6. August 2025

RM-Scout Rover beteiligt sich an VaMEx-3 Marsmission Testkampagne in Langenaltheim

Ein interdisziplinäres Forschungsteam unter Federführung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat im Rahmen des Projekts VaMEx 3 (Valles Marineris Exploration) im mittelfränkischen Langenaltheim erfolgreich neue Technologien für die Mars-Erkundung getestet.

Statt eines einzelnen Rovers soll künftig ein autonom agierender Roboterschwarm den roten Planeten erforschen. Mit dabei ist der RM-Scout Rover, der während der Mission auf die Exploration von Marshöhlen vorbereitet wird.  Es wird angenommen, dass auf dem Mars riesige, kilometerlange Lava-Höhlen vor Milliarden von Jahren durch vulkanische Aktivitäten entstanden sind. Diese Tunnel- und Höhlensysteme sind auf dem Mars besonders wichtig, da sie möglicherweise Spuren von Leben enthalten könnten. Forschende des DLR-Instituts für Robotik und Mechatronik möchten zusammen mit „Scout“ neue Erkundungstechnologien für diese Lavahöhlen entwickeln. Dabei hat das Scout-Team eng mit Wissenschaftlern von der Universität Würzburg (JMU) sowie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und dem DLR-Institut für Kommunikation und Navigation zusammen gearbeitet, um ein Szenario mit möglichst realitätsnaher Kommunikationsstrecke zu simulieren.

Während der Test-Campagne wurden über drei Wochen die Autonomie und Navigation verschiedener Rover und Drohnen in einem Steinbruch getestet. Das Ziel dabei: zukünftig das bis zu 900 Kilometer breite Valles Marineris, eine der größten Mars-Schluchten, nach Spuren von Wasser abzusuchen. „In den tiefen Regionen des Valles Marineris könnte flüssiges Wasser vorkommen – und damit möglicherweise Hinweise auf Leben“, erklärt Projektkoordinator Rene Weller.

Die Roboter müssen dafür unter extremen Bedingungen selbstständig navigieren, da der Mars weder GPS noch ein Magnetfeld bietet. Eine Drohne soll dabei potenziell interessante Gebiete kartieren und die Daten an den Schwarm übermitteln, der dann eigenständig Hindernisse erkennt und meidet. Die bei den Tests entwickelten Technologien sollen nicht nur künftige Mars-Missionen ermöglichen, sondern auch Anwendungen auf der Erde finden – etwa im autonomen Fahren und in der Kommunikationstechnologie. Die Forschungsergebnisse werden in den kommenden Jahren an die Raumfahrtindustrie weitergegeben. Ein Start zum Mars ist nach aktuellem Plan frühestens für 2040 vorgesehen.