15. November 2021
Das Forschungsprojekt SUN-to-LIQUID, an dem auch Forschende des DLR-Instituts für Future Fuels beteiligt waren, hat den 22nd Energy Globe World Award erhalten. Der Energy Globe World Award, der seit 1999 von der unabhängigen Energy Globe Stiftung in Österreich organisiert wird, ist heute der anerkannteste Umweltpreis der Welt, der erfolgreiche nachhaltige Projekte aus fünf Kontinenten auszeichnet und damit zeigt, dass es für viele unserer Umweltprobleme machbare Lösungen gibt. Die diesjährige Ausgabe verzeichnete 182 teilnehmende Länder und mehr als 25.000 eingereichte Projekte aus der ganzen Welt. Die Vergabe des Preises erfolgte am 8. November 2021 im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung. SUN-to-LIQUID ist eines von drei Gewinnerprojekten in der Kategorie Feuer, die den Themenbereich Energie abdeckt.
Weitere Projektbeteiligte waren Forschende aus den DLR-Instituten für Solarforschung und für Verbrennungstechnik, von Bauhaus Luftfahrt, der ETH Zürich, und dem IMDEA Energy Institute sowie die Unternehmen Abengoa, Arttic und Hygear.
Erneuerbare Kraftstoffe aus Sonnenlicht, Wasser und CO2
SUN-to-LIQUID ist ein vierjähriges Projekt, das durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union und das Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) unterstützt wird. Es startete im Januar 2016 und endete am 31. Dezember 2019.
Das Konsortium des Projekts SUN-to-LIQUID hat eine Technologie entwickelt, um erneuerbare Kraftstoffe auf Basis von Sonnenenergie herzustellen. Zu diesem Zweck wurde am IMDEA-Energieinstitut in Móstoles, Spanien, eine einzigartige Anlage zur Solarkonzentration gebaut.
Mit Hilfe konzentrierter Sonnenenergie wandelt ein eigens entworfener Reaktor in einem thermochemischen Prozess Wasser und CO2 in ein hochwertiges Synthesegas um. Dieses Synthesegas wird dann in einem bereits etablierten großtechnischen Verfahren zu synthetischen Kraftstoffen verarbeitet. Diese können zum Beispiel als nachhaltiges Kerosin in der Luftfahrt (sustainable aviation fuel, SAF) oder im Schiffsverkehr zum Einsatz kommen. Im Vergleich zu fossilen haben erneuerbare Kraftstoffe das Potenzial, die CO2-Emissionen um mehr als 90 Prozent zu senken. Gleichzeitig haben sie den Vorteil, dass sie weitgehend mit der bestehenden Kraftstoffinfrastruktur kompatibel sind. Somit sind sie eine wichtige Komponente für die nachhaltige Umgestaltung des Energie- und Mobilitätsbereichs.