

Institut für Kommunikation und Navigation

Am DLR-Institut für Kommunikation und Navigation werden neue Systeme und Verfahren für die Funkübertragung und Funkortung entwickelt und untersucht.

Kontakt

Dr. Michael Karl

Abteilungsleitung
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für KI-Sicherheit
Sicherheitskritische Dateninfrastrukturen
Rathausallee 12, 53757 Sankt Augustin

Karoline Bischof

Referentin Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für KI-Sicherheit
Geschäftsfeldentwicklung & Strategie
Rathausallee 12, 53757 Sankt Augustin