Julia Fladerer
"Betreut wurde ich von den Mitarbeitern der Gruppe 'Unterkühlung von Materialien'. Durch den Internetauftritt des Instituts war mir so ungefähr bewusst, was mich erwartete. Als ich eintraf, wurde ich allerdings von den Untersuchungsmöglichkeiten, die hier ausgeschöpft werden, überrascht. Gleich am ersten Tag wurde ich dazu aufgefordert, eine Probe aus drei Komponenten auf ein Milligramm genau abzuwiegen (zwei der Komponenten mussten geschliffen werden). Es wurde mir schnell klar, dass dieses Praktikum mit denen an der Uni, wo alles vom Betreuer durchgeführt und der Praktikant Zuschauer ist, wenig gemein haben würde".
"In der ersten Woche hat mich Christian Panofen in die Bedienung der elektrostatischen Levitationsanlage (ESL) eingeführt. Wir haben Regler entworfen, Fehlersuche betrieben und gefundene Fehler behoben. Bis zum Ende der Woche konnten wir eine Probe stabil im Ultrahochvakuum levitieren (schweben) lassen".
"In der zweiten Woche wurden mir von Dirk Holland-Moritz die Unterschiede der ESL und der elektromagnetischen Levitation (EML) nähergebracht. Ich habe ihm bei seinen Experimenten assistiert, wo ich meistens mit der Bedienung der Hochgeschwindigkeits-Kamera beschäftigt war. Außerdem habe ich Proben hergestellt, die die Benutzung sämtlicher Apparaturen in der Probenpräparation beinhalteten".
"In der dritten und vierten Woche gelang es Christian Panofen und mir, eine Silizium Probe anzuschmelzen und kleinere Feinheiten bei der Probenpräparation zu verbessern, so dass die Proben stabiler im ESL levitierten. Nach der dritten Woche, war ich mit der ESL-Anlage soweit vertraut, dass ich sie allein bedienen, und bei der Einarbeitung eines Kollegen helfen konnte".
"Parallel habe ich in der ganzen Zeit Mitarbeitern bei der Analyse ihrer Proben im Rasterelektronenmikroskop (REM) zugesehen und Proben für sie präpariert. Außerdem fanden drei Seminarvorträge statt, denen ich Beiwohnen durfte".
"Insgesamt war das Praktikum für mich eine große Bereicherung, da ich nicht nur einen Einblick in das Forschungsleben erhielt, sondern auch sämtliche Inhalte meiner zuvor gehörten Materialphysikalischen Vorlesung zum Leben erweckt wurde. Durch die Literatur, die mir Prof. Dr. Herlach zu Anfang gegeben hat, wurde mein Wissen erweitert und durch die Experimente und die Diskussionsmöglichkeiten mit meinen Betreuern dieses direkt angewendet. Es war die perfekte Mischung zwischen Diplomvorbereitung und Einsicht in ein mögliches, späteres Berufsleben als Forscherin."